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Gerda Holzinger-Burgstaller, Erste Bank: "Wir glauben an uns und an unsere Kunden"

Die Vorständin Finanz- und Risiko der Erste Bank Oesterreich zitiert im ABW-Interview den bekannten Claim „Glaub an Dich“. Sie ist davon überzeugt: Auch in Krisenzeiten komme es darauf an, was man daraus mache.

Seit knapp einem Jahr sind Sie im Vorstand der Erste Bank Oesterreich – Ihr bisheriges Résumé?

Das vergangene Jahr und insbesondere die letzten Monate waren sehr ereignisreich und fordernd, aber die Zusammenarbeit mit dem Management-Team und allen Kolleginnen und Kollegen der Bank macht wirklich Spaß. Das Unternehmen ist gut aufgestellt, die Entscheidungswege sind kurz und es freut mich in einer derartig innovativen Bank meinen Beitrag leisten zu können. 

Gehen Sie davon aus, dass es im Kreditsektor vermehrt zu Zahlungsausfällen kommen wird?

Derzeit sind Zukunftsprognosen sehr schwer zu treffen. Als Bank sind wir natürlich auch von der allgemeinen Konjunkturentwicklung abhängig. Wir müssen leider davon ausgehen, dass Corona in den nächsten Monaten und Jahren tiefe Spuren in den Bilanzen vieler heimischer Unternehmen hinterlassen wird. Die Zahl der sogenannten notleidenden Kredite wird somit sicher ansteigen. 

Ihre Erkenntnis aus der Corona-Krise?

Die Krise ist ein Faktum, aber jetzt kommt es natürlich darauf an, was wir daraus machen. Die Erste Bank steht für den Claim: #glaubandich. Dieses Motto können wir nur vertreten, wenn wir selbst an uns und unsere Kunden glauben und das tun wir. Gute Chancen sehe ich in einem beschleunigtem Modernisierungs- und Digitalisierungsprozess. Ein wichtiger Punkt ist jetzt auch die Flexibilität. Wir haben gesehen, dass flexible Unternehmen, etwa diejenigen, die in der Textilbranche ganz rasch umgeschwenkt haben und statt ihrer normalen Ware Masken hergestellt haben, zu den Gewinnern der Krise gehörten.  So könnten auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Wichtig ist jetzt, nicht weiter in einer Schockstarre zu verharren, sondern aktiv zu werden.

MMag. Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorständin Finanz- und Risiko der Erste Bank Oesterreich

Was hat Ihr Unternehmen in dieser schwierigen Zeit und danach geplant?

Die Gesundheitskrise ist noch nicht vorbei. Der Virus ist immer noch da und die wirtschaftlichen Folgen von Covid19 beginnen sich erst jetzt abzuzeichnen. Unsere Schwerpunkte liegen darauf, die Bürger und Unternehmen mit ausreichend Liquidität, Beratung und allen notwendigen Bankprodukten des täglichen Lebens zu versorgen. 

Ein weiteres wichtiges strategisches Thema sind die Mitarbeiter und zukünftige Arbeitsmodelle. Es ist uns wichtig ein modernes Unternehmen und ein erstrebenswerter Arbeitgeber zu sein. Wir brauchen die besten Talente als Mitarbeiter. Deshalb möchten wir auch das, was wir jetzt in der Krise über Arbeitsprozesse und Zusammenarbeitsmodelle gelernt haben, dazu nutzen um ein noch besseres Unternehmen für unsere Mitarbeiter und Kunden zu sein.

Was ist das Erfolgsrezept der Erste Bank?

Wir sind für unsere Kunden da und das gerade jetzt, wo wir dringend gebraucht werden – in den Filialen, Online und natürlich auch am Telefon. Der Beratungsbedarf in den vergangenen Wochen hat enorm zugenommen, und wir tun alles, mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln, unsere Kunden durch diese schwere Zeit zu begleiten. Als regional verwurzelte Bank wollen wir unseren Beitrag leisten, Österreich wieder zurück in die Normalität zu führen. 

Ihr Finanztipp für unsere Leserinnen?

Drei Monatsgehälter sollte jede Frau für unerwartete Ausgaben wie eine neue Waschmaschine oder Autoreparatur auf ein Sparbuch legen. Ist mehr Vermögen vorhanden, kommt man heute an Veranlagungen nicht vorbei, nur so lässt sich aufgrund der niedrigen Zinsen der Wert erhalten, beziehungsweise Vermögen aufbauen. Die Statistiken zeigen, dass auf lange Sicht gesehen, trotz zahlreicher Krisen, ein Wertpapierdepot immer besser performt, als ein Sparbuch. Hierbei rate ich allerdings unbedingt, sich von einem unserer speziell geschulten Beratern begleiten zu lassen.

Foto: Hinterrammskogler

 

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