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Mag. Tanja Sourek, A1

Sie beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit dem Thema Markenbranding. Tanja Sourek über die Marke A1, gutes Markenmanagement, warum sie abends zwei Stunden das Handy abdreht und der Stau auf der Tangente etwas Gutes hat.

Was zeichnet ihr Unternehmen aus?
Die Marke A1 zeichnet aus, dass wir als einziger Anbieter die Festnetzwelt und die mobile Welt vereinen und somit den Privat- und Businesskunden das Gesamtportfolio der Telekommunikation aus einer Hand anbieten können. Das wichtigste Attribut dabei ist höchste Netzqualität. Das können wir bieten, indem wir auch sehr, sehr viel investieren.
Wie „vermarktet“ man ein solches Unternehmen
Das wichtigste sind attraktive Angebote für den Kunden verbunden mit der Themenführerschaft bei Qualitätsattributen. Hier geht es vor allem um Thema bestes Netz. Das gilt es in vielen Varianten in allen Kampagnen zu integrieren und aufzugreifen.

Wie erreichen sie ihre Zielgruppen?
Als Markführer achten wir auf eine breite Präsenz, darauf basiert die Mediaplanung. Da wir in den meisten Fällen eine große Anzahl an Privatkunden ansprechen, planen wir unsere Kampagnen crossmedial. Das heißt: Fast immer planen wir fast alle verfügbaren Kanäle in die kreative Umsetzung einer Kampagne ein.

Worauf kommt es bei einer A1-Kampagne immer an?
Das wichtigste ist, dass wir bei jeder Kampagne unsere Marken-Positionierung extrem ernst nehmen und davon nicht abweichen. Die Ästhetik der Bilder, aber auch die Musikauswahl muss perfekt sein. Kundenbefragungen bestätigen übrigens seit Jahren, dass perfekte Musik oder sehr ästhetische, emotionale Bilder A1-Kampagnen zugeordnet werden.
Sie wurden von der International Advertising Association zur „Marketerin des Jahres“ gewählt. Macht sie das stolz?
Der „Marketer des Jahres“ ist eine personenbezogene Auszeichnung, man wird von einer Fachjury auf Basis von Nominierungen gewählt. Über so eine Auszeichnung freue ich mich natürlich.

Was ist bzw. war in ihrem Bereich eine der großen Herausforderung?
Der gesamte Telekommunikationsmarkt ein sehr dynamischer Markt. Die Technologien verändern sich, die Netzte werden immer besser. Das große Projekt die Fusion aus dem Jahr 2010, wo wir ein Team aus der Festnetzwelt und ein Team aus der mobilen Welt zusammengeführt habe, das war für alle Führungskräfte, die daran mitgearbeitet haben, eine Challenge. Daraus entstand die Idee, diese beiden Welten im Rahmen einer neuen Marke, eines neuen Marken-Erscheinungsbildes zusammenzuführen. Das war das neue A1, das wir im Juni 2011 eingeführt haben.

Es wurde einmal von den 43 „A“ bei A1 geschrieben.
Das Branding dieser Marke ist schon etwas sehr Außergewöhnliches. Wir haben die klassische Regeln des Corporate Branding gebrochen, indem wir ganz bewusst einen Teil es Logos, nämlich das „A“ selbst, immer wieder in Varianten neu erfinden, ohne dass die Konsistenz des Erscheinungsbildes geschwächt wird. Im Gegenteil: Das Erscheinungsbild wird immer stärker, weil es sehr lebendig ist. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass man dafür offen bleiben muss, Gewohntes zu hinterfragen und Regeln einmal zu brechen.

