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„Kapitalmarkt und Aktien sind nichts Böses“
„Kapitalmarkt und Aktien sind nichts Böses“
Macht es für ein österreichisches Unternehmen wirklich einen Unterschied, ob es in Wien oder Frankfurt gelistet ist?
Ja, das macht sogar einen großen Unterschied! Das Heimmarktkonzept, also die Notiz an der jeweiligen regionalen Börse, macht sich für die an der Wiener Börse notierten Unternehmen bezahlt. Sie genießen am Heimmarkt die größte Aufmerksamkeit, während sie an einer großen Börse Gefahr laufen, übersehen zu werden. An der Wiener Börse stehen sie bei Investoren, Analysten, als Arbeitgeber und in der Öffentlichkeit im Mittelpunkt und werden entsprechend serviciert. Übrigens, sind seit 2003 insgesamt elf österreichische Unternehmen von ausländischen Börsen an die Wiener Börse heimgekehrt...
In der öffentlichen Meinung scheint der Kapitalmarkt eher als Spielwiese von Zockern und Spekulanten verankert: Ist die Bedeutung der Börse in der Öffentlichkeit zu wenig präsent, warum ist ihr Ruf so "schlecht?
Die Dämonisierung der Kapitalmärkte durch die heimische Politik hat mittlerweile erfreulicherweise nachgelassen, nichtsdestotrotz ist die Situation nach wie vor schwierig. Von vielen Politikern und anderen Meinungsbildnern wurden Feindbilder bewusst gepflegt, die volkswirtschaftliche Bedeutung wurde im öffentlichen Diskurs oft vergessen. Es muss uns gelingen zu differenzieren: In den letzten Jahren ist viel Unrühmliches passiert. Aber: Kapitalmarkt und Aktien sind nichts Böses. Eine Aktie ist eine Beteiligung an einem Unternehmen. Und diese sorgen letztlich für Wachstum und somit für Arbeitsplätze und Wohlstand. So eine differenzierte Sichtweise und ein Pro-Kapitalmarkt-Bekenntnis unserer Politik wären ein wichtiger Beitrag zu kapitalmarktfreundlicheren Rahmenbedingungen und zur Stärkung der heimischen Aktienkultur.
Welche Bedeutung hat die Börse für Wirtschaft, Staat, Arbeitsmarkt?
Die Börse erfüllt eine wichtige volkswirtschaftliche Rolle, indem sie als Drehscheibe am Kapitalmarkt Unternehmen mit Kapitalbedarf und Investoren zusammenbringt. Eigenkapital ist für viele Unternehmen die beste Möglichkeit, Innovation und Wachstum zu finanzieren. Dadurch geben sie der Wirtschaft wertvolle Impulse hinsichtlich Wertschöpfung, Beschäftigung und Wohlstand.
Verschiedene Studien und Umfragen attestieren den Österreichern immer wieder ein relativ geringes Finanzwissen: Neben anderen Institutionen versucht ja auch die Wiener Börse bereits Schülern Finanzwissen zu vermitteln.
Welche Maßnahmen setzen sie konkret und warum ist Bildung in diesem Bereich wichtig?
Kapitalmarktbildung ist das Um und Auf, um richtige Entscheidungen für persönliche Geldangelegenheiten treffen zu können. Mit Aktieninvestments sind Risiken und Chancen verbunden. Dies sollte von Kindheit an vermittelt werden und hat in unseren Wissensinitiativen einen wichtigen Stellenwert. Speziell für Schüler haben wir eine eigene Website entwickelt. Schulen werden durch Lehrer- und Schülerseminare sowie Unterrichtspakete unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem WIFI bietet die Wiener Börse Akademie Seminare und Lehrgänge für die Bedürfnisse unterschiedlicher Investoren, vom Einsteiger bis zum Börsehändler.
Wie sehen sie Finanztransaktionssteuer?
Naturgemäß sehen wir jede Form der Besteuerung des Aktien- und Anleihenhandels an Börsen kritisch, weil mit direkten negativen Auswirkungen auf die Realwirtschaft zu rechnen ist. Wenn sich schon eine Gruppe von EU-Staaten um die Einführung einer Finanztransaktionssteuer bemüht, dann muss meiner Ansicht nach gewährleistet sein, dass deren konkrete Ausgestaltung die Realwirtschaft möglichst wenig belastet und unerwünschte Finanzmarkteffekte verhindert werden. Die Wiener Börse fordert daher eine niedrigere Besteuerung des börslichen Handels sowie eine Befreiung der sogenannten Market Maker, die für die Sicherstellung der Liquidität eine zentrale Rolle spielen.
Wo sehen Sie die Wiener Börse in fünf Jahren?
Die Wiener Börse ist ein hochmodernes international ausgerichtetes Dienstleistungsunternehmen. Politische Themen, die derzeit alle Börsen belasten, werden zunehmend weniger Gewicht haben. Unternehmen werden dann wieder stärker in Wachstum investieren und Eigenkapital aufnehmen. Und die Erfahrung hat ja eindrucksvoll gezeigt, wie gut das funktioniert. An der Wiener Börse gibt es viele Unternehmen, die es in ihrem Geschäftsbereich zum Weltmarktführer geschafft haben. Die Wiener Börse wird auch weiterhin Unternehmen auf Spitzenplätze begleiten. Davon bin ich absolut überzeugt.
