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EU-Spezial: Olga Voglauer, Die Grünen: "Wir brauchen die EU"
Die Biobäuerin und Kandidatin der Grünen aus Kärnten lebt tagtäglich ihre Grundsätze und will diese künftig auch im EU-Parlament einbringen.
Die EU alserfolgreichstes Friedensprojekt ist für Olga Voglauer, als Angehörige einer Minderheit, eine „Lebensversicherung“. Sie sieht die Europäische Union als gemeinsames Dach der pluralistischen Gesellschaft Europas und verurteilt den aufkeimenden Nationalismus und dramatischen Rechtsruck. Auch das wachsende Bedürfnis der Bevölkerung nach Antworten und Lösungen für die brennendsten ökologischen und sozialen Fragen und die „Vogel-Strauß-Politik“ der agierenden politischen Kräfte beschäftigen sie. Voglauer möchte das Gemeinsame vor das Trennende stellen und mit Solidarität und den vier Freiheiten der EU den wachsenden Nationalismus in die Schranken weisen.
„Als Bio-Bäuerin in einer Grenzregion kenne ich die Sorgen und Probleme der Menschen. Ich spreche vier Sprachen und möchte daher Sprachrohr der vielen Menschen in den ländlichen Regionen sein“, sagt die Mutter zweier Kinder, die mit einer „Roadshow“ durch ganz Kärnten tourt. Mit Gesprächsabenden, Diskussionsrunden und Vorträgen wird vor allem auch in die Peripherie des Landes gegangen. Dort sei es besonders wichtig, zuzuhören. Natürlich ist auch Social Media ein großes Thema für die EU-Kandidatin der Grünen.
Das Politik für sie ein wichtiger Lebensbestandteil ist, weiß jeder, der sie kennt. „Ich bin seit meiner frühen Jugend ein politischer Mensch. Mit meinem Bauernhof und meinem lokalpolitischen Engagement brenne ich auch abseits von Wahlterminen für meine Themen“, so Voglauer, die sich als ehrlich, fachkompetent und demütig beschreibt. Eigenschaften, mit denen sie bei der Wahl punkten möchte.
Die EU als bürokratisches Monster
„Unsere Gesellschaft ist nach wie vor geprägt durch ein patriachalisches System – starke Frauen machen Männern Angst“, weiß Voglauer. Und das vielerorts noch gängige Rollenmodel mache es Frauen nicht einfacher, Familie, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen. Sie gehe jedoch mit gutem Beispiel voran und möchte damit Frauen motivieren, selbst in der Politik aktiv zu werden.
Die EU, so die Biobäuerin, erscheine vielen als bürokratisches Monster – viel zu groß und träge, um die Interessen der einfachen Bevölkerung zu hören und auch entsprechend umzusetzen. Medial höre man vor allem von „Schildbürgerregelungen“– das erhöhte natürlich nicht das Vertrauen in die EU. „Nicht zuletzt arbeiten ganze Armeen von Lobbyisten daran, die EU als willfährigen Handlanger der großen Konzerne dastehen zu lassen. Im Grunde bin ich allerdings fest davon überzeugt, dass wir die EU brauchen – und dass die EU uns braucht. Darum am 26. Mai wählen gehen!
Foto: Die Grünen