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Business Frühstück zum zweijährigen Geburtstag des frauenberufs-zentrums*wien

Anlässlich des 2jährigen Jubiläums des Frauenberufszentrums*Wien veranstaltete abz*austria ein gut besuchtes Business Frühstück. Das Frauenberufszentrum entstand im Auftrag des Arbeitsmarktservice Wien mit dem Ziel eine zentrale Anlaufstelle für Frauen in Beratung zu schaffen. In den ersten beiden Jahren hat abz*austria mit ca. 3600 Frauen gearbeitet. Die Nachfrage ist kontinuierlich gestiegen. Neben der individuellen Beratung setzt abz*austria traditionell auf die Kooperation mit den Unternehmen und sieht - wie auch an der Podiumsbesetzung des Business Frühstücks erkennbar - einen Mehrwert darin, VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft, öffentlicher Hand und Wissenschaft zusammenzubringen. Diesmal beschäftigte die hochkarätige Podiumsrunde, moderiert von abz*austria Geschäftsführerin Manuela Vollmann, das Thema "Generationenmanagement".

Während der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Jungen nach wie vor unter dem Durchschnitt bleibt (plus 7,7 Prozent bei den Unter-20-Jährigen), ist die Zahl der Arbeitslosen ab 50 Jahren im Jahresvergleich um ein Viertel angewachsen. "Wir haben uns intensiv mit dieser Problematik auseinandergesetzt und ein breites Angebot entwickelt", sagt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. Das AMS Wien macht Arbeitsuchenden ab 50 ein maßgeschneidertes Angebot an Information, Beratung und Vermittlung. "Darüber hinaus gibt es etwa mit FiT2work Unterstützung bei gesundheitlichen Problemen am Arbeitsplatz, denn Krankheit hat oft Arbeitslosigkeit zur Folge", so Draxl. Weiters gibt es diverse Beschäftigungsprojekte für Menschen über 50 und natürlich Angebote für Unternehmen, die arbeitslose Personen über 50 Jahre einstellen wollen. Draxl: "Mit der Kampagne Einstellungssache 50+ erinnern wir die Wiener Unternehmen daran, dass wir drei Monate lang die gesamten Lohn- und Lohnnebenkosten übernehmen und bis zu neun weitere Monate einen großen Teil davon, wenn Über-50-Jährige wieder beschäftigt werden, die zumindest ein halbes Jahr lang auf Jobsuche waren."

Claudia Kernstock, Head of Human Ressources und Hospitality beim Instiute of Science and Technology Austria kann auf langjährige Erfahrung im Recruiting zurückgreifen und weiß, dass sich die junge Generation vor allem ein sinnstiftendes Arbeiten wünscht und Beruf und Familie gut verbinden möchte.

"Die jüngere Generation hat sehr früh erkannt, dass sie die vielzitierte Work-Life Balance brauchen, aber schließlich konnten sie auch schon von den Erfahrungen der anderen Generationen lernen", meint Kernstock. "Im Wesentlichen gleichen sich die Bedürfnisse der heute über 50-Jährigen und der jungen Generation sehr stark an, gefragt sind flexiblere Arbeitszeiten, mehr Zeit für Erholung und Auszeiten", so Kernstock weiter. Walter Osztovics, Consultant und Autor der Arena Studie 2015 zum Thema Generationenfairness erklärt, dass "der Anteil der älteren Menschen zunimmt, aber diese Alten völlig andere Rollenbilder verkörpern als die Greise früherer Zeiten, denn Menschen sind nicht plötzlich alt, weil Sie die magische Grenze von 50 Jahren überschreiten."

"Im Frauenberufszentrum*Wien sind Frauen aller Altersstufen in Beratung und wir versuchen die Bedarfe, Anliegen und Bedenken der Frauen mit den Anforderungen der Unternehmen zusammenzubringen, Vorurteile abzubauen und von beiden Seiten einen neuen Blick zu bekommen", erklärt Schallert die tägliche Arbeit von abz*austria. In der Zusammenarbeit mit Unternehmen haben sich Arbeitstrainings, Schnuppertage und Exkursionen bewährt. Diese bieten den Frauen die Möglichkeit branchenspezifische Einblicke zu erhalten, Kontakte herzustellen und Informationen über Betätigungsfelder zu sammeln", erklärt Schallert weiter. Irene Begovic ist als Kundin zu abz*austria gekommen und mit über 50 Jahren nochmals auf Jobsuche. "Ich fühle mich nicht wie 50+ und möchte wieder voll ins Berufsleben einsteigen", sagt Begovic. "Allerdings kann auch die beste Bewerbung nicht so viel wie ein persönliches Gespräch über die tatsächliche Person und deren Dynamik aussagen, da zählen schriftliche Unterlagen oft zu viel", weiß Begovic und empfiehlt allen Arbeitssuchenden "auf jeden Fall trotz vermeintlicher Rückschläge authentisch zu bleiben."

Allgemein ist man sich einig, dass es in vielerlei Hinsicht einen anderen Blick auf das Thema Alter und Arbeitsmarkt braucht. Neue Bilder in den Köpfen, andere Angebote von Unternehmen in Richtung Arbeitszeit- und Arbeitsorganisationsmodelle sowie ein wertschätzender Umgang mit BewerberInnen

Foto: abz austria
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