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Megatrends 2012

Aktuell sieht die gelebte Praxis noch anders aus: Wer ein gewisses Alter überschritten hat, dem wird der Stempel der Überflüssigkeit verpasst. Kaum ein Arbeitnehmer erreicht real das gesetzliche Pensionsantrittsalter. Altersteilzeit, Berufsunfähigkeitspension und Arbeitslosigkeit nehmen diese Generation schon ab dem 50. Lebensjahr sehr oft aus dem realen Berufsleben. Wenn man dieser Gruppe aber die Teilnahme am Arbeitprozess verunmöglicht, dann wird sie auch als Konsument früher oder später ökonomisch ausfallen. Dabei wird diese Generation für Produzenten und Dienstleister zunehmend interessant, Stichworte sind hier etwa: 50-Jährige als neue Onlineshopper, wachsender Kosmetik-, Gesundheits- und Pflegemarkt für die Generation 50+, Seniorentourismusdestinationen für Aktivurlauber, ältere Verkehrsteilnehmer als wachsender Zukunftsmarkt etc. Mark Ruhsam, Marktforscher bei RegioData, dazu: „Die heutige Generation 50+ ist modebewusst und technologieaffin und legt Wert auf Qualität. Diese Tendenz wird sich in Zukunft noch verstärken.“

Neue Arbeitswelten

Die Wirtschaft der Zukunft verlangt auch nach neuen Arbeitswelten. Es wird immer wichtiger, Unternehmensprozesse auf die modernen Anforderungen auszurichten. Unternehmen und ihre Mitarbeiter brauchen nutzbare Lösungen, die alle Anforderungen an Mobilität, Flexibilität und Kommunikation erfüllen, maximale Produktivität ermöglichen und diese entsprechend fördern. Arbeitsprozess und Arbeitsanforderungen müssen mit dem Gebäudemanagement, der Raumnutzung und der Unternehmenskultur einer Firma, ob in der Dienstleistung oder Produktion, in Einklang gebracht werden. Dabei sind Kreativität, Innovation und Performance gefragt, aber schlussendlich auch das Resultat dieser Veränderung. Damit sind die neuen Arbeitswelten die Antwort auf die modernen und hochflexiblen Anforderungen der modernen Wissens- und Informationsgesellschaft. Um modernes Wirtschaften zu ermöglichen, geht der Weg immer mehr weg vom traditionellen Büroalltag und hin zu flexiblen und innovativen Arbeitsmodellen und Arbeitumgebungen. Dies geht Hand in Hand mit einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Solche Arbeitsplätze sind attraktiv, fördern die Kreativität, Zusammenarbeit und steigern die Performance im Unternehmen. Durch solche attraktive Arbeitsplätze können die Arbeitsplatzkosten erheblich gesenkt werden. Ziel ist hier die idealtypische Verbindung von Arbeitnehmer, Raum und technologischer Unterstützung. Ein neuer Arbeitsstil, innovative Kommunikationstechnologien und eine neue Vertrauenskultur unterstützen diese neuen Arbeitswelten. Stichworte sind hier etwa: immer mehr Teilzeitjobs, neue Arbeitsteilung Service und Wissen, Dienstleistungs- statt Industriestandort. Matthias Horx, Zukunftsforscher, sieht die Zukunft des Arbeitsplatzes deshalb auch sehr positiv: „Die Arbeitssphäre der Zukunft braucht Duft, Farbe, Gestalt und Atmosphäre.“

Regeneration als Zukunftsmarkt

Früher wurde Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit definiert. Dies hat sich grundlegend geändert. Gesundheitsorientierung und persönliche Regeneration sind stark im Kommen. Diese „Wohlfühlwirtschaft“ verzeichnet ein starkes Wachstum und hat zur Entwicklung völlig neuer Berufsbilder und Unternehmenszweige beigetragen. Aktuell sind etwa gesundheitsorientierte und ausgewogene Ernährung im Trend, der Bioproduktemarkt boomt. Fitness und körperliche Bewegung gehören zum neuen Lifestyle. Eine neue Balance zwischen Geist und Körper ist zu einem expandierenden Geschäftszweig herangewachsen. Aktuell verbinden schon 43 Prozent der Befragten mit Gesundheit Wohlbefinden und damit Lebensfreude. Der Gesamtmarkt für Gesundheit und Wohlfühlen wird sich bis zum Jahre 2020 allein in Österreich auf rund 68 Mrd. Euro jährlich ausweiten. Gesundheit gilt damit als Zukunftsmarkt schlechthin. Gesundheitstourismus, Pflegewirtschaft, Kosmetikindustrie, Sport- und Freizeitwirtschaft, alle profitieren von diesem anhaltenden Trend. Stichworte sind hier etwa: Selbstmedikation, steigendes Gesundheitsbewusstsein, boomender Wellnessmarkt und gesunde Ernährung. Auch hier sind Langzeittrends für Zukunftsforscher Matthias Horx abzuleiten: „Wer bisher dachte, grüner geht’s nicht mehr, der irrt. Denn was bisher als bio und öko bei uns angekommen ist, kann vorsichtig als Vorhut bezeichnet werden. Das Bewusstsein für Umwelt und Ethik hat seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht.“

Neue Mobilität

Die Zukunft gehört zweifellos auch einer neuen Ökologie verbunden mit Mobilität. So gewinnt der Markt für Umwelttechnologien gerade für die Zukunft eine ungeheuere Bedeutung, etwa für den Export nach China oder Indien. Ein weiterer Faktor ist die Mobilität im Sinne von Informationsaustausch. Durch neue Finanzierungsmodelle erobert das Mobiltelefon jetzt auch Afrika, Asien und Arabien. Dieser Zugang zum Informationsaustausch ermöglicht den Menschen dort den Anschluss an den Weltmarkt und die Demokratie.

Der Markt für Second-Hand-Handys, Reparaturdienste oder Mietmobiltelefone boomt in den Schwellenländern, aber auch in der gesamten Dritten Welt. In jenen Gebieten, wo die Einwohner jahrelang auf die Möglichkeit eines Festnetztelefons warteten, ist heute das Mobiltelefon als Alternative präsent. In den Städten Afrikas, Asiens und Lateinamerikas gibt es eine Gründerzeit für Cybercafes. Dort herrscht ein neuer Nachfragehype auf das World Wide Web. Wirtschaft und Medien ziehen nach. Durch zunehmende Sprachkompeten entstehen globale Call-Center-Netze in vielen Schwellenländern. Rund um die Welt entstehen so Kommunikationsmetropolen. Sie befinden sich bereits jetzt auf dem Weg zu ähnlichen Standards wie hier und werden zu zukünftigen universellen Standorten für das Global Business.

Die steigende weltweite Vernetzung bietet Dienstleistern und Produzenten ein riesiges neues Potenzial, das es zu nutzen gilt. Durch den Wegfall von herkömmlichen Transporten und Reisetätigkeiten wird somit auch im Sinne des Umweltschutzes ein wesentlicher Beitrag geleistet. Äußerst positiv sieht dies etwa der Gesellschaftswissenschaftler und Trendforscher Peter Zellmann: „Die Mobilität durch digitale Technologie ermöglicht es uns, spontaner und flexibler zu sein. Die einseitige Organisation weicht nun einer Ganzheitlichkeit der Lebensform.“

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