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EnBW vor Verkauf des EVN-Anteils

Die Energie Baden-Württemberg erwartet von dem 36-Prozent-Paket einen Erlös von 750 Millionen Euro, der Deal ist nach der Sommerpause geplant

Die Energie Baden-Württemberg (EnBW) bereitet den Verkauf ihres 36-Prozent-Anteils an der EVN vor: Acht Banken rittern um das Mandat, berichtet das "Handelsblatt" (Donnerstag) mit Verweis auf Finanzkreise. Die EnBW will die Anteile über die Börse an institutionelle Großinvestoren verkaufen und erwartet sich einen Erlös von 750 Mio. Euro. Die EVN passe nicht mehr in die Konzernstrategie von EnBW.

Die Transaktion solle nach der Sommerpause stattfinden, heißt es im Bericht weiter. Damit würde sich der Streubesitz des Unternehmens deutlich erhöhen. Der Ausstieg kommt indes wie berichtet nicht unerwartet: EVN-Chef Burkhard Hofer sagte kürzlich, er rechne noch heuer damit. Man sei bereit, der EnBW mit der nötigen Erstellung eines Prospekts zu helfen, so Hofer bei Vorlage der Halbjahreszahlen.KapitalerhöhungDie Platzierung des EVN-Pakets der EnBW könnte mit der Kapitalerhöhung verbunden werden, die der niederösterreichische Versorger am Mittwochabend für das zweite Halbjahr angekündigt hatte. Bei der Anhebung um bis zu zehn Prozent dürfte die EVN bis zu 16.352.582 Aktien ausgeben. Zum Mittwoch-Schlusskurs (12,36 Euro) entspricht das einem Wert von 202 Mio. Euro. Donnerstagfrüh gaben die EVN-Aktien bis 9.30 Uhr in einem festeren Umfeld um 0,32 Prozent auf 12,32 Euro nach. Verfassungsrechtlich darf das Land Niederösterreich nicht unter 51 Prozent des Grundkapitals fallen.Die EVN, die zuletzt 2,7 Mrd. Euro umgesetzt hat, steht bei der EnBW seit über einem Jahr auf der Verkaufsliste, die Transaktion ist aber wegen des schwachen Börsenumfelds nicht leicht. Konzernchef Hans-Peter Villis misst laut "Handelsblatt" dem Unternehmen, das ursprünglich als Sprungbrett nach Südosteuropa betrachtet worden war, keine strategische Bedeutung mehr bei. Er legt den Fokus vielmehr auf den türkischen Markt, auf dem sich die EnBW mit dem Versorger Borusan verbündet hat. An der Börse frei handelbar sind momentan faktisch nur gut 13 Prozent der EVN-Aktien. Deshalb sehen es Finanzkreise der Zeitung zufolge als erforderlich an, dass Konsortialbanken und Management Aufklärung über den Versorger bei Großinvestoren und möglichen Käufern betreiben. Offenbar sei schließlich auch die Suche nach einem strategischen Investor für die EVN erfolglos geblieben. EnBW-Chef Villis wiederum benötige finanziellen Spielraum, um seinen Expansionskurs auf dem deutschen Markt finanzieren zu können. (APA)
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