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EU-Spezial: Dr. Angelika Winzig, ÖVP: "Wir müssen die Exportwirtschaft stärken"

Die Spitzenkandidatin der Oberösterreichische Volkspartei für die EU-Wahl ist nicht nur erfolgreiche Unternehmerin sondern auch eine versierte Politikerin. Eine ABW-Interview.

Die EU ist dasgrößte Friedensprojekt unseres Kontinents. Man bedenke, dass in den 300 Jahren vor 1945 zwischen den derzeit 28 EU-Staaten 123 kriegerischen Auseinandersetzungen stattfanden“, sagt Dr. Angelika Winzig, die trotz ihrem Bekenntnis zu Europa mit der Detailverliebtheit und der Regelflut der EU Probleme hat. Denn vor allem bäuerliche Familienbetriebe und Unternehmen würden darunter leiden.

Sie fordert daher Verhältnismäßigkeit für mehr Bürgernähe und die Lösung so großer Themen wie Sicherheit, Wettbewerbsfähigkeit zur Sicherung der Arbeitsplätze, Energie- und Klimaschutz sowie die Migrationsfrage. Für die Nationalratsabgeordnete ist die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Wirtschafts- und Forschungsraumes die größte Herausforderung.

Jeder zweite Arbeitsplatz in Österreich hänge direkt oder indirekt vom Export ab und derzeit seien internationale Handelsbeziehungen sehr fragil. „Die politischen Alphawölfe dieser Welt haben mit Sicherheit kein Interesse an einem geeinten, wirtschaftlich erfolgreichen Europa“, so Dr. Winzig, die als Budgetsprecherin ihrer Fraktion und Vorsitzende des Budgetausschusses im Nationalrat weiß, dass es wichtig ist, den Fokus auf Zukunftsthemen zu richten: Investitionen in Bildung, Forschung und Entwicklung, Unterstützung der kleinstrukturierten Familienbetriebe in Landwirtschaft und Wirtschaft als Rückgrat unserer Gesellschaft sowie eine aktive Handelspolitik zur Absicherung der Exporte und somit Arbeitsplätze.

Dr. Angelika Winzig, ÖVP

Die Unternehmerin aus Oberösterreich hatte bei der NR-Wahl die meisten Vorzugsstimmen aller Kandidaten und Parteien in ihrem Wahlkreis. So ein Ergebnis bekommt man nur, wenn man ständig vor Ort ist und sich um die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger kümmert. Entsprechend viel Wert legt sie auf Gespräche und Rückmeldungen zu ihrer Arbeit. „Meine Themen sind mir nicht erst seit meiner EU-Kandidatur wichtig. Das mache ich seit vielen Jahren! Daher werde ich auch weiterhin die Zeit, in der ich nicht in Brüssel oder Straßburg bin, den Bürgern zur Verfügung stehen“, verspricht Winzig, die für ihren Hausverstand, Weitblick und ihre Durchsetzungskraft bekannt ist.

Gemeinsam Probleme lösen

Für die ÖVP-Abgeordnete hat jede Frau in der Politik Vorbildwirkung, deshalb mache sie auch jetzt schon Frauen Mut sich politisch zu engagieren. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen häufig eine andere Ansprache und mehr Motivation brauchen. Deshalb setze ich mich bewusst dafür ein, dass Angebote wie das Frauen-Netzwerk der Volkspartei gestärkt und beworben werden. Die ÖVP hat auf den Plätzen 1 bis 5 drei Frauen und zwei Männer nominiert!

Generell wichtig ist, dass die Vereinbarkeit von politischem Amt und Familienleben verbessert wird. Es fehlen zum Beispiel in vielen Parlamenten immer noch Karenzmodelle für Frauen. Gerade auf Gemeindeebene ist auch eine Sitzungskultur am Abend verbreitet, was vielen jungen Müttern Schwierigkeiten bereitet. Da sehe ich noch viel Luft nach oben“, so Angelika Winzig, die den Menschen die Vorteile der EU noch näherbringen möchte.

Denn es sei kein Geheimnis, dass eine EU-Skepsis vorherrsche und auch die Wahlbeteiligung allgemein zurückgehe. „Ich habe persönlich erlebt, wie schwierig es war, im Ausland Berufserfahrung zu sammeln, als Österreich noch nicht bei der EU war. Und heute als Unternehmerin weiß ich es sehr zu schätzen, wie einfach der Handel innerhalb der EU funktioniert. Wer Europa verneint, verweigert die globale Realität – nur gemeinsam können wir die anstehenden Probleme und Themen angehen!“

Foto: OÖVP

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