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Kaffee aus Frauenhand durch EZA Fairer Handel und Katholische Frauenbewegung Österreichs

In einer klassischen Männerdomäne – dem Kaffeegeschäft – beansprucht  die Frauenkooperative APROLMA in Honduras selbstbewusst ihren Platz. EZA Fairer Handel, Katholische Frauenbewegung Österreichs und Dolores Benitez Espinoza von der Frauenkooperative APROLMA aus Honduras präsentieren Kaffee ADELANTE – Kaffee aus Frauenhand.

Adelante bedeutet vorwärts. Vorwärts zu kommen: Darum geht es den Frauen von APROLMA, einer Kooperative in Marcala im mittelamerikanischen Honduras. Gemeinsam haben die rund 70 Kleinbäuerinnen die Kontrolle über die Produktion und Vermarktung ihres Bio-Kaffees in die Hand genommen. Sie bebauen ihr eigenes Land und erzielen ihr eigenes Einkommen. „Das ist außergewöhnlich,“ betonen Andrea Schlehuber, Geschäftsführerin der EZA Fairer Handel, und Veronika Pernsteiner, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, „denn normalerweise sind es mehrheitlich Männer, die im Kaffeegeschäft das Sagen haben“. Mit ihrer Kooperation unterstützen EZA Fairer Handel und die Katholische Frauenbewegung Österreichs die Frauen in Marcala dabei, auch auf ökonomischer Ebene selbstbestimmt aufzutreten.

Partnerschaftlich handeln
In der Vermarktung ihres Bio-Arabica Hochlandkaffees setzt APROLMA auf partnerschaftlichen Handel. Zu den neuen AbnehmerInnen zählt ab sofort die EZA Fairer Handel, die den Kaffee der Genossenschaft direkt bezieht. Das Unternehmen mit Sitz in Köstendorf im Salzburger Flachgau verfügt über 40 Jahre Erfahrung im Fairen Handel. „Es geht um Verlässlichkeit in der Handelsbeziehung und um die Wertschätzung der Arbeit, die die Kleinbäuerinnen und -bauern leisten, damit eine hohe Bohnenqualität erzielt werden kann,“ so Schlehuber. Direkte Handelspartnerschaften, die auf Fairness und gegenseitigem Respekt beruhen, sind das Fundament.

Faire Bezahlung

„Wenn wir an den konventionellen Markt verkaufen müssten, müssten wir unseren Kaffee verschenken, auch wenn er von guter Qualität ist,“ betont Dolores Benitez Espinoza, Kaffeeproduzentin und Gründungsmitglied von APROLMA, die Bedeutung fairer Handelsbeziehungen. Faire Bezahlung und zusätzliche Prämien, die die EZA direkt an die Frauenkooperative leistet, tragen dazu bei, dass die Kleinbäuerinnen sozial und wirtschaftlich gestärkt werden. „Auf Frauen lastet ein Mehr an Arbeit. Sie sind zuständig für Haushalt, Familie und übernehmen zusätzlich Aufgaben auf den Kaffeeparzellen,“ so Pernsteiner. Und Schlehuber: „Bei der Bezahlung sind dann oft die Männer am Zug. Mit Kaffee ADELANTE wollen wir die Anstrengungen der Kleinbäuerinnen auf ihrem Weg zur Gleichberechtigung unterstützen.“

Streben nach Gleichberechtigung
Denn die Frauen streben nicht nur Fairness in der Vermarktung an. Sie wollen in der Welt des Kaffees ebenso anerkannt werden wie in ihren Familien und der Gesellschaft. „Frauen sollen sich entfalten und mitgestalten können. Nicht nur auf Ebene der Gemeinde, sondern auch in Positionen, die die Politik und die Situation in diesem Land verändern,“ unterstreicht Benitez.

Brücke nach Uganda
Um Gleichberechtigung geht es auch den Frauen der Kooperative Gumutindo in Uganda, deren Bio-Kaffee ebenfalls in Kaffee ADELANTE enthalten ist. Von den etwa 9700 Genossenschaftsmitgliedern sind rund 1770 Frauen. Für ADELANTE wird der Kaffee aus Frauenhand separat verarbeitet und vermarktet. Die Frauen erhalten das Geld dafür direkt ausbezahlt. Ein Programm für Geschlechtergerechtigkeit fördert den Austausch zwischen Frauen und Männern über das jeweilige Rollenverständnis und die Aufgabenverteilung in den Familien und Genossenschaften. Gleichzeitig wird darauf geachtet, dass sie in den Vorständen ihrer Basiskooperativen und auf Ebene des Kooperativendachverbandes vermehrt vertreten sind.

Katholische Frauenbewegung Österreichs: Gemeinsam für eine Zukunft in eigener Hand
Die Katholische Frauenbewegung Österreichs bringt in die “Kooperation Kaffee Adelante” eine nahezu 60-jährige Erfahrung im Engagement für die Ermächtigung von Frauen im globalen Süden ein. Mit ihrer Arbeit fördert sie die Selbstbestimmung von Frauen und ihre Gleichberechtigung auf persönlicher, ökonomischer und politischer Ebene. „Wir sind mit EZA Fairer Handel vor dem Hintergrund unserer anwaltschaftlichen Arbeit ins gemeinsame Boot gestiegen. Der Frauenkaffee ist ein Produkt, mit dem wir unsere entwicklungspolitischen Themen sozusagen tassenweise kommunizieren können“, stellt Veronika Pernsteiner fest, „punktgenau passend zu unserem aktuellen Bildungsthema `Weil´s gerecht ist, mischen wir uns ein“ und getreu unserem Motto:´Gemeinsam für eine Zukunft in eigener Hand`“.
 
Kaffee ADELANTE, bio- und FAIRTRADE-zertifiziert, ist ab sofort in Weltläden erhältlich und wird aktuell dem Lebensmitteleinzelhandel zum Vertrieb angeboten.

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