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Dr. Susanne Riess, Vorstandsvorsitzende Wüstenrot AG: Mit Fleiß und Mut an die Spitze

Dr. Susanne Riess, Vorstandsvorsitzende der Bausparkasse Wüstenrot AG, im Austrian Business Woman-Talk über die Attraktivität des Sparens, persönliche Vorsorge und ihr Erfolgsgeheimnis?

Wie beurteilen Sie die derzeitige Situation an den Finanzmärkten?

Es ist schwieriger geworden. Unsicherheit, Vertrauensverlust und Nervosität als Ergebnis der vielen Verwerfungen der letzten Jahre prägen das Gesamtbild, der Finanzmärkte. Verhaltenes Wirtschaftswachstum, ein historisches Zinstief, überschuldete Staatshaushalte, in Schieflage geratene Banken, hohe Arbeitslosigkeit, Volatilität an den Börsen wie auch der Börsen Crash in China gezeigt hat, sind nur einige Punkte der komplexen Problemliste. Die Finanzmärkte haben sich seit 2007 nicht richtig erholt und schnelle Besserung ist derzeit nicht in Sicht. Es besteht Handlungsbedarf, denn ein gesunder Finanzmarkt ist essentiell für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft.

Welche Veranlagungsstrategien empfehlen Sie unseren Leserinnen?

Voraussetzung und Grundlage jeder Veranlagungsstrategie sollte sein, die persönlichen und individuellen Ziele und Zukunftsvorstellungen zu definieren, sowie sich über die Risikobereitschaft klar zu werden. Wer für ein Zusatzeinkommen in der Pension sparen möchte, wird wohl eher ein risikoarmes Finanzprodukt wie zum Beispiel eine Lebensversicherung abschließen. Wer eine Wohnung oder ein Eigenheim erwerben möchte, ist mit einem Bausparvertrag und -darlehen gut bedient. Für Menschen mit hoher Risikobereitschaft gibt es Finanzprodukte die zwar hohe Renditen erzielen aber auch mit hohen Verlusten enden können.

Ist Bausparen heute noch so attraktiv wie vor 90 Jahren?

Ja auf jeden Fall, denn Bausparen ist sicher und wertbeständig, Das ist gerade in der heutigen Zeit für viele Menschen ausschlaggebend. Das Funktionieren eines Bausparvertrages ist auch für jeden nachvollziehbar und leicht verständlich im Gegensatz zu hoch komplexen Finanzprodukten. Und am Grundwesen des Bausparens hat sich in den letzten 90 Jahren nichts geändert: es geht darum, leistbaren Wohnraum zu schaffen und sichere, langfristige Finanzierungsmöglichkeiten dafür zur Verfügung zu stellen.

Welche Zielsetzungen/Strategien verfolgt Wüstenrot?

Die Wüstenrot Gruppe ist Bausparkasse und Versicherung unter einem Dach. Das ist in dieser Form einmalig und ermöglicht im Cross Selling Bereich, den wir stark forcieren, viele Vorteile und Synergien für den Kunden aber auch für das Unternehmen. Denn Kunden mit einer Wüstenrot Wohnraumfinanzierung brauchen oft auch eine passende Vorsorge oder Versicherung, damit die Familie in Härtefällen abgesichert ist. Hier können wir sehr attraktive Pakete anbieten. In der Produktentwicklung setzten wir sehr stark auf Innovation, damit wir in einer sich rasant ändernden Gesellschaft mit unserem Angebot am Puls der Zeit sind. Wirtschaftlich gesehen wollen wir als Wüstenrot Gruppe selbstständig und unabhängig bleiben..

Wie sorgen Sie vor?

Mit einem Bausparvertrag und einer Lebensversicherung. Und mit meinem alten Bauernhaus als Immobilien-Veranlagung.

Politik, Wirtschaft, Top-Positionen – verraten Sie uns bitte das Geheimnis Ihres Erfolges?

Da gibt es - wie bei allem im Leben - kein Wundermittel. Fleiß - ein Wort, das leider ganz altmodisch geworden ist - ist eine Grundvoraussetzung für dauerhaften Erfolg, Mut, das zu tun, wovon man überzeugt ist, auch wenn es dafür gilt viele Widerstände zu überwinden. Und die Fähigkeit zur Selbstreflexion, um Irrtümer rechtzeitig zu erkennen.

Wie wichtig sind für Ihren Werdegang Disziplin und Planung?

Disziplin ist ein wichtiger Faktor in jedem Bereich, in dem man für andere Menschen Verantwortung trägt, ob im Beruf oder im Privatleben. Planung ist wichtig für Arbeitsabläufe, aber eine Karriere, das ist meine Überzeugung und Erfahrung, kann man nicht planen. Man muss nur bereit und mutig genug sein um Chancen, die sich einem bieten, wahrzunehmen.

Sie gelten als geradlinig und sehr loyal – erschweren diese Eigenschaften den Karriereweg?

Es kann manchmal sein, dass man karrieremässig mal einen Schritt zurück machen muss um sich selbst und seiner Überzeugung treu zu bleiben. Aber ich denke nicht, dass eine Karriere, die auf faulen Kompromissen aufbaut, auf Dauer glücklich macht.

Generaldirektorin, Mitglied von Aufsichtsräten – wie nutzen Sie Ihre spärliche Freizeit?

Am liebsten bin ich mit meinem Labrador Figo auf den Bergen unterwegs, da haben wir in Salzburg ja unglaublich tolle Möglichkeiten. Und wenn das Wetter nicht so mitspielt lese ich wahnsinnig gerne und viel.

Ihr Lebensmotto?

"Nicht der Wind, sondern das Segel bestimmt die Richtung"

Ihre bisher größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung ist es laufend bei der Beurteilung einer Lage und der sich daraus ergebenden Konsequenzen nie darauf zu verzichten, die Wahrheit zu sehen, selbst wenn sie bitter ist.

Was empfehlen Sie Frauen, die Karriere machen wollen?

Auf die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen, sich im Berufsleben von Männern nicht zu sehr beeindrucken zu lassen und sich im Privatleben einen klugen und selbstbewussten Mann zu suchen, der stolz darauf ist, eine erfolgreiche Frau zu haben.

Foto: Wüstenrot AG

 

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