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News/Banken
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„Kapitalmarkt und Aktien sind nichts Böses“
„Kapitalmarkt und Aktien sind nichts Böses“
Ausgehend von den Umsatzeinbrüchen im Zuge der Finanzkrise – wie war die Performance 2012, wie sehen sie den ATX im internationalen Vergleich?
In einem schwierigen Umfeld mit abgeschwächtem Wachstum sahen die Aktienmärkte 2012 bemerkenswerte Kurszuwächse. Der ATX stieg im Vorjahr rund 27% und hat damit Aktienmärkten wie Großbritannien oder den USA den Rang abgelaufen. Der ATX Total Return, der wie der DAX die Dividenden mitberücksichtigt, hat sich mit 31,2% sogar besser entwickelt als der deutsche Leitindex.
Wie wird aus ihrer Sicht das Börsejahr 2013?
In meiner jetzigen Funktion darf ich natürlich keinerlei Empfehlungen abgeben. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass sich der positive Trend, wenn auch etwas abgeschwächt, fortsetzen wird. Die aufkeimende wirtschaftliche Erholung, sinkende Renditen für Staatsanleihen der Euro-Krisenländer und das Ausmaß an verfügbarer Liquidität sollten auch 2013 eine freundliche Entwicklung an den Aktienmärkten mit sich bringen.
Welche Rolle kommt der Entwicklung in Osteuropa zu?
Viele der heimischen Unternehmen sind traditionell stark in der Region Osteuropa verwurzelt und erzielen einen beträchtlichen Anteil ihrer Umsätze und Erträge in Zentral- und Osteuropa. Der Höhenflug des ATX war daher von einer regelrechten Osteuphorie getrieben, der Absturz wurde dann durch die Ostpanik auch verstärkt. Mittelfristig prognostizieren Analysten für Osteuropa jedoch ein höheres Wachstum als für die Eurozone und die USA. Das ist in den Kursen noch nicht eingepreist, hier gibt es möglicherweise noch Potenzial. Die Unternehmen und die Börse werden von der engen Verknüpfung mit dem osteuropäischen Raum wieder profitieren.
Wie steht es um das Vertrauen in den (österreichischen) Kapitalmarkt –einerseits jenes der Unternehmen, andererseits jenes potentieller Investoren? Wie ist die Stimmung der Investoren?
Für die Investoren ist das Thema Aktien nun definitiv wieder interessant. Die niedrigen Zinsen und der Mangel an alternativen Anlageformen legen das Investieren in Aktien nahe. Auch bei unseren ersten beiden Roadshows diesen Jahres in London und Mailand sahen wir ein großes Interesse der institutionellen Investoren an den österreichischen Unternehmen.
Welche Maßnahmen setzen sie um das Vertrauen der Unternehmen zu fördern?
Ich versuche den persönlichen Kontakt mit den Unternehmen zu halten. Zum einen besuche ich bestehende Emittenten und zum anderen auch potenzielle Börsekandidaten. Es ist mir wichtig abzuklären, wie wir sie als Wiener Börse noch besser unterstützen können. Interesse am Kapitalmarkt ist jedenfalls vorhanden: Wir hatten 2012 mit 26 neuen Corporate Bonds und einem Gesamtvolumen von über 5,5 Mrd. Euro ein Rekordjahr hinsichtlich der Zulassungen von Unternehmensanleihen. Dieser Trend dürfte sich auch heuer fortsetzen, in den ersten drei Monaten sahen wir bereits ein neues Emissionsvolumen von 2,53 Mrd. Euro. Daran merkt man, die Unternehmen stellen sich in ihrer Finanzierung breiter auf. Corporate Bonds sind auch ein guter erster Schritt für Unternehmen die sich für einen Börsegang interessieren.
Erwarten sie für heuer Börsegänge?
Grundsätzlich schätze ich das IPO-Umfeld derzeit gut ein, wir sehen auch ein großes Interesse der Unternehmen an unseren IPO-Workshops. An unserem letzten Workshop vor zwei Wochen nahmen insgesamt 33 Interessierte teil! Dennoch sind die Unternehmen mit konkreten Börseplänen noch zurückhaltend, da sie einerseits derzeit kein Kapital brauchen und andererseits das niedrige Zinsniveau für die Finanzierung über Unternehmensanleihen nützen. Ich bin allerdings zuversichtlich, dass eine große Kapitalerhöhung an der Wiener Börse und/oder einige erfolgreiche internationale Börsegänge dazu führen, dass IPO-Kandidaten ihre fertigen Börsepläne aus der Schublade holen. Seriöserweise kann sich jedoch weder Anzahl noch Zeitpunkt möglicher Börsegänge vorhersagen.
