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Erste Demenzprofessur

Sie studierte Psychologie an der Karl-Franzens-Universität in Graz und arbeitete mehrere Jahre als Forscherin im Ausland, zunächst an der Universität Erlangen-Nürnberg und anschließend an der New York University (Department für Psychiatrie) in den USA. An der New York University war Auer als Research Assistent Professor bis 2001 tätig. 

Seit 2001 ist Stefanie Auer wissenschaftliche Leiterin der österreichischen MAS Alzheimerhilfe (MAS/Morbus Alzheimer Syndrom). Die MAS Alzheimerhilfe sieht sich als Impulsgeber für eine fortschrittliche bedürfnisgerechte Begleitung von Personen mit Demenz unter Einbeziehung der Familien und des Umfeldes, sowie als kompetenter Ansprechpartner auch im Aus- und Weiterbildungsbereich und in der Forschung. Darüber hinaus entwickelt der Verein praxisorientierte Konzepte, die Personen mit Demenz und ihren Angehörigen wieder Lebensqualität und Lebensfreude erleben lassen.

Den Kern ihrer Forschungstätigkeit bildet die Entwicklung evidenzbasierter nicht-pharmakologischer therapeutischer Interventionen für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Seit 2002 entwickelte sie dazu ein gemeindenahes Versorgungsmodell: die Demenzservicestelle. Aktuell gibt es 6 Demenzservicestellen der MAS Alzheimerhilfe. Derzeit wird in Kooperation mit der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse und dem Land Oberösterreich ein allgemeiner Roll-out vorbereitet. Die Entwicklung neuer Messinstrumente für Praxis und Wissenschaft sowie die wissenschaftliche Effektprüfung neuer Versorgungsmodelle im institutionellen Umfeld bilden weitere Forschungsschwerpunkte der neu berufenen Professorin. Die Forschungsergebnisse wurden in zahlreichen Fachjournalen publiziert.

Seit 2009 leitet Stefanie Auer den Masterlehrgang für Demenzstudien an der Donau-Universität Krems. Sie ist Mitglied zahlreicher internationaler Arbeitsgruppen, darunter „Interdem“, einer Arbeitsgruppe zur Förderung nicht-pharmakologischer Therapieforschung sowie der Demenzarbeitsgruppe der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO).

„Kreative, innovative und ökonomisch vertretbare Lösungen sind nötig, wenn wir die Herausforderung, die die Zunahme an demenziellen Erkrankungen für unsere Gesellschaft darstellt, lösen wollen“, sagt Auer und verweist auf das Praxismodell der MAS Alzheimerhilfe: „Neue niederschwellig angelegte Versorgungsmodelle, fördern die Früherkennung, verhindern die frühzeitige Institutionalisierung von Menschen mit Demenz und reduzieren die Belastung der Angehörigen.“ Mit ihrer Professur will Sie vor allem eine Reduktion des Stigmas für Personen mit Demenz und deren Angehörigen erreichen, zeigen, dass es ein Leben mit Alzheimer gibt und Messinstrumente für die Forschung entwickeln. Auf ihrer Agenda stehen die Entwicklung evidenzbasierter, nichtpharmakologischer, therapeutischer Angebote  (konkrete Hilfeleistungen) für Betroffene und Angehörige. „Alzheimer annehmen, nicht hinnehmen“, will Auer aufrütteln und Hoffnung geben. „Denn je früher mit der richtigen Therapie begonnen werden kann, desto besser kann der Verlauf der Erkrankung verlangsamt werden.“

Foto: Mirjam Reither
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