Karriereportraits Marketing & PR
Karin Seywald-Czihak, Geschäftsführerin der ÖBB-Werbung, über die digitale Werbezukunft
Mehr als zehn Jahre war sie in verschiedensten Marketingpositionen bei der ÖBB aktiv, unter anderem als Marketingleiterin des ÖBB-Personenverkehrs. Als Prokuristin der ÖBB Werbung war sie bis 2016 für die großen ÖBB-Werbekampagnen verantwortlich. Nach einem Jahr als Marketingleiterin von General Motors Austria kehrte Karin Seywald-Czihak 2017 zur ÖBB zurück, ist seither Geschäftsführerin der ÖBB-Werbung.
Seit dem 2017 sind Sie Geschäftsführerin der ÖBB-Werbung – Ihr bisheriges Résumé?
Es ist ein sehr spannendes und inspirierendes Jahr. Wir haben bereits vieles, das wir uns vorgenommen haben auf den Weg gebracht, aber es liegt immer noch ein großer Teil des Weges vor uns. Denn sowohl im Vertrieb als auch im Agenturbereich der ÖBB Werbung arbeiten wir an Projekten, die nachhaltige Wirkung in unserem Portfolio haben werden.
Ein Blick zurück auf 2018 – welche Weichen wurden gestellt?
Wir haben gewohnte Wege verlassen und begonnen unser Leistungsspektrum in jeder Hinsicht noch zukunftsfitter zu gestalten. Dazu haben wir zum einen unseren Kreativitätsentwicklungs- und Umsetzungsprozess neu definiert und zum anderen unser digitales Angebot erweitert.
Karin Seywald-Czihak, Geschäftsführerin der ÖBB
Welche Produkte sind ihnen besonders wichtig? Was ist bezüglich Außenwerbung dieses Jahr geplant?
Ganz klar unsere neuesten Werbeflächen: die Railscreen Station. Das sind top moderne digitale Werbe-Screens die wir auf den größten Bahnhöfen Österreichs einsetzen werden. Wir starten gerade in den direkten Verkauf und schon ab Mitte Dezember sind die ersten 40 Bahnhöfe mit den digitalen 75 Zoll Out of Home Screens ausgestattet. Damit bieten wir Österreichs Werbern täglich mehr als 770.000 Kontakte.
Welche Produkte werden von den Kunden besonders gut angenommen?
City Lights am Bahnhof sowie Plakate in Zügen und Bussen sind sehr gefragt. Sie sind eine gute Möglichkeit, in einer Kampagne effizient Reichweiten zu steigern. Seit Anfang des Jahres vermarkten wir auch Promotions und Verteilaktionen auf Bahnhöfen und hier gibt es ebenfalls sehr hohes Interesse. Denn es sind sehr kostengünstige und gleichzeitig effektive Werbeformen um Produkte zu sampeln oder einfach nur die Werbekampagne zu verlängern.
Welche Kunden werden in den kommenden Jahren verstärkt angesprochen?
Als Inhouse Agentur der ÖBB werden wir uns natürlich verstärkt unseren internen Auftraggebern widmen und in dieser Schnittstelle als Businesspartner agieren.
Im Out of Home Bereich setzen wir stark auf unsere österreichweite digitale Portfolio Erweiterung und sehen uns hier als attraktive Plattform für Medienagenturen und große Werbekunden. Wer also in Zukunft überregionale und digitale Außenwerbung buchen will, sollte unser Angebot miteinplanen.
Sie sind Marketing-Expertin – in welchen Bereichen sehen Sie die größten Herausforderungen für die Außenwerbung?
Außenwerbung ist eine fixe Größe im Mediamix, digital Out of Home (DOOH) boomt bereits seit vier Jahren. Das Medium erreicht immer noch Menschen, trotz Handys, Streamingdiensten und geändertem Leseverhalten. Unser Ziel als Anbieter muss eine stärkere Medienkonvergenz sein – denn das optimale Vernetzen und Einsetzen unterschiedlicher Medien bringt unseren Kunden einen spürbaren Mehrwert.
Welche Eigenschaften sind nötig, um als Managerin erfolgreich zu sein?
Das Tagesgeschäft im Blick haben und nicht die Übersicht über das große Ganze verlieren. Wer nur aus der Adlerperspektive auf Projekte blickt, verliert schnell das Gespür für die Menschen, die diese Leistungen erbringen. Visionen und Ziele sind wichtig, die Aufgabe einer Managerin ist es aber nicht nur selbst diese Ziele zu erreichen, sondern auch ihren Mitarbeitern dabei zu helfen, ans Ziel zu kommen.
Was waren bisher Ihre größten beruflichen Herausforderungen?
Herausforderungen gehören schon fast zu meinem täglichen Leben und sind für meine persönliche Weiterentwicklung wichtig. Ich möchte das auch gar nicht auf ein bestimmtes Projekt festmachen. Denn mit jeder neuen Herausforderung betreten wir berufliches Neuland und meistern diese, indem wir über unser bisheriges „Ich“ hinauswachsen.
Foto: ÖBB