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Cornelia Kasper, Universität für Bodenkultur Wien: Forschung mit Tiefe und Qualität
"Das Vorjahr war ein „bewegtes“ Jahr mit vielen erfreulichen Entwicklungen im Team und tollen wissenschaftlichen Erfolgen sowie sehr spannenden Austausch und Kontakten auf Konferenzen. Es war sicher auch anstrengend und oft schwierig allen Anforderungen und Aufgaben gerecht zu werden. Zusammenfassend war es ein sehr gutes Forschungsjahr, in dem ich vor allem auch im Bereich der Lehre neues Ausprobieren konnte und inspirierende neue Erfahrungen sammeln konnte. Insgesamt habe ich ein wirklich sehr gutes Team und ausgezeichnete Kooperationen, das macht mehr als zufrieden“, sagt Univ.- Prof. Cornelia Kasper.
Besonders gefreut hat sie sich über die Vergabe des Medizin-Nobelpreises, der die wissenschaftlichen Arbeiten zu Zellreaktionen auf Sauerstoff auszeichnet. „Meine Forschungsarbeiten fokussieren sich seit Jahren ebenfalls mit den Auswirkungen von Sauerstoff auf vor allem humane adulte Stammzellen. Durch die Auszeichnung bekommt das Thema auch außerhalb des wissenschaftlichen Umfeldes zumindest zeitweilig große Aufmerksamkeit und die Bedeutung für aktuellen und künftige Forschungsansätze können davon hoffentlich profitieren.“ Leider bemerke sie in den letzten Jahren zunehmenden Druck, dass Forschungsprojekte zu neuen Produkten führen sollen bzw. die Ergebnisse eine möglichst baldige Anwendung finden müssten. Die Tiefe und Qualität sowie die Vermittlung wissenschaftlichen Arbeitens gerate dabei leider etwas in den Hintergrund.
Fairer Umgang miteinander ist wichtig
Eine große Herausforderung stelle für sie dar, als Forscherin und Lehrende auch den immer größer werdenden und zeitlich wachsenden administrativen Aufgaben nachzukommen. Seit 2011 ist Cornelia Kaspar Mitglied im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen, seit 2013 Vorsitzende des AKGL. „Im Rahmen meiner Arbeit als AKGL Mitglied/Vorsitzende setzte ich mich sehr dafür ein, dass Gleichbehandlung ein Selbstverständnis wird. Wir sind bemüht, Maßnahmen zur Aufklärung sowie aktiver Bekämpfung von Diskriminierung zu setzen. Eine große Herausforderung stellt auch die Erarbeitung einer Diversitätsstrategie sowie Etablierung eines Diversitätsmanagements dar. In meiner Funktion als AKGL Vorsitzende neige ich zeitweilig zu Ungeduld, da mir ein fairer Umgang miteinander generell sehr wichtig ist, die Regeln dafür innerhalb der Universitätsstruktur verbindlich verankert und vor allem auch gelebt werden müssen bzw. sollten.“
Für das kommende Jahr hat die Wissenschaftlerin weder beruflich noch privat Vorsätze. Vielleicht etwas ruhiger wolle sie werden. „Damit ist vor allem gemeint, sich mehr Zeit für meine wichtigsten Aufgaben zu nehmen: Forschung und Lehre. Und auch noch Zeit für die sogenannte „third mission“ (Anm.: Neben Forschung und Lehre setzen Hochschulen vermehrt auf gesellschaftliches Engagement) zu finden.
Foto: BOKU