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Kategorie: News/Industrie & Energie
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München, Wien, Südafrika, China, Laakirchen: Xenia Kottulinskys Karriere hat sie weit weg aus Europa geführt

München, Wien, Südafrika, China, Laakirchen: Xenia Kottulinskys Karriere hat sie weit weg aus Europa geführt. Kottulinsky über den perfekten Start ins Berufsleben, Meilensteine ihres Werdegangs und warum sie auch als Mutter karrieretechnisch immer am Ball bleiben konnte.

Wie kamen sie ausgerechnet in diese Branche?

Mein Mann und ich sind mit unseren Kindern im Sommer 2013 von Südafrika nach Oberösterreich gezogen, da er eine Position bei der Lenzing AG übernommen hat. Nach der Installation der Familie in Gmunden war auch ich kurze Zeit später wieder auf der Suche nach einer beruflichen Herausforderung und Miba kristallisierte sich als sehr interessanter Arbeitgeber heraus: Miba hat eine sehr unterstützende Einstellung zum Thema Familie und Beruf – ich habe mich hier gleich verstanden gefühlt – zusätzlich kann ich meine langjährige Berufserfahrung im Ausland bestmöglich einsetzen. Nach vielen Jahren in der Lebensmittelindustrie wollte ich unbedingt die Branche wechseln – das ist mir gelungen!

Was waren die wichtigsten Stationen ihrer Karriere?

Der perfekte Start war die Siemens Stammhauslehre (zur Industriekauffrau) in München, weil ich dort nach dem Abitur für zwei Jahre erste Arbeitserfahrungen sammeln konnte und blockweise sehr gute interne Ausbildungsprogramme besucht habe. Man geht reifer ins Studium und ist einfach schneller unterwegs – was mir dann später auf der WU Wien auch gelungen ist. Siemens bin ich dann treu geblieben, ich habe während des Studiums bei Siemens in Wien gearbeitet und durfte nach ein paar Zwischenschritten im Alter von 28 die Position des CFO eines Werkes der Medical Branche in Wuxi/China übernehmen. Das war sicherlich der größte Meilenstein. Nach so einem interessanten Berufsbeginn stellte sich für mich die Frage, wie ich mich als Mutter definiere und positioniere – das herauszufinden war ebenso ein wichtiger Meilenstein. Was in meiner Karriere sicherlich sehr wertvoll war, ist die Tatsache, dass ich in den Zeiten, in denen die Betreuung der kleinen Kinder vor Ort und zu Hause so wichtig ist, immer in Ländern gelebt habe, in denen eine 24/7 Hilfe zu Hause zur Grundausstattung gehörte. So konnte ich sowohl in China als auch später in Südafrika arbeiten. Ich bin somit immer am Ball geblieben und das ist der Grund, warum ich heute da stehe, wo ich bin.

Wo haben sie die wertvollsten Erfahrungen gemacht?

Ein Blick auf meinen Werdegang zeigt, dass ich in Summe mehr Berufsjahre außerhalb Europas geleistet habe als in der Heimat. Die vielen Jahre in den unterschiedlichsten Kulturen haben mich sehr geprägt und mich zu einem sehr anpassungsfähigen und feinfühligen Menschen gemacht. In Südafrika beispielsweise habe ich für eine indische Food Trading Gruppe gearbeitet – über mir indische Manager, unter mir südafrikanische Mitarbeiter – dazwischen ich als deutsches Mäderl mit meinen To-Do-Listen – diese drei Welten zu managen war extrem herausfordernd.

Wussten sie immer schon, dass sie diesen Ausbildungsweg einschlagen werden?

Nein, gar nicht. Meine Eltern haben mich kurz vor dem Abitur zu einem Berufsberater geschickt – der hat mich auf die Schiene mit der Stammhauslehre gebracht.

Hatten bzw. haben sie als Frau mit speziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, wie reagier(t)en Männer auf sie?

In China spielt dieses Thema überhaupt keine Rolle. Ich habe mir somit gar nicht erst angewöhnt, solche Gedanken anzustellen.

Was umfasst ihr Aufgabenbereich?

Ich leite bei Miba die Abteilung Business Excellence. Wir sind im Headquarter platziert und stellen sicher, dass globale Best Practices (z. B. eine IT-Lösung aus unserem Werk in den USA oder ein Qualitätsprozess in der Slowakei) identifiziert werden und dann in einem globalen Format Miba-weit ausgerollt werden können. Damit das langfristig gelingt, haben wir im letzten Jahr eine für alle Miba Standorte gültige Prozesslandschaft erarbeitet, in der sich jeder „Miberianer“ wiederfindet. Zusätzlich bin ich gerade dabei, eine sehr spannende Initiative zum Thema Lean aufzubauen.

Was reizt sie daran?

Das internationale Arbeitsumfeld und die Tatsache, dass ich mit meinem Team einen großen Beitrag zum internationalen Wachstum der Miba leisten kann.

Bitte ein Karrieretipp für eine junge Frau, die in einem Bereich wie dem ihren Karriere machen möchte.

Internationale Erfahrung sammeln, Sprachen lernen, flexibel bleiben und nie mehr als vier Jahre im Voraus planen.