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Mag. Ulrike Lunacek, Spitzenkandidatin der Grünen weiß: "Auf Frauen verzichten, heißt Geld vernichten“
Auf Frauen verzichten, heißt Geld vernichten – davon ist Spitzenpolitikerin Mag. Ulrike Lunacek überzeugt. Wer, wenn nicht sie, könnte das besser wissen, denn als Politikerin kämpft seit Jahren für Frauenrechte.
Ulrike Lunacek ist Grüne Spitzenkandidatin für die Nationalratswahlen 2017. Seit 2014 ist sie Vizepräsidentin des Europaparlaments, seit 2009 Europaabgeordnete, Delegationsleiterin der österreichischen Grünen, Kosovo-Berichterstatterin und Kovorsitzende der LGBTI-Intergroup im EP. Lunacek ist auch Mitglied im Außenpolitischen Ausschuss (AFET) und Innenausschuss (LIBE) des Parlaments. Ihre Aufgabenbereiche als Vizepräsidentin beinhalten u.a. das Sacharowpreis-Netzwerk, Geschlechtergleichstellung sowie die Vertretung des Präsidenten für den Westbalkan.
Nach dem Dolmetschstudium Englisch und Spanisch an der Universität Innsbruck arbeitete sie als Journalistin, Dolmetscherin und Aktivistin vor allem in den Bereichen Entwicklungspolitik, Feminismus, LGBT und Menschenrechte. So war sie Referentin, Journalistin und Projektbetreuerin bei „Frauensolidarität Entwicklungspolitische Initiativen für Frauen“, deren Obfrau sie seit 1994 auch ist, oder engagierte sich beim Aufbau und der Sozialarbeit des Autonomen Frauenhauses Innsbruck bzw. als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache mit Flüchtlingen in Wien.
Sie war 1994 auch NGO-Delegierte bei der UNO-Weltbevölkerungskonferenz in Kairo und koordinierte ein Jahr später für die nicht-staatlichen Organisationen die Pressearbeit für die Weltfrauenkonferenz in Peking. Lunaceks politische Laufbahn begann 1995 mit der Moderation des Appells an die Vernunft, veranstaltet vom Österreichischen Lesben- und Schwulenforum im Palais Auersperg, und der erstmaligen Kandidatur für die Grünen, deren Bundesgeschäftsführerin sie von 1996 bis 1998 wurde.
Von 1999 bis 2009 war sie Grüne Nationalratsabgeordnete mit den Schwerpunkten Außen- und Entwicklungspolitik und die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und TransGenderPersonen (LGBT). Als erste offen lesbische Politikerin im Nationalrat ist sie auch Mitglied der Grünen Andersrum. Ihr Coming-out hatte sie 1980. Seit 1994 lebt sie mit einer gebürtigen Peruanerin zusammen. Ihr europapolitisches Profil schärfte Lunacek als Delegierte der österreichischen Grünen bei der Europäischen Föderation Grüner Parteien (EFGP), heute EGP – Europäische Grüne Partei – in den Jahren 1996 bis 2006. Zwischen 2006 und 2009 war sie die Sprecherin der Europäischen Grünen Partei und danach Delegierte der Grünen Fraktion im Europaparlament bei der EGP. Jüngst engagierte sich Lunacek als Grüne Schattenberichterstatterin auch für die Etablierung eines verbindlichen Pakts für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte (DRF-Pakt), der einen praktikablen Mechanismus zur Überwachung aller Grundwerte in den EU-Mitgliedsstaaten bieten soll und vom Europäischen Parlament im Oktober 2016 mit großer Mehrheit angenommen wurde.
Erwartungen an Wirtschaft und Politik
Da Austrian Business Woman vor zehn Jahren das Licht der Welt erblickt hat, wollen wir von der Spitzenpolitikerin natürlich wissen, wo sie damals in welcher Funktion beruflich tätig war.
„2007 war ich noch Grüne Abgeordnete zum österreichische Nationalrat mit den Schwerpunkten Außen- und Entwicklungspolitik sowie die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und TransGenderIntersexPersonen (LGBTI)“, so Lunacek.
Auf ihre „politischen Highlights“ während der vergangenen zehn Jahre angesprochen, fallen ihr sofort zwei Ereignisse ein: „Das war zum einen unser Grüner Wahlerfolg bei den Europawahlen 2014: 14,5%, bestes bundesweites Grünes Ergebnis und Grüne Spitzenreiter in Europa; und zum anderen meine zweimalige Wahl zur Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments 2014 und 2017.“
Glaubt die Kämpferin für Frauengleichstellung daran, dass künftig mehr weibliche Führungskräfte in Unternehmen zu finden sein werden? „Das glaube ich nicht nur, das erwarte ich mir von Wirtschaft und Politik und dafür kämpfe ich mit vielen anderen Frauen getreu dem Motto: „Auf Frauen verzichten heißt Geld vernichten!“, davon ist die Grüne Spitzenkandidatin überzeugt.
Foto: Grüne