Aktuell
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Änderungsvorschläge von Experten
Änderungsvorschläge von Experten
Die SPÖ ist sich zwar derzeit selbst nicht im Klaren, ob sie die Einführung der Gesamtschule zur Koalitionsbedingung nach den nächsten Wahlen machen will, die Signale in diese Richtung sind jedoch klar genug. Dementsprechend kontert die ÖVP derzeit mit einem Sperrfeuer an Gegenvorschlägen - etwa mit der Idee einer „Expresslehre“.
Der diesbezügliche Vorschlag kommt von Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl (ÖVP). „Praktisch veranlagte“ Maturanten sollen ein einjähriges, intensives Praxisjahr absolvieren können und so zu einem Lehrabschluss kommen, schlägt er in der neuen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins „trend“ vor. Statt des bisherigen Entweder-oder von Hauptschule/Gymnasium bzw. Lehre/Matura solle künftig „auch beides zusammen gehen“.
Kurz für verpflichtenden Hauptschulabschluss
Maturantenlehrlinge wären nach Leitls Meinung nicht nur ein probates Mittel gegen den Fachkräftemangel: Das Angebot eines alternativen Ausbildungsgangs zum Studium könne auch die Universitäten entlasten, glaubt er. Die hohen Studienabbruchquoten seien jedenfalls „nicht effizient“. Umgekehrt will er das Modell „Lehre mit Matura“ in das Regelschulwesen übernommen wissen. Seine Vorschläge sieht Leitl als Maßnahme zum „sorgsamen Umgang mit unseren Talenten“.
Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) forderte wiederum in der Tageszeitung „Österreich“ (Sonntag-Ausgabe), eine Bildungspflicht bis zum Hauptschulabschluss einzuführen. Derzeit reiche es, neun Jahre die Schulpflicht abzusitzen - künftig sollen Jugendliche „verpflichtend bis zum Hauptschulabschluss in der Schule bleiben müssen, um eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten“. Er schränkt allerdings ein, dass diese Pflicht nur bis zum 18. Lebensjahr gehen soll.
„Mittlere Reife - egal, wie lange man braucht“
Noch weiter geht Genforscher Markus Hengstschläger, der von ÖVP-Chef Michael Spindelegger zum Chef einer parteieigenen Expertengruppe für Bildung gemacht wurde. Im „Kurier"( Sonntag-Ausgabe) forderte Hengstschläger die Ausdehnung der Schulpflicht auf den "Abschluss der Mittleren Reife - egal, wie lange man dafür braucht“. Sowohl Kurz als auch Hengstschläger argumentieren, dass man künftig erst die Schule verlassen solle, wenn man ausreichend schreiben, lesen und rechnen kann.
Vorstoß für zweites verpflichtendes Kindergartenjahr
Einmal mehr erneuerte Hengstschläger dabei seine Forderung nach einem „Eltern-Kind-Pass“, der auch Bildungsziele beinhalten solle. Dieser solle „sicherstellen, dass alle Kinder Deutsch können, wenn sie in die Volksschule kommen“, präzisierte er in dem Interview. Ebenso wiederholte er seine Forderung nach einem verpflichtenden zweiten Kindergartenjahr sowie vermehrten und verbesserten zusätzlichen Förderangeboten.
Volksschullehrer bekämen dadurch „plötzlich Kinder, die alle Deutsch können“, so Hengstschläger. Für Lehrer fordert er „wirklich gut ausgestattete Arbeitsplätze in der Schule, zunächst etwa administratives Personal und Schulpsychologen“. Das nötige Geld dafür solle Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) bereitstellen: „Ich würde sagen: ‚Mein Konzept ist billiger als das, was du zurzeit machst.‘“: Der hohe Grad an schlecht Ausgebildeten in Österreich beschere dem Arbeitsmarkt und der Wirtschaft „enorme Verluste“.
Der diesbezügliche Vorschlag kommt von Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl (ÖVP). „Praktisch veranlagte“ Maturanten sollen ein einjähriges, intensives Praxisjahr absolvieren können und so zu einem Lehrabschluss kommen, schlägt er in der neuen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins „trend“ vor. Statt des bisherigen Entweder-oder von Hauptschule/Gymnasium bzw. Lehre/Matura solle künftig „auch beides zusammen gehen“.
Kurz für verpflichtenden Hauptschulabschluss
Maturantenlehrlinge wären nach Leitls Meinung nicht nur ein probates Mittel gegen den Fachkräftemangel: Das Angebot eines alternativen Ausbildungsgangs zum Studium könne auch die Universitäten entlasten, glaubt er. Die hohen Studienabbruchquoten seien jedenfalls „nicht effizient“. Umgekehrt will er das Modell „Lehre mit Matura“ in das Regelschulwesen übernommen wissen. Seine Vorschläge sieht Leitl als Maßnahme zum „sorgsamen Umgang mit unseren Talenten“.
Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) forderte wiederum in der Tageszeitung „Österreich“ (Sonntag-Ausgabe), eine Bildungspflicht bis zum Hauptschulabschluss einzuführen. Derzeit reiche es, neun Jahre die Schulpflicht abzusitzen - künftig sollen Jugendliche „verpflichtend bis zum Hauptschulabschluss in der Schule bleiben müssen, um eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten“. Er schränkt allerdings ein, dass diese Pflicht nur bis zum 18. Lebensjahr gehen soll.
„Mittlere Reife - egal, wie lange man braucht“
Noch weiter geht Genforscher Markus Hengstschläger, der von ÖVP-Chef Michael Spindelegger zum Chef einer parteieigenen Expertengruppe für Bildung gemacht wurde. Im „Kurier"( Sonntag-Ausgabe) forderte Hengstschläger die Ausdehnung der Schulpflicht auf den "Abschluss der Mittleren Reife - egal, wie lange man dafür braucht“. Sowohl Kurz als auch Hengstschläger argumentieren, dass man künftig erst die Schule verlassen solle, wenn man ausreichend schreiben, lesen und rechnen kann.
Vorstoß für zweites verpflichtendes Kindergartenjahr
Einmal mehr erneuerte Hengstschläger dabei seine Forderung nach einem „Eltern-Kind-Pass“, der auch Bildungsziele beinhalten solle. Dieser solle „sicherstellen, dass alle Kinder Deutsch können, wenn sie in die Volksschule kommen“, präzisierte er in dem Interview. Ebenso wiederholte er seine Forderung nach einem verpflichtenden zweiten Kindergartenjahr sowie vermehrten und verbesserten zusätzlichen Förderangeboten.
Volksschullehrer bekämen dadurch „plötzlich Kinder, die alle Deutsch können“, so Hengstschläger. Für Lehrer fordert er „wirklich gut ausgestattete Arbeitsplätze in der Schule, zunächst etwa administratives Personal und Schulpsychologen“. Das nötige Geld dafür solle Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) bereitstellen: „Ich würde sagen: ‚Mein Konzept ist billiger als das, was du zurzeit machst.‘“: Der hohe Grad an schlecht Ausgebildeten in Österreich beschere dem Arbeitsmarkt und der Wirtschaft „enorme Verluste“.