In einem schwierigen Umfeld mit abgeschwächtem Wachstum sahen die Aktienmärkte 2012 bemerkenswerte Kurszuwächse. Der ATX stieg im Vorjahr rund 27% und hat damit Aktienmärkten wie Großbritannien oder den USA den Rang abgelaufen. Der ATX Total Return, der wie der DAX die Dividenden mitberücksichtigt, hat sich mit 31,2% sogar besser entwickelt als der deutsche Leitindex.
Wie wird aus ihrer Sicht das Börsejahr 2013?
In meiner jetzigen Funktion darf ich natürlich keinerlei Empfehlungen abgeben. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass sich der positive Trend, wenn auch etwas abgeschwächt, fortsetzen wird. Die aufkeimende wirtschaftliche Erholung, sinkende Renditen für Staatsanleihen der Euro-Krisenländer und das Ausmaß an verfügbarer Liquidität sollten auch 2013 eine freundliche Entwicklung an den Aktienmärkten mit sich bringen.
Welche Rolle kommt der Entwicklung in Osteuropa zu?
Viele der heimischen Unternehmen sind traditionell stark in der Region Osteuropa verwurzelt und erzielen einen beträchtlichen Anteil ihrer Umsätze und Erträge in Zentral- und Osteuropa. Der Höhenflug des ATX war daher von einer regelrechten Osteuphorie getrieben, der Absturz wurde dann durch die Ostpanik auch verstärkt. Mittelfristig prognostizieren Analysten für Osteuropa jedoch ein höheres Wachstum als für die Eurozone und die USA. Das ist in den Kursen noch nicht eingepreist, hier gibt es möglicherweise noch Potenzial. Die Unternehmen und die Börse werden von der engen Verknüpfung mit dem osteuropäischen Raum wieder profitieren.
Wie steht es um das Vertrauen in den (österreichischen) Kapitalmarkt –einerseits jenes der Unternehmen, andererseits jenes potentieller Investoren? Wie ist die Stimmung der Investoren?
Für die Investoren ist das Thema Aktien nun definitiv wieder interessant. Die niedrigen Zinsen und der Mangel an alternativen Anlageformen legen das Investieren in Aktien nahe. Auch bei unseren ersten beiden Roadshows diesen Jahres in London und Mailand sahen wir ein großes Interesse der institutionellen Investoren an den österreichischen Unternehmen.
Welche Maßnahmen setzen sie um das Vertrauen der Unternehmen zu fördern?
Ich versuche den persönlichen Kontakt mit den Unternehmen zu halten. Zum einen besuche ich bestehende Emittenten und zum anderen auch potenzielle Börsekandidaten. Es ist mir wichtig abzuklären, wie wir sie als Wiener Börse noch besser unterstützen können. Interesse am Kapitalmarkt ist jedenfalls vorhanden: Wir hatten 2012 mit 26 neuen Corporate Bonds und einem Gesamtvolumen von über 5,5 Mrd. Euro ein Rekordjahr hinsichtlich der Zulassungen von Unternehmensanleihen. Dieser Trend dürfte sich auch heuer fortsetzen, in den ersten drei Monaten sahen wir bereits ein neues Emissionsvolumen von 2,53 Mrd. Euro. Daran merkt man, die Unternehmen stellen sich in ihrer Finanzierung breiter auf. Corporate Bonds sind auch ein guter erster Schritt für Unternehmen die sich für einen Börsegang interessieren.
Erwarten sie für heuer Börsegänge?
Grundsätzlich schätze ich das IPO-Umfeld derzeit gut ein, wir sehen auch ein großes Interesse der Unternehmen an unseren IPO-Workshops. An unserem letzten Workshop vor zwei Wochen nahmen insgesamt 33 Interessierte teil! Dennoch sind die Unternehmen mit konkreten Börseplänen noch zurückhaltend, da sie einerseits derzeit kein Kapital brauchen und andererseits das niedrige Zinsniveau für die Finanzierung über Unternehmensanleihen nützen. Ich bin allerdings zuversichtlich, dass eine große Kapitalerhöhung an der Wiener Börse und/oder einige erfolgreiche internationale Börsegänge dazu führen, dass IPO-Kandidaten ihre fertigen Börsepläne aus der Schublade holen. Seriöserweise kann sich jedoch weder Anzahl noch Zeitpunkt möglicher Börsegänge vorhersagen.
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