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Kategorie: Karriereportaits öffentliche Verwaltung
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Univ.-Prof. Dr. Christa Neuper
 Rektorin der Karl-Franzens-Universität Graz: "Ich bin immer offen für Neues"

Univ.-Prof. Dr. Christa Neuper
, Rektorin der Karl-Franzens-Universität Graz, im Austrian Business Woman-Gespräch.

Univ.-Prof. Dr. Christa Neuper studierte Psychologie an der Karl-Franzens-Universität Graz. Nach einer anschließenden Familienpause begann sie 1990 ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit an der TU Graz, zunächst als Vertragsassistentin am Institut für Elektro- und Biomedizinische Technik und weiterführend als wissenschaftliche Mitarbeiterin am angeschlossenen Ludwig-Boltzmann-Institut (LBI) für Medizinische Informatik und Neuroinformatik. Zusätzlich blieb sie während dieser Zeit Lehrbeauftragte am Institut für Psychologie der Universität Graz und nahm dort später auch eine Stelle als Universitätsassistentin an. Im Jahr 2002 habilitierte sie sich für Psychologie und wurde im März 2005 für zwei Jahre zur Professorin für „Angewandte Neuropsychologie: Mensch-Computer-Schnittstelle“ an der Uni Graz bestellt. Zudem war Christa Neuper seit Dezember 2006 Leiterin des Instituts für Semantische Datenanalyse an der Fakultät für Informatik der TU Graz. Mit August 2007 wurde sie erneut zur Universitätsprofessorin für Neuropsychologie an die Karl-Franzens-Universität berufen und war von 2009 bis 2011 Leiterin des Instituts für Psychologie. Ihre wesentlichen Forschungsschwerpunkte umfassen die Entwicklung von Gehirn-Computer-Schnittstellen und Neurofeedback-Anwendungen sowie die Untersuchung der neuronalen Grundlagen kognitiver Leistungen mit funktionellen bildgebenden Verfahren. Die Neuropsychologin koordinierte die Forschungsplattform „Initiative Gehirnforschung Steiermark INGE-St“ seit deren Gründung im Jahr 2005. Seit 1. Oktober 2011 ist Christa Neuper Rektorin der Karl-Franzens-Universität Graz.

Unter den Top 50-Universitäten

Besonders erfreut ist Neuper, dass Forscher der Uni Graz weltweit gefragt sind und zitiert werden: So konnte sich die Universität beim renommierten Leiden-Ranking im weltweiten Vergleich um 56 Plätze verbessern und landete auf Rang 113. „Im europäischen Wettbewerb zählen wir mittlerweile zu den Top 50-Universitäten“, so die Rektorin. Auch der Erfolg der österreichweit einzigartige Sponsoring-Maßnahme, Sessel im neuen Hörsaal zu stiften, erfüllt sie mit Freude. „Alle 430 Sitze wurden von Absolventen und Freunden der Uni Graz erworben, die Einnahmen kommen den Studierenden zugute.“ Und nicht zuletzt, dass der Menschenrechtspreis der Universität an den Stellvertretenden UN-Flüchtlingshochkommissar Volker Türk verliehen wurde, gehört zu den Highlights des vergangenen Jahres.

Verbesserung der Infrastruktur

Ein zentrales Vorhaben der kommenden Jahre ist die Verbesserung der Infrastruktur 32.000 Studierende und Wissenschafter. Dabei bildet die Modernisierung der Universitätsbibliothek, die bis 2019 den modernsten Anforderungen entsprechend umgebaut und erweitert wird, ein ganz wesentliches Projekt. Und neben attraktiven Studien steht im Fokus Lösungen für die globalen Herausforderungen zu entwickeln. „Unsere Forscherbringen dafür viel Expertise mit: ob es um Strategien geht, den Klimawandel zu begegnen. Konzepte zu kreieren, um ein friedliches Miteinander in kultureller Vielfalt zu gewährleisten. Oder die Frage zu beantworten, wie wir mit einer immer älter werdenden Gesellschaft umgehen.“ Das Erfolgsgeheimnis von Rektorin Dr. Neuper: „Entscheidend ist es, sich die Offenheit für veränderte Bedingungen zu behalten, sich an neue Aufgaben heranzuwagen und dabei stets die Dialogfähigkeit zu bewahren. Das erhöht zugleich die Flexibilität, auch andere Wege zu gehen.“

Foto: Kanizaj