Was macht gutes Markenmanagement aus?
Gutes Markenmanagement macht aus, dass man die eigene Positionierung – etwa bei der Einführung einer neuen Marke – strikt beibehält, aber die Varianten der kreativen Umsetzung immer wieder neu erfindet. Zum Beispiel: Das Attribut der besten Qualität und der Innovation für A1 sind von der von der Zielsetzung her das gleiche Thema. Spannend wird es dann, wenn man es in einer selbstähnlichen, variantenreichen Kommunikation und Kampagnensprache umsetzt. Ich muss auf meinem USP und meinen Markenwerten bleiben, darf dabei aber nicht langweilig werden – das zeichnet gutes Markenmanagement aus. Konsistenz, aber sehr wohl immer wieder mit Innovation verknüpft, das ist meiner Ansicht nach das Geheimnis.

Wie kamen sie eigentlich ins Markenmanagement?
Ich beschäftige mich schon seit über zwanzig Jahren mit dem Thema Markenbranding, schon seit Studienzeiten. Meine Diplomarbeit habe ich zum Thema Corporate Identity und Branding geschrieben. Mir war immer klar, dass das ein Gebiet ist, mit dem ich mich wissenschaftlich- theoretisch, aber auch in der Praxis auseinandersetzen möchte, bei dem ich immer am neuesten Stand bleiben will. Und dass ich die Möglichkeit haben möchte, das auch umsetzen zu können –idealerweise in einem Top-Unternehmen wie es A1 ist. Zusätzlich habe ich ein Kolleg in Grafikdesign absolviert und selbst einige Corporate-Design-Projekte gemacht. Diese Ausbildung hilft mir bis heute.

Inwiefern?
Man braucht auch ein gewisses Gespür für ein Kampagnenkonzept oder für ein Design, das vorgeschlagen wird. Ich glaube nicht, dass man das alles auf Agentur-Seite auslagern kann. In meinem Job ist kreatives Gespür im täglichen Business hilfreich, das braucht man neben den Management-Skills.

Was reizt sie an der Arbeit in dieser Branche?
Wir agieren in einer extrem dynamischen Branche. Was man sich am Montag für die Woche gut überlegt hat, kann am Mittwoch schon hinfällig sein und man muss zu anderen Strategien und Maßnahmen greifen. Das macht es sehr spannend.

Und was an der Arbeit für A1
Ich arbeite gern in diesem Team, wir haben immer wieder neue und spannende Themenstellungen und die Möglichkeit tolle Kampagnen zu machen. Andere in meiner Funktion haben ihre Muttergesellschaft in einem anderen Land, können vielleicht ein bißchen Media einbuchen und das war’s. Daher bin ich mir bewusst, wie groß und wertvoll der Gestaltungsspielraum ist, den mir der Vorstand einräumt. Das motiviert natürlich. Und bei Abstimmungsfragen muss ich nur in den Lift steigen und vier Stockwerke fahren.

Sie haben auch Familie – wie bringen sie das unter eine Hut mit ihrem Beruf?
Es ist nicht einfach. Eine Führungsposition in einem großen Unternehmen fordert intensivst. Das mit der Familie zu vereinbaren, ist eine Challenge. Man muss sich ein gutes Netzwerk aufbauen. Mein Mann und ich, wir stammen beide aus Oberösterreich, das heißt, die Omas sind nicht „greifbar“. Damit das System funktioniert, braucht es ein Netzwerk von Menschen, denen man vertraut. Wir haben zum Beispiel auch eine „Leihoma“, die mittlerweile ein Familienmitglied ist. Die Zeit zwischen 18.30 und 20.30 Uhr gehört meiner Familie, meinem Sohn. Da besprechen wir alles, was man mit einem Achtjährigen eben bespricht. Am späten Abend checke ich wieder Emails und kümmere mich um geschäftliche Dinge.

Wann haben sie eigentlich Zeit für sich?
Jeden Tag in der Früh, wenn ich auf der Tangente im Auto sitze. Da führe ich geschäftliche Telefonate, aber auch private Gespräche, die wahrscheinlich nicht führen würde, wenn ich nicht so lange im Stau stünde.
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