Österreichs erstes Wirtschaftsmagazin für Frauen

Kamerun ist die wirtschaftliche Drehscheibe
Zentralafrikas und wächst dank seines Reichtums an Erdöl und anderen
Naturressourcen mit rund 5% jährlich. Haupthandelspartner sind
historisch bedingt Frankreich und Nigeria sowie mittlerweile auch
China. "Die österreichischen Handelsbeziehungen mit Kamerun haben
sich bislang eher erratisch verhalten und 2010 einen Rekordwert von
18 Millionen Euro erreicht, auf welchen 2011 ein Einbruch auf acht
Millionen Euro folgte", berichtet Gerrit Nella Hengstler, die für
Kamerun zuständige österreichische Wirtschaftsdelegierte aus Nigeria.

Für die meisten österreichischen Exporteure war Kamerun bislang
ein weißer Fleck auf der Export-Landkarte. Wenngleich das Interesse
unter den österreichischen Unternehmen bei entsprechendem
Unterstützungsangebot durchaus vorhanden ist. Bestes Beispiel dafür
waren die 22 Teilnehmer an einer Katalogausstellung der
Außenwirtschaft Österreich (AWO) in Kamerun im Vorjahr. Als das für
Kamerun zuständige AußenwirtschaftsCenterLagos als Folgeveranstaltung
vor einer Woche die erste Wirtschaftsmission der AWO-Geschichte nach
Kamerun organisierte, folgten 15 österreichische Unternehmen dem
Aufruf zu dieser Pionier-Veranstaltung.

Hengstler: "Die Österreicher konnten im mehrheitlich frankophonen
Kamerun auch einen entsprechend nachhaltigen Eindruck hinterlassen."
So stießen die Industriekühlschränke von AHT Cooling Systems auf
ebenso großes Interesse wie der neue Energy Drink Scallen. Für die
Teilnehmer aus dem Infrastrukturbereich konnten Termine bei mehreren
kamerunischen Ministern vereinbart werden und sowohl der
Kommunikationsexperte Frequentis als auch die Verschlüsselungsfirma
mils electronics sowie der Brückenbauer Waagner Biro sehen
Projektchancen in Kamerun. Konkret sind auch bereits die Pläne von
Novomatic, die in naher Zukunft eigene Casinos in Kamerun errichten
wollen. Auch für den Ventile-Hersteller Hörbiger sowie den
Radlader-Produzenten Liebherr steht Kamerun nun auf der Liste ihrer
Neumärkte, die in Zukunft verstärkt bearbeitet werden sollen.