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Fruchtsaft machen kann er, der Pfanner!

Zwei Produktionsstandorte in Österreich, ein weiteres Werk in Hamburg, 340 Mitarbeiter, acht Tochter- und Vertriebsfirmen in Deutschland, Italien, Tschechien, in der Ukraine, in Bulgarien und in Rumänien, 245 Millionen Euro Umsatz (2011): Was 1856 in Lauterach mit einem Gasthaus und einer Brauerei im Vorarlbergischen Lauterach begann, ist heute der größte Obstverarbeiter in Europa, mit stetig wachsenden Umsätzen und mit einer Exportquote von 80 Prozent. Und es ist ein heimisches Unternehmen, das zu hundert Prozent in Familienhand liegt. Pfanner, einer der größten Hersteller von Konzentraten, Fruchtsäften und Eistees in Europa, befindet sich im Besitz der Familien Pfanner, Dietrich und Schneider.

Fünfte Generation

Max Hermann Pfanner kaufte 1856 den Gasthof Hirschen mit kleiner Bierbrauerei in Lauterach. Sein Sohn Johann war Gastwirt, sagte dem Gerstensaft Adè, erzeugte stattdessen Branntweine und Liköre. Er startete auch einen kleinen Weinhandel, der heute zu den bedeutendsten im Ländle zählt. Den Grundstein für das heutige Kerngeschäft des Unternehmens legte die dritte Generation, Hermann Pfanner: Er startete 1932 die Fruchtsaftherstellung. Allerdings stirbt er früh – 1944 –, seine Frau Ferdinanda und drei Söhne Hans, Erwin, und Egon sowie Tochter Hedwig bauen das Unternehmen weiter aus. Seit 1988 ist die fünfte Generation „am Schaffen“ bestehend aus Hermann, Walter und Peter Pfanner, Marie-Luise Dietrich und Elmar Schneider. In diese inzwischen fast 25 Jahre fallen die bisher größten Investitionen mit dem Bau und der Erweiterung von Produktions- und Lagerstätten. Heute hat der Konzern Produktionsstandorte am Stammsitz in Lauterach, im oberösterreichischen Enns und in Hamburg.


Fruchtsaft machen kann er, der Pfanner!

Export-orientiert

In diese Jahre fällt aber auch die Exportoffensive des Unternehmens, maßgeblich vorangetrieben von Peter Pfanner. Der Betriebswirt wurde 1998 Geschäftsführer und war Triebfeder für die Expansion von Pfanner in Osteuropa. Wiewohl das Unternehmen bereits früher schon seine Chance im Export gesehen und zugegriffen hat: So exportiert Pfanner bereits seit den 1960-Jahren in den arabischen Raum, Schwerpunkt liegt auf den Maghreb-Ländern. Und auch in Osteuropa hatte man frühzeitig den Fuß in der Tür: So ist Pfanner bereits seit 1990 am tschechischen Markt tätig, lange vor dem EU-Beitritt des Landes. Heute ist Pfanner in 75 Ländern der Erde vertreten. Und die starke Expansion des Unternehmens nach Ost- und Südeuropa schlägt sich auch in Zahlen nieder: Seit 1998 stieg der Umsatz kontinuierlich – von 80 Millionen Euro auf 245 Millionen Euro im Jahr 2011. „Der Umsatz wurde einerseits in den Hauptmärkten Deutschland, Italien und Österreich, aber auch durch die Aktivitäten in den Ländern Ost- und Südosteuropas erzielt“, bestätigt Marie-Luise Dietrich.

