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Ausgezeichnete Masterarbeit: Bringt die Quote Frauen an die Spitze?

Was bringt Frauen in Führungspositionen und wie wirken eigentlich Frauenförderungsprogramme in Unternehmen? Mit diesen Fragen hat sich FH Burgenland Absolventin Jelena Glavas-Dzijan für ihre Masterarbeit beschäftigt und dafür sogar einen „Förderpreis Gender“ des Landes Burgenland für Forschungsarbeiten erhalten.

Jelena Glavas-Dijan ist als Parent Account Manager für Großkunden ab € 500 Mio Jahresumsatz in der Erste Group verantwortlich. In Meetings auf Führungsebene fand sie sich oft als einzige Frau wieder. Warum das so ist, wie interne Frauenförderungsprogramme oder eine Frauenquote wirken, erhob sie im Rahmen ihrer Masterarbeit im Studiengang Internationale Wirtschaftsbeziehungen der FH Burgenland am Beispiel ihres Arbeitgebers. Sie führte dazu Experteninterviews mit neun Personen aus unterschiedlichen Hierarchieebenen. Ihre Arbeit wurde von Dr. Anette Herrmann, Genderforscherin an der Wirtschaftsuniversität Wien, betreut und mit dem Förderpreis des Landes Burgenland für Forschungsarbeiten zu Genderthemen honoriert.

Chefsache: entscheidend ist die Einstellung der Führungskraft
„Quote hin oder her, entscheidend dafür, wie Frauen in einem Unternehmen gefördert werden, ist zu einem hohen Anteil die persönliche Einstellung der Geschäftsführung“, erklärt die Absolventin. Dabei gehe es tatsächlich um das persönliche Frauenbild der Führungsperson. „Ein Faktor kann sogar sein, ob die Person selbst Töchter hat, sich also mit dem Karriereweg junger Frauen auch privat auseinandersetzt.“

Weiters konnte Glavas-Dzijan in ihrer Beschäftigung mit dem Thema feststellen, dass der Frauenanteil sinkt, je weiter nach oben man in den Hierarchieebenen des Unternehmens blickt. „Spannend war für mich zu erkennen, dass Länder wie Rumänien, Serbien oder Kroatien hier eindeutig weiter sind als wir“, so die Managerin. Nach wie vor sei die Frauenquote ein „notwendiges Übel“ in der Förderung von Frauen. „Es scheint aktuell das einzig funktionierende Mittel zu sein, um Frauen in höheren Verantwortungsbereichen zu installieren.“

Empowerment durch Power Frauen
Auch Mentoringprogramme von Frau zu Frau hätten sich als wirksame Maßnahme erwiesen, erklärt Glavas-Dzijan. „Hier geht es darum, Frauen zu vermitteln, dass sie ihre Stärken stärken, an ihren Schwächen arbeiten und sich somit weiterentwickeln können und sollen. Role-models und Mentees helfen hier sehr im Empowering-Prozess.“ Ihr Fazit lautet: „Quoten wären wohl auch schon in Ausbildungsprogrammen sinnvoll. So würden Frauen und Männer gleichermaßen für verantwortungsvollere Positionen befähigt.“

Foto: FH Burgenland

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