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Reise-Tipp Amsterdam

Vereint am bekannten Museumplein haben die großen drei Museen Rijks, Stedelijk und Van Gogh wieder ihre Pforten für Kunstbegeisterte geöffnet.  2013 ist das Jahr Amsterdams. Das Venedig des Nordens war Ende April Mittelpunkt der herzlichen und harmonischen Krönung des neuen Königs Willem Alexander. Die bekannten Grachten, die das Stadtzentrum umschließen, sind 400 Jahre alt. Ebenfalls ein Grund für zahlreiche Festivitäten auf und an den Kanälen. Zur Feierlaune gesellen sich seit Anfang Mai drei Kunsttempel der besonderen Art: Das Rijksmuseum als Herzstück der niederländischen Kulturstätten und Pendant zum Wiener Kunsthistorischen Museum. Das Stedelijk Museum als Treffpunkt herausragender Werke moderner Kunst des späten 19.  bis Mitte 20. Jahrhunderts. Und die größte und bedeutendste Herberge der Werke des niederländischen Großmeisters Vincent van Gogh.

Das goldene Zeitalter im neuen Gewand
Das Wiener Kunsthistorische Museum hat sich ein ganzes Jahrzehnt für die neue Etablierung der Kunstkammer Zeit genommen. Die Holländer haben in diesem Zeitraum gleich das gesamte Museum auf den Kopf gestellt und komplett saniert. Das Rijksmuseum zählt zu den 25 wichtigsten und beliebtesten Kunstmuseen der Welt. Bereits vor der Wiedereröffnung waren 50.000 Tickets verkauft. 8000 Kunstwerke aus 800 Jahren in 80 Räumen präsentieren  niederländische Kunstgeschichte im frischen Look mit neuem Konzept. Die zahlreichen Gemälde wurden chronologisch nach der jeweiligen Epoche geordnet und um Möbel, Kunstgegenstände und Kleider aus der dazugehörigen Zeit ergänzt. So erhält der Besucher beispielsweise durch den neben den Bildern ausgestellten Malkasten eine bessere Assoziation, mit welchen Mitteln die Werke zu dieser Zeit entstanden sind. Nur ein einziges Gemälde hat seinen angestammten Platz beibehalten. Rembrandts berühmte Nachtwache. Es befindet sich in der großen Ehrengalerie, zusammen mit weiteren Werken von ihm und den niederländischen Großmeistern wie  Johannes Vermeer, Frans Hals und Jan Steen.  Neu ist ein asiatischer Pavillon, in dem 350 außergewöhnlich schöne Exponate aus 4000 Jahren präsentiert werden. Das im 19. Jahrhundert erbaute Museum hat nicht nur optisch und technisch den Sprung ins 21. Jahrhundert geschafft. Auch zeitgenössische Werke und Möbel unter anderem von Karel Appel, Piet Mondrian und Le Corbusier haben Einzug ins Rijksmuseum gehalten.


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Reise-Tipp Amsterdam

Eintauchen in die Badewanne
Das Stedelijk Museum gehört ebenfalls zu den international bedeutendsten Institutionen für moderne Kunst.  Kunstgenuss mit der Creme de la Creme erwartet den Besucher: Malevich, Naumann, Mondrian, Picasso, Monet, Cézanne, Chagall, Kandinsky, Braque, Leger, Calder, Pollack, Beckmann, Warhol, Dubuffet, Kirchner, West, Baselitz, Tinguely, lautet ein kleiner Auszug aus der großartigen Sammlung des Stedelijk, die um jeweils aktuelle Ausstellungen ergänzt wird. Auch hier findet man einen eigenen Bereich mit Designgegenständen und Möbeln vom Jugendstil bis in die Neuzeit. So spektakulär das Innenleben, so auffallend präsentiert sich der neue Zubau des wiedereröffneten Museums. Die Badewanne nennen die Amsterdamer liebevoll den neuen Eyecatcher am Museumplein.

Van Gogh bei der Arbeit

Das wiedereröffnete und weltweit größte und bedeutendste Museum für Vincent van Gogh komplementiert das große Museumsreigen am Museumplein. In einer Jubiläumsausstellung die bis 14. Jänner 2014 zu sehen ist, werden neue Forschungsergebnisse des Post-Impressionisten präsentiert. An Hand von rund 200 Werken Van Goghs und seiner Zeitgenossen wie Gauguin, Monet und Bernard,  werden Arbeitsweise und Techniken des Künstlers aus einem neuen Blickwinkel gezeigt. Sieben Monate war das Museum wegen technischer Sanierungsarbeiten geschlossen.  Acht Jahre lang haben Wissenschaftler des Museums  mit dem staatlichen Amt für das Kulturerbe die Arbeitsweise Vincent Van Goghs erforscht. Jetzt können die Besucher dem Künstler sozusagen bei der Arbeit über die Schulter blicken. Durch Mikroskope und Farbproben können Kunstinteressierte selbst erfahren, wie er gelernt und gearbeitet hat. Die Jubiläumsausstellung „Van Gogh bei der Arbeit“, mit der gleichzeitig das 40jährige Bestehen des Museums gefeiert wird, setzt dazu alte und vertraute Werke in ein neues Licht. Auf einigen Werken haben sich vom Künstler ursprünglich verwendete Farbtöne verändert, Pinselstriche sind völlig verblasst. Das konnte an Hand von Aufzeichnungen, Bilddokumenten und Briefen des Künstlers recherchiert werden. Van Gogh litt bekanntlich unter Geldnot. Wenn er kein neues Material zur Verfügung hatte, übermalte er alte Bilder, zum Teil sogar mehrmals. Auf der Rückseite einiger seiner Werke übte er seine Selbstbildnisse.  Mikroskopische Untersuchungen, die Sandkörner auf den Farbschichten zeigen, liefern jetzt Beweise für die Vermutung, dass seine Meeresaufnahmen auch tatsächlich im Freien und nicht im Atelier entstanden sind. Van Gogh war keineswegs ein spontaner Maler wie viele seiner Werke vermuten lassen. Er verwendete einen Perspektivrahmen um die Proportionen hinzubekommen, teilte das geplante Werk in Rastern ein, pauste Fotografien auf der Leinwand ab und malte sozusagen wie bei Malen nach Zahlen die übertragenen Felder aus.
Mit „den großen Drei am Museumplein“ kann Amsterdam seinem Ruf als Kulturmetropole wieder gerecht werden. Einem Ruf, den es heuer besonders zu folgen lohnt.

Infos zu den drei großen Museen am Museumplein unter:
https://www.rijksmuseum.nl/
http://www.stedelijk.nl
http://www.vangoghmuseum.nl

Spezielle Kunst- und Kulturinformationen finden Sie hier:

https://www.artsy.net/artist/vincent-van-gogh

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