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Equal Pay Day: Frauen arbeiten 82 Tage „gratis“ – eine Blamage

„Und wieder einmal führt uns der Equal Pay Day die großen Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern vor Augen: 
Frauen bekommen für gleichwertige Arbeit 10.928 Euro weniger als Männer. Das ist eine echte Blamage“, sagt Renate Anderl, ÖGB-Vizepräsidentin und Bundesfrauenvorsitzende. Der diesjährige Equal Pay Day findet österreichweit am 11. Oktober statt. Das bedeutet, dass Frauen ab diesem Tag bis zum Jahresende statistisch gesehen gratis arbeiten.

Um die Einkommensschere zu schließen, fordern die ÖGB-Frauen ein Mindesteinkommen von 1.700 Euro brutto bei Vollzeitbeschäftigung und mehr Einkommenstransparenz. „Zahlreiche Best-Practice-Beispiele bestätigen, dass Einkommensberichte gute Wirkung zeigen, wenn sich Geschäftsführung und Betriebsrat gemeinsam damit auseinandersetzen“, so Anderl. In vielen Bereichen haben BetriebsrätInnen bereits eine bessere Einstufung für Frauen erreicht. „Wir wissen aber auch, dass es Betriebe gibt, wo Beschäftigte über Einkommensberichte nicht informiert werden und diese stattdessen in der Schublade verschwinden. Daher ist die Forderung von Frauenministerin Sabine Oberhauser nach einer Offenlegung der Gehälter im Betrieb der richtige Weg, um tatsächliche Einkommensgereichtigkeit herzustellen“, sagt sie.

Obwohl Frauen im Bildungsbereich massiv aufgeholt haben und heute allgemein qualifizierter als Männer sind, sind die Hürden am Arbeitsmarkt für die meisten nahezu unüberwindbar, spätestens dann, wenn Frau an die gläserne Decke stößt. „Um eine Gleichstellung von Frauen und Männern zu erzielen, brauchen wir verpflichtende Geschlechterquoten und betriebliche Frauenförderpläne", betont die ÖGB-Vizepräsidentin. Das seien nur einige der Lösungsansätze. "Nach wie vor wird Vollzeitbeschäftigung in gut dotierten Positionen vorausgesetzt. Qualifizierte Teilzeit und geteilte Führungsmodelle, die Eltern ein angemessenes Einkommen und die Vereinbarung von Beruf und Familie ermöglichen könnten, werden von Unternehmen selten praktiziert.“

Foto: Shutterstock/SFIO CRACHO

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