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EU-Spezial: Petra Steger, FPÖ: Für ein starkes Europa der unabhängigen Nationalstaaten
Sie steht auf dem dritten Listenplatz der FPÖ für die bevorstehende EU-Wahl. Als heimatverbundene Politikerin wünscht sich Petra Steger mehr Unabhängigkeit und Souveränität für die einzelnen Nationalstaaten. Frauen empfiehlt sie sich mehr zuzutrauen, denn oft seien sie es die wesentlich qualifizierter und talentierter seien als ihre männlichen Kollegen.
Bei dieser Wahl geht es um die zukünftige Ausrichtung der EU: Entweder die ‚Vereinigten Staaten von Europa’ mit immer mehr Zentralismus bis hin zu einer Aufgabe des unabhängigen Staates Österreich, wie es beispielsweise die NEOS fordern. Oder – und das wollen wir – einer subsidiären EU der souveränen Nationalstaaten, die sich auf die großen Fragen der Sicherheit, des Außengrenzschutzes, der Wirtschaft und des Umweltschutzes konzentriert“, hält die FPÖ-Politikerin fest. Darüber gäbe es viele weitere wichtige Themen mit denen sich Petra Steger derzeit intensiv beschäftigt. Der Umgang mit Asyl, Migration, dem Brexit, Umweltschutz sowie der Wahrung des sozialen Friedens sind nur einige davon.
Die richtigen Lehren ziehen
Bedenken äußert die gebürtige Wienerin in Bezug auf die Schuldenpolitik der EU: „Das Einstehen für die Schulden anderer Staaten, wie es derzeit immer wieder geschieht, führt nur zu immer mehr Schulden und es ist bei Fortführung dieses Kurses nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Finanzkrise vor der Tür steht.“ Demnach beeinflusse die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank den Finanzmarkt massiv sowie seien der Kauf von Staatsanleihen und die Enteignung der Sparer durch die Nullzinspolitik zudem problematisch. Petra Steger ist sich sicher: „So kann die Umverteilung der finanziellen Mittel in der EU von den wenigen Nettozahlern auf die vielen Empfängerstaaten auf Dauer keinen Bestand haben.“
Eine entscheidende Aufgabe prognostiziert die FPÖ-Kandidatin zukünftig darin eine richtige Abwägung zwischen Gemeinschafts- und Subsidiaritätskompetenzen zu treffen. Bislang habe die Verfehlung dieses Zieles gepaart mit der Flüchtlingskrise 2015 den Brexit verursacht, merkt Steger an. „Die EU muss die richtigen Lehren ziehen und sich reformieren, oder sie zerstört sich selbst. Kritische Stimmen, die Probleme ansprechen, müssen gehört und nichtverteufelt oder diffamiert werden. Andernfalls führt dies nur zu immer mehr Streitereien, Unruhen und Konflikten. Eine Union, die auf Bestrafung aufgebaut ist, hat keine Zukunft.“
Petra Steger steht auf dem dritten Listenplatz der FPÖ für die bevorstehende EU-Wahl
Traut euch!
Den persönlichen Kontakt mit den Wählern sucht die FPÖ-Kandidatin durch verschiedene Schnittstellen: Angefangen bei Podiumsdiskussionen, über Vorträge bei Stammtischen und Bezirks-Veranstaltungen bis hin zu TV-Diskussionen tritt Petra Steger in Erscheinung. Darüber hinaus gelinge ihr der persönliche Austausch auch über die Nutzung Sozialer Netzwerke oder die Teilnahme an Veranstaltungen wie dem Vienna City Marathon, bei dem sie selbst mitgelaufen ist. In Form von Tischgesprächen mit Schülern, der Beantwortung von E-Mails und klassischen Briefen sowie Alltagsgesprächen könne sie zudem noch präziser auf individuelle Anliegen reagieren.
Um insbesondere mehr Frauen für eine politische Karriere begeistern zu können, müsse, ihrer Meinung nach, vor allem eine gute Basisarbeit geleistet werden. „Ich versuche nicht nur bei politischen Stammtischen oder Podiumsdiskussionen, sondern auch im Alltag aktiv auf Frauen zuzugehen und sie für politisches Engagement zu ermutigen. Die österreichische Nationalratsabgeordnete räumt allerdings auch ein, dass es für Frauen schwerer sei sich in einem männerdominierten Berufsfeld wie der Politik durchzusetzen sowie viele Frauen zudem mit Selbstzweifeln zu kämpfen hätten: „Frauen haben oft auch große Selbstzweifel, die sie daran hindern in der Politik erfolgreich zu sein, obwohl sie oft wesentlich qualifizierter und talentierter sind. Der wesentliche Tipp ist: traut euch!“
Einsatz für die Interessen der Heimat
Vielmehr als EU-Politikerin möchte sie eine Vertreterin Österreichs sein: „Ich sehe mich als Vertreterin der Österreicherinnen und Österreicher in Brüssel, wo ich mich für die Interessen unserer Heimat einsetzen möchte. Ich möchte mich mit allen mir möglichen Mitteln im EU-Parlament für den notwendigen Umdenkprozess in Sachen Flüchtlingspolitik, Schulden- und Umverteilungspolitik einsetzen, um so den zukünftigen Bestand der Europäischen Union zu sichern.“ Nach der Wahl wolle sie sich im EU-Parlament mit voller Kraft für jene Standpunkte und Überzeugungen einsetzen, für die sie gewählt wurde. „Es wird mit Sicherheit ein Fokus meiner politischen Arbeit sein, die eigene Bevölkerung nicht nur zu vertreten, sondern auch alle Kanäle zu nützen, um einerseits die Bevölkerung über meine Arbeit und andererseits mich selber über Anliegen und Bedürfnisse zu informieren“, fügt Petra Steger hinzu.
Die EU als Bestrafungsunion
Der Wahlbeteiligung der bevorstehenden EU-Wahl sieht sie wesentlich positiv entgegen: „In vielen Köpfen ist Brüssel noch immer weit weg. Ich glaube aber, dass sich die Situation gebessert hat und bei der kommenden EU-Wahl wesentlich mehr Menschen zur Wahl gehen werden.“ Bedingt sei dies einerseits durch die Flüchtlingskrise, die viele Bürger wachgerüttelt habe. Andererseits, so erklärt Petra Steger, solle vielen Menschen bewusst geworden sein, dass mittlerweile zwei Drittel der Gesetze, die das Zusammenleben in Österreich regeln, in Form von Verordnungen, Richtlinien und EU-Urteilen aus Brüssel oder Straßburg kommen.
Die EU sei nach wie vor ein historisch einzigartiges Friedensprojekt, das viele Vorteile mit sich bringe wie Freiheit, Wohlstand, Mobilität und Verbesserungen für die Wirtschaft. Allerdings habe Petra Steger in den letzten Jahren die Entwicklung der EU in Richtung mehr Zentralismus, Bürokratie und zu einer Beschneidung der Souveränität der Mitgliedstaaten beobachtet. Die EU sei mittlerweile eine Schulden- und Bestrafungsunion, ein Umstand dem sie mit ihrer Partei entgegenwirken möchte: „Wir wollen ein starkes Europa der unabhängigen souveränen Nationalstaaten, das die vielen realen kulturellen, volkswirtschaftlichen und sozialen Unterscheide der Mitgliedstaaten nicht negiert oder drüberfährt, sondern sie vielmehr respektiert, wertschätzt und bei Entscheidungen berücksichtigt.“ Petra Steger will diese Reformpolitik durch die proklamierten Werte einer fairen, gerechten, prinzipientreuen und heimatverbundenen Politik anstreben.
Foto: FPÖ