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Facebook wagt den Sprung an die Börse
Es war keine Überraschung mehr, was Mark Zuckerberg am Mittwoch verkündete - und hat dennoch für Furore gesorgt: Das soziale Netzwerk Facebook geht an die Börse. Fünf Milliarden Dollar (3,8 Mrd. Euro) will der Konzern damit einnehmen, nach Analystenerwartungen dürfte er an der Börse mit bis zu 100 Mrd. Dollar bewertet werden. Die riesige Summe nährt bei einigen die Sorge vor einer neuen Internetblase. Doch für andere ist sie die Wette auf ein neues Internet - in dem "Freunde" und ihre Empfehlungen Dreh- und Angelpunkt für alles sind.
Manche Beobachter halten den immensen Wert, den Facebook mit dem Börsengang erreichen könnte, sogar für eine Untertreibung. Und doch wirkt es, als sei eine neue Dotcom-Blase am Entstehen. Die erste Blase dieser Art platzte kurz nach der Jahrtausendwende, hunderte Milliarden Euro wurden vernichtet - und die Wirtschaft geriet weltweit in eine Flaute.
Tatsächlich deuten viele der Milliardensummen, mit denen die Hightech-Industrie derzeit wieder jongliert, auf eine solche Blase hin. Erst im Dezember ging der Spieleanbieter Zynga an die Börse - und nahm damit rund eine Milliarde Euro ein. Er entwickelte unter anderem das bei Facebook höchst erfolgreiche Bauernhof-Spiel "Farmville".
Zuvor hatte der Internet-Gutscheindienst Groupon Aktien ausgegeben und 700 Millionen Dollar von Anlegern kassiert. Das Karriere-Netzwerk LinkedIn nahm bei seinem Börsengang einige Monate zuvor vergleichsweise wenig ein: 353 Millionen Dollar. Dafür sind seine Aktien mittlerweile um 60 Prozent im Wert gestiegen. Und auch bei Firmenübernahmen fließen derzeit Milliardenbeträge von einem Unternehmen zum nächsten.