Wachstum durch Innovation

Wo andere über den Preis gehen, setzt das Unternehmen ganz bewusst auf Innovation und Qualität als Motoren des Wachstumskurses – Stichwort biologische Fruchtsäfte, Fairtrade, Natürlichkeit & Erfrischung. Pfanner widmet auch große Aufmerksamkeit den Qualitätsstandards im Unternehmen. In allen Werken wurden die Zertifizierungen (ISO 2008:9001 und IFS) wurden auf höchstem Niveau erfolgreich erreicht. Der Erfolg liegt ganz klar bei starken Innovationen, sowohl im Fruchtsaft-, wie im Eistee-Segment, der Anteil der Neuprodukte am Gesamtumsatz betrug auch 2011 wieder rund 25 Prozent. Kreativität und Innovation sind unsere Stärken, betont auch Marie-Luise Dietrich, sie ist seit 1978 im Unternehmen tätig und verantwortet die PR- und Kommunikationsagenden. „Die Liebe zur Frucht als Basis für das hohe Qualitätsniveau“ ist nicht ohne Grund der erste Schwerpunkt im Leitbild des Unternehmens, betont sie. Der Zugang zum Produkt ist die Rohware – der Rohware der ersten Stunde, dem Apfel, ist man bei aller Innovation und Kreativität treu geblieben: Ein saftiger, heimischer Apfel ziert das Firmenlogo.


Fruchtsaft machen kann er, der Pfanner!

Nachhaltigkeit und Fairness

Als Familienunternehmen unterscheidet sich Pfanner in einigen Punkten von einem „normalen“ Konzernen: Man ist nicht getrieben von Anlegererwartungen und Quartalsberichten, ist dank flacher Hierarchien schnell und flexibel. Als Familienunternehmen setzt Pfanner aber auch stark auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Zur Erfolgsgeschichte gehören seit 2001 fair gehandelte Produkte. Das Unternehmen ist weltweit der größte Abfüller von Fairtrade Fruchtsäften und bietet die breiteste Produktpalette in über zwanzig Ländern an. „Beim 10-Jahres-Jubiläums der Partnerschaft wurden wir als weltweit volumenstärkster Partner im Saftbereich ausgezeichnet. Diese Partnerschaft symbolisiert auch unsere Wertehaltung – soziale Fairness ist uns wichtig“, so Marie-Luise Dietrich. Im Frühjahr 2012 wurde das Unternehmen in Berlin von der Organisation TransFair auch mit dem zweiten Platz beim Fairtrade-Award ausgezeichnet. Zusätzlich zu diesem Engagement wurde Pfanner im Jänner 2009 als erster Getränkehersteller Österreichs offiziell Mitglied der WWF Climate Group. Diese Initiative des WWF verpflichtet die Firmen zu weit reichenden Maßnahmen bei der Reduktion der schädlichen Treibhausgase.

Indianer UND Häuptlinge

Der Vater erstellts, der Sohn erhälts, dem Enkel zerfällts: Der Generationenwechsel an der Spitze eines Familienbetriebs stellt nicht nur in der fiktiven Welt der Mann’schen Buddenbrooks eine enorme Herausforderung dar. Das gilt besonders dann, wenn ein Unternehmer mehrere potentielle Nachfolger hat, das kann zu veritablen Diadochen-Kämpfen führen. Nicht so bei Pfanner: Die Herausforderung Generationswechsel wurde bereits mehrfach erfolgreich gemeistert. „Übergänge in Familienunternehmen sind immer schwierig. Man kann es mit einem Staffellauf vergleichen. Da ist Vernunft angebracht, damit das Staffelholz in der gleichen Höhe und mit konstantem Tempo weitergegeben werden kann“, so Marie-Luise Dietrich. Der Übergang von der vierten Generation auf die fünfte war langsamer Prozess, der rund 15 Jahre dauerte. „Wir bauen aber auf ein solides Fundament unserer Generationen auf, jede Generation hat eine andere Aufgabe, auch die sechste wird ihre eigene Aufgabenstellung haben“, so Dietrich. Zusätzlich setzt man im Unternehmen bereits seit Jahren auf „Fremd-Manager“. „Geburtsrecht“ ist der Platz in der Unternehmensführung sicher keines: „Wichtig ist immer die Leidenschaft für Pfanner, fachliches Können, Charakter und Einsatzbereitschaft. Wir sind Häuptlinge UND Indianer, „Frühstücksdirektoren“ gibt es bei keine“, betont Dietrich.

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