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Uta Pock: Geld allein macht nicht glücklich

Inwieweit konnten Sie im Rahmen Ihrer beruflichen Laufbahn davon profitieren, eine Frau zu sein bzw. hat diese Tatsache je ein Problem dargestellt?
Da es keine Kontrollgruppe von Männern gibt, die außer dem Geschlecht nichts von meinen persönlichen Eigenschaften und meinen Kompetenzen unterscheidet, lässt sich das kaum beantworten. Manchmal stolpere ich über Details, die mich daran erinnern, dass die Kombination Frau und berufliche Position ein holpriges Thema sein kann. Zum Beispiel dann, wenn ich zu einer Sitzung mit einer Mail eingeladen werde, die sich an „Sehr geehrte Herren, liebe Uta!“ wendet. Einen schönen Quotenfrauenposten hat mir bisher noch niemand angeboten – vielleicht hätte ich ihn ja angenommen?

Was schätzen Sie an Ihren Kollegen besonders?
Sachlichkeit und Normalität. Damit meine ich, dass man ohne Firlefanz kommunizieren kann, wesentliche Abmachungen eingehalten werden, im Detail aber Toleranz herrscht.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben?

Sachlich und normal.

Würden Sie sagen, dass Geld glücklich macht?

Geld ist die Möglichkeit, Dinge zu kaufen oder zu tun, und Möglichkeiten machen oft genauso glücklich wie das Haben oder Tun selbst. Insofern ja – es steuert zumindest sicher etwas zum Lebensglück bei, aber es kann nicht glücklich machen. Dazu gehört dann ja, dass man das Haben und Tun genießen kann, für sinnvoll hält, was man tut (oder lässt), und so weiter.

Was bedeutet Zufriedenheit für Sie?

Mit mir im Reinen zu sein.

Wie war das Vorjahr für Sie – eine Bilanz.

Bis jetzt ist 2012 für mich ein Jahr, in dem vieles begonnen wurde, aber noch in der Schwebe ist. Das zieht sich von großen Themen wie der Neugestaltung der Eurozone bis in meine konkreten Tätigkeiten hinein. Die meisten Ergebnisse erwarte ich erst ab 2013, das Jahr 2012 wird wohl kein echtes Fazit bekommen.

Die gebürtige Deutsche Dipl.-Vw. Uta Pock ist Chefvolkswirtin (Leiterin Research) bei der Österreichischen Volksbanken-Aktiengesellschaft.

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