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Erstmals Frau an der Spitze der Österreichischen Gewerkschaftsjugend

 "Die Bundesregierung glänzt mit einem Frontalangriff auf die ArbeitnehmerInnen nach dem anderen, und das betrifft auch junge Menschen: Die Kürzung der Ausbildungsbeihilfe für über-18-jährige Lehrlinge in überbetrieblicher Ausbildung, die geplante Abschaffung des Jugendvertrauensrates, das Aus für die Ausbildungsgarantie ab 2019, die Kürzung der Mindestsicherung, das Arbeitslosengeld Neu und vieles mehr. Das werden wir uns nicht gefallen lassen. Unser Widerstand beginnt jetzt“, zeigt sich Susanne Hofer kämpferisch bei der Wahl zur geschäftsführenden Vorsitzenden der Österreichischen Gewerkschaftsjugend (ÖGJ) am 26. Mai in Wien. Die 23-jährige Grazerin folgt auf Sascha Ernszt, der den ÖGJ-Vorsitz nach fünf Jahren abgibt. „Ich werde alles tun, um die Interessen der arbeitenden Jugendlichen genau so engagiert und erfolgreich zu vertreten wie bisher Sascha Ernszt, bei dem ich mich für sein riesiges Engagement in den vergangenen Jahren bedanke“ sagte Hofer, die damit in der Geschichte der Gewerkschaftsjugend seit 1945 die erste weibliche Vorsitzende ist.

Abschaffung des Jugendvertrauensrats ist Faustschlag ins Gesicht junger Menschen 

"Wir haben bereits über 4.000 Unterschriften für den Erhalt des Jugendvertrauensrats gesammelt und werden auch weiterhin für den Erhalt der LehrlingssprecherInnen in den Betrieben kämpfen“, so Hofer. „Wenn die Regierungsmitglieder sich die Mühe machen würden und JugendvertrauensrätInnen selbst kennen lernen würden, würden sie wissen, welche großartige Arbeit sie in den Betrieben für das gesamte Unternehmen leisten. Sie unter dem Deckmantel der ‚demokratischen Partizipation‘ abschaffen zu wollen, ist ein Faustschlag in das Gesicht junger Menschen. Man will junge ArbeitnehmerInnen mundtot machen, anstatt den Zusammenhalt sowie die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und ArbeitnehmerInnen im Betrieb zu stärken“, ist Hofer empört. „Mehr Mitbestimmung sieht anders aus!“

Regierung lenkt mit irrsinnigen Maßnahmen von Angriffen auf den Sozialstaat ab

"Die Interessenvertretung der ArbeitnehmerInnen zu schwächen, steht ganz oben auf der Agenda der Bundesregierung. Auch in der Selbstverwaltung der Krankenkassen wollen Kurz und Strache die Gewerkschaften zurückdrängen und unsere Versicherungsbeiträge in die Hände von Unternehmensvertretern legen, Leistungen sollen gekürzt und die AUVA zerschlagen werden. Gleichzeitig soll mit irrsinnigen Maßnahmen wie der Rücknahme des Rauchverbots oder der Abschaffung des Binnen-I beim Bundesheer von den Angriffen auf den Sozialstaat und den massiven Verschlechterungen für die ArbeitnehmerInnen wie einem geplanten generellen 12-Stunden-Arbeitstag abgelenkt werden“, so die neue ÖGJ-Vorsitzende.

850 Euro Mindestlehrlingsentschädigung

Susanne Hofer kommt aus der Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), deren Jugendvorsitzende sie ist. Die 23-Jährige arbeitet als Assistentin für Kinder mit Behinderung bei der Lebenshilfe in Graz und studiert Pädagogik, Deutsch und Geschichte auf Lehramt. Als ÖGJ-Vorsitzende will sie sich vor allem für eine qualitativ hochwertige Lehrlingsausbildung und deren Aufwertung einsetzen. Betriebe müssen wieder mehr ausbilden, nur so könne der Fachkräftemangel gelöst werden. Eine zentrale Forderung ist außerdem eine kollektivvertragliche Lehrlingsentschädigung von mindestens 850 Euro im 1. Lehrjahr. Besonders am Herzen liegt ihr außerdem die Gleichbehandlung und Gleichberechtigung von Frauen nicht nur in der Lehrlingsausbildung, sondern im gesamtgesellschaftlichen Leben.

Foto/Quelle: Shutterstock/Undrey 

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