News/Banken
News/Banken
Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell, Europäische Zenralbank 4/09
Dr. Gertrude Tumpel-Gugerell, Europäische Zenralbank 4/09
Mitglied EZB-Direktorium
Warum Gleichbehandlung ein Grundrecht ist, inwiefern Unternehmen von selbiger profitieren und wie die EZB Frauen fördert: Gertrude Tumpel-Gugerell hat klare Vorstellungen.
Frauen in Führungspositionen sind immer noch spärlich gesät. Warum?
Frauen sind heute als Absolventinnen von Schulen und Universitäten sehr gut qualifiziert. Noch viel zu wenige Betriebe ermöglichen Mitarbeitern, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Außerdem gibt es (noch) Vorurteile gegenüber Frauen in Führungspositionen. Betriebe, die bewusst allen, Frauen und Männern, Chancen eröffnen, haben gute Erfahrungen gemacht und sollten zum Vorbild genommen werden. Frauen bringen viele Talente mit, genauso wie Männer. Wieso sollen wir in einer Gesellschaft leben, die Frauen immer besser ausbildet, aber ihnen dann Führungspositionen vorenthält? Das Unternehmen, das alle Talente und das Engagement aller Mitarbeiter, Frauen und Männer, zum Einsatz bringt, wird das erfolgreichere sein. Darüber gibt es klare Erfahrungswerte. Frauen und Männer sollen sich entfalten können, das ist ein Grundrecht in unserer Gesellschaft.
Wo muss man ansetzen, um echte Chancengleichheit herzustellen?
In der Erziehung: bei den Rollenmustern, beim Selbstvertrauen, viele Mädchen wählen nach wie vor traditionelle „Frauenberufe“. Dabei gibt es so viele andere Möglichkeiten, auch in der Technik und in den Naturwissenschaften. Bei der Kultur eines Unternehmens: Was zählt, wer wird gehört, wer wird gefördert? In der Gesellschaft: Wer ist ein Vorbild, welche Rollenbilder werden von den Medien vermittelt?
Was können Frauen selbst dazu tun, um die „gläserne Decke“ zu durchstoßen?
Nicht gleich zurückstecken und wenn Frauen ein Klima mangelnden Respekts vorfinden – das Unternehmen wechseln. Mit anderen Frauen Erfahrungen austauschen und Mentoren und Mentorinnen finden.
Wie fördert die EZB die Chancengleichheit?
Die EZB ist bestrebt, eine Arbeitsatmosphäre herzustellen, in der die Mitarbeiter nach ihren Geschlechtern und Nationalitäten vermieden werden. Das Bewusstsein für ein Klima der Chancengleichheit ist auch Aufgabe der Führungskräfte – und hier sind wir dabei, noch mehr Bewusstsein zu erzeugen. Die EZB hat ein vorbildliches Kinderbetreuungssystem (für Kinder ab drei Monaten) eingerichtet, um Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch praktisch zu ermöglichen.
Warum Gleichbehandlung ein Grundrecht ist, inwiefern Unternehmen von selbiger profitieren und wie die EZB Frauen fördert: Gertrude Tumpel-Gugerell hat klare Vorstellungen.
Frauen in Führungspositionen sind immer noch spärlich gesät. Warum?
Frauen sind heute als Absolventinnen von Schulen und Universitäten sehr gut qualifiziert. Noch viel zu wenige Betriebe ermöglichen Mitarbeitern, Beruf und Familie in Einklang zu bringen. Außerdem gibt es (noch) Vorurteile gegenüber Frauen in Führungspositionen. Betriebe, die bewusst allen, Frauen und Männern, Chancen eröffnen, haben gute Erfahrungen gemacht und sollten zum Vorbild genommen werden. Frauen bringen viele Talente mit, genauso wie Männer. Wieso sollen wir in einer Gesellschaft leben, die Frauen immer besser ausbildet, aber ihnen dann Führungspositionen vorenthält? Das Unternehmen, das alle Talente und das Engagement aller Mitarbeiter, Frauen und Männer, zum Einsatz bringt, wird das erfolgreichere sein. Darüber gibt es klare Erfahrungswerte. Frauen und Männer sollen sich entfalten können, das ist ein Grundrecht in unserer Gesellschaft.
Wo muss man ansetzen, um echte Chancengleichheit herzustellen?
In der Erziehung: bei den Rollenmustern, beim Selbstvertrauen, viele Mädchen wählen nach wie vor traditionelle „Frauenberufe“. Dabei gibt es so viele andere Möglichkeiten, auch in der Technik und in den Naturwissenschaften. Bei der Kultur eines Unternehmens: Was zählt, wer wird gehört, wer wird gefördert? In der Gesellschaft: Wer ist ein Vorbild, welche Rollenbilder werden von den Medien vermittelt?
Was können Frauen selbst dazu tun, um die „gläserne Decke“ zu durchstoßen?
Nicht gleich zurückstecken und wenn Frauen ein Klima mangelnden Respekts vorfinden – das Unternehmen wechseln. Mit anderen Frauen Erfahrungen austauschen und Mentoren und Mentorinnen finden.
Wie fördert die EZB die Chancengleichheit?
Die EZB ist bestrebt, eine Arbeitsatmosphäre herzustellen, in der die Mitarbeiter nach ihren Geschlechtern und Nationalitäten vermieden werden. Das Bewusstsein für ein Klima der Chancengleichheit ist auch Aufgabe der Führungskräfte – und hier sind wir dabei, noch mehr Bewusstsein zu erzeugen. Die EZB hat ein vorbildliches Kinderbetreuungssystem (für Kinder ab drei Monaten) eingerichtet, um Eltern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch praktisch zu ermöglichen.