Ja, das macht sogar einen großen Unterschied! Das Heimmarktkonzept, also die Notiz an der jeweiligen regionalen Börse, macht sich für die an der Wiener Börse notierten Unternehmen bezahlt. Sie genießen am Heimmarkt die größte Aufmerksamkeit, während sie an einer großen Börse Gefahr laufen, übersehen zu werden. An der Wiener Börse stehen sie bei Investoren, Analysten, als Arbeitgeber und in der Öffentlichkeit im Mittelpunkt und werden entsprechend serviciert. Übrigens, sind seit 2003 insgesamt elf österreichische Unternehmen von ausländischen Börsen an die Wiener Börse heimgekehrt...
In der öffentlichen Meinung scheint der Kapitalmarkt eher als Spielwiese von Zockern und Spekulanten verankert: Ist die Bedeutung der Börse in der Öffentlichkeit zu wenig präsent, warum ist ihr Ruf so "schlecht?
Die Dämonisierung der Kapitalmärkte durch die heimische Politik hat mittlerweile erfreulicherweise nachgelassen, nichtsdestotrotz ist die Situation nach wie vor schwierig. Von vielen Politikern und anderen Meinungsbildnern wurden Feindbilder bewusst gepflegt, die volkswirtschaftliche Bedeutung wurde im öffentlichen Diskurs oft vergessen. Es muss uns gelingen zu differenzieren: In den letzten Jahren ist viel Unrühmliches passiert. Aber: Kapitalmarkt und Aktien sind nichts Böses. Eine Aktie ist eine Beteiligung an einem Unternehmen. Und diese sorgen letztlich für Wachstum und somit für Arbeitsplätze und Wohlstand. So eine differenzierte Sichtweise und ein Pro-Kapitalmarkt-Bekenntnis unserer Politik wären ein wichtiger Beitrag zu kapitalmarktfreundlicheren Rahmenbedingungen und zur Stärkung der heimischen Aktienkultur.
Welche Bedeutung hat die Börse für Wirtschaft, Staat, Arbeitsmarkt?
Die Börse erfüllt eine wichtige volkswirtschaftliche Rolle, indem sie als Drehscheibe am Kapitalmarkt Unternehmen mit Kapitalbedarf und Investoren zusammenbringt. Eigenkapital ist für viele Unternehmen die beste Möglichkeit, Innovation und Wachstum zu finanzieren. Dadurch geben sie der Wirtschaft wertvolle Impulse hinsichtlich Wertschöpfung, Beschäftigung und Wohlstand.
Verschiedene Studien und Umfragen attestieren den Österreichern immer wieder ein relativ geringes Finanzwissen: Neben anderen Institutionen versucht ja auch die Wiener Börse bereits Schülern Finanzwissen zu vermitteln.
Welche Maßnahmen setzen sie konkret und warum ist Bildung in diesem Bereich wichtig?
Kapitalmarktbildung ist das Um und Auf, um richtige Entscheidungen für persönliche Geldangelegenheiten treffen zu können. Mit Aktieninvestments sind Risiken und Chancen verbunden. Dies sollte von Kindheit an vermittelt werden und hat in unseren Wissensinitiativen einen wichtigen Stellenwert. Speziell für Schüler haben wir eine eigene Website entwickelt. Schulen werden durch Lehrer- und Schülerseminare sowie Unterrichtspakete unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem WIFI bietet die Wiener Börse Akademie Seminare und Lehrgänge für die Bedürfnisse unterschiedlicher Investoren, vom Einsteiger bis zum Börsehändler.
Wie sehen sie Finanztransaktionssteuer?
Naturgemäß sehen wir jede Form der Besteuerung des Aktien- und Anleihenhandels an Börsen kritisch, weil mit direkten negativen Auswirkungen auf die Realwirtschaft zu rechnen ist. Wenn sich schon eine Gruppe von EU-Staaten um die Einführung einer Finanztransaktionssteuer bemüht, dann muss meiner Ansicht nach gewährleistet sein, dass deren konkrete Ausgestaltung die Realwirtschaft möglichst wenig belastet und unerwünschte Finanzmarkteffekte verhindert werden. Die Wiener Börse fordert daher eine niedrigere Besteuerung des börslichen Handels sowie eine Befreiung der sogenannten Market Maker, die für die Sicherstellung der Liquidität eine zentrale Rolle spielen.
Wo sehen Sie die Wiener Börse in fünf Jahren?
Die Wiener Börse ist ein hochmodernes international ausgerichtetes Dienstleistungsunternehmen. Politische Themen, die derzeit alle Börsen belasten, werden zunehmend weniger Gewicht haben. Unternehmen werden dann wieder stärker in Wachstum investieren und Eigenkapital aufnehmen. Und die Erfahrung hat ja eindrucksvoll gezeigt, wie gut das funktioniert. An der Wiener Börse gibt es viele Unternehmen, die es in ihrem Geschäftsbereich zum Weltmarktführer geschafft haben. Die Wiener Börse wird auch weiterhin Unternehmen auf Spitzenplätze begleiten. Davon bin ich absolut überzeugt.