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Ausgeprägtes Diversitätsmanagement

Sie sind an der Spitze von Infineon Austria. Welche Ziele verfolgt ihr Unternehmen?
Bei Infineon begegnen wir globalen Herausforderungen wie beispielsweise dem Klimawandel oder der Ressourcenknappheit in der Energiewirtschaft mit innovativen Produkten, die als Schlüsseltechnologie nachhaltige Zukunftskonzepte ermöglichen: Unsere Mikrochips steigern die Energieeffizienz in elektronischen Geräten, liefern die Basis für intelligentes Energiemanagement und helfen mit ausgeklügelten Reifendrucksensoren den globalen CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Insgesamt können wir unsere Aktivitäten in drei Fokusbereichen zusammenfassen: der Energieeffizienz, der Mobilität und der Sicherheit. Ziel ist, gesellschaftlich relevanten Herausforderungen in diesen Handlungsfeldern mit innovativen Technologien zu begegnen.

Welche Strategie verfolgt Infineon in Österreich um diese Ziele zu erreichen?
Infineon Austria verfolgt eine ganzheitlich konzipierte Unternehmensstrategie, die unser weltweit führendes Know-how in Forschungs- und Entwicklungsthemen ausbaut, aber auch Innovation in der Fertigung fördert. Die intelligente Bündelung von Forschungs-, Entwicklungs- und Produktionskompetenzen am Standort Österreich wird auch in Zukunft ein wichtiger Erfolgsfaktor sein. Zugleich setzen wir auf die konsequente Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen, die den Einsatz von Infineon Produkten für eine lebenswerte Zukunft entlang der gesamten Wertschöpfungskette optimiert. Unsere hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein zentraler Erfolgsfaktor auf diesem Weg.

Die Industrie klagt über Fachkräftemangel. Ist auch Infineon davon betroffen?
Ja, auch Infineon ist vom Fachkräftemangel betroffen. Die Anzahl an Hochschulabsolventen relevanter Studiengänge ist in Österreich noch immer recht bescheiden. Auch Expertinnen und Experten der Halbleitertechnologie sind außerhalb des eigenen Unternehmens schwer zu finden. Infineon überbrückt diese Lücken mit internationalen Recruitierungsaktivitäten setzt aber auch ganz klare Zeichen zum Ausbau des lokalen Wissenspools. Beispielsweise unterstützen wir Projekte, die Kinder ab ihren ersten Lebensjahren für technische Themen und naturwissenschaftliche Phänomene begeistern. Mit diversen Programmen, wie zum Beispiel der Semi-HTU oder dem Girls Day ermutigen wir junge Mädchen in den Technikbereich hinein zu schnuppern. Wir beginnen mit den Kleinsten, spannen den Bogen aber bis zu strategischen Partnerschaften mit Fachhochschulen und Universitäten.

Wie hoch ist der Anteil an internationalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei Infineon in Österreich?
Von den rund 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern österreichweit kommen bereits 21 Prozent aus mehr als 55 Nationen. Wir sehen in der Internationalisierung unserer Belegschaft durchaus Vorteile, denn als international agierendes Unternehmen sind global geprägte Lösungsansätze unabdingbar. Trotzdem würden wir uns mehr heimische Absolventinnen und Absolventen in Technik- und Naturwissenschaftsdisziplinen wünschen. Die Elektro- und Elektronikbranche ist eine Schlüsselindustrie die zur Gestaltung unserer Zukunft wesentlich beiträgt. Dieses Know-how darf über kurz oder lang nicht aus Österreich oder Europa verschwinden, denn es legt wichtige Weichen für Fortschritt und Wohlstand.

Welche Möglichkeiten bietet Infineon Beruf und Familie zu vereinbaren? Können Sie Beispiele nennen?
Als Wertschätzung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verpflichten wir uns als attraktiver Arbeitgeber zur konsequenten Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen. In den vergangenen Jahren konnten wir mit überbetrieblichen Pionier-Projekten im Kinderbetreuungs- und Bildungsbereich das existierende Angebot bedeutend erweitern.
Im Herbst 2012 eröffneten wir eine internationale Kindertagesstätte mit Technik- und Naturwissenschafts-Fokus in unmittelbarer Nähe des Infineon Standorts in Villach. Viele unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben nun ihre Kinder dort in Betreuung. Das hochwertige Betreuungskonzept, das wir gemeinsam mit Expertinnen der Frühkindpädagogik erarbeitet, und mit einem professionellen Betreuer verfeinert und umgesetzt haben, geht auf die Bedürfnisse von Kindern ein, deren Alltag zunehmend von Internationalität und Berufstätigkeit beider Eltern geprägt ist. Heute werden hier rund 90 Kinder ab dem ersten Lebensjahr bis hin zum Schuleintritt in einer vertrauensvollen Umgebung von Top-Pädagoginnen auf Deutsch und Englisch in ihrer Entwicklung ganztätig begleitet. Der Betrieb bleibt während Ferienzeiten offen und kommt auch mit flexiblen Öffnungsregelungen zwischen sieben Uhr morgens und halb sechs abends den Bedürfnissen berufstätiger Eltern entgegen. Ein weiteres Highlight ist der Start der ersten internationalen Schule im Raum Kärnten. Es handelt sich dabei um eine Ganztagsschule mit Hauptsprache Englisch, Zweitsprache Deutsch, dabei wird der österreichische Lehrplan sowie Lernziele des International Baccalaureates erfüllt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von beiden Initiativen, die das schon vorhandene Angebot an flexiblen Arbeits- und Teilzeitmodellen mit Home-Office Option optimal ergänzen.

Sie setzen sich seit Jahren für Frauen in der Technik ein, was tut ihr Unternehmen aktuell zum Thema Frauenförderung?
Infineon Austria hat ein ausgeprägtes Diversitätsmanagement das auf individuelle Bedürfnisse eingeht und Netzwerkbildung zugute von Wissenstransfer und Innovation gezielt fördert. Ein wichtiger Schwerpunkt dabei ist die konsequente Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen für Frauen in der Technik, bzw. die Förderung ihrer Gestaltungsmöglichkeiten in der Technik. Infineon hat sich freiwillig dazu verpflichtet den Frauenanteil im Management unternehmensweit deutlich zu erhöhen. Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele werden derzeit im Projekt Gender-Diversity erarbeitet und vom Top-Management umgesetzt.

Was sind aus ihrer Sicht wichtige Erfolgsfaktoren für eine gelungene Karriereentwicklung? Haben sie einen Tipp für junge Nachwuchstalente?
Ich denke, es gibt keinen Ratschlag der für alle Frauen gleichzeitig geltend gemacht werden kann. Bildung, Ausdauer und zielorientiertes Vorgehen stellen durchaus Kraftpotentiale für die persönliche und professionelle Entwicklung dar, aber schließlich ist der eigene Weg Ausdruck der individuellen Talente und Fähigkeiten, der auch persönliche Vorlieben und Interessen reflektiert. Das Einzige, was ich mitgeben möchte, ist dass die Welt der Technik durchaus spannend ist, und für junge Forscherinnen eine chancenreiche Zukunft darstellt.
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