News/Medien
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Die Unbeirrbare
Die Unbeirrbare
Wie definieren Sie qualitativ hochwertigen Journalismus?
Trennung von Bericht und Kommentar, fundierte Recherche, kompetent geführte Interviews und die Analyse komplexer Sachverhalte sowie eine ausreichende Auslandsberichterstattung.
Welche Vorbilder haben Sie?
Ein journalistisches Vorbild ist die Chilenin Patricia Verdugo, die mit ihren Recherchen die Anklage gegen Diktator Augusto Pinochet ermöglicht hat. Und in allen Lebenslagen meine Oma.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Mir alles durch eigene Leistung erarbeitet zu haben.
Sie leiten die Chefredaktion des Standard und sind auch Co-Herausgeberin. Haben Ihnen diese Positionen jemals Angst gemacht?
Angst nicht. Ich weiß, dass diese Funktionen hohe Anforderungen stellen, denen ich gerecht werden muss und will.
Welche Eigenschaften dürfen einem guten Journalisten Ihrer Meinung nach auf keinen Fall fehlen?
Ein Gespür für Geschichten und der Wunsch, mehr wissen zu wollen.
Was muss eine gute Tageszeitung bieten, um gegen das Internet bestehen zu können?
All das, was Qualitätsjournalismus ausmacht. Darüber hinaus gibt es Formen, die nur in der Zeitung funktionieren. Doppelseitige Grafiken etwa oder Schwerpunktausgaben zu einem Thema, wie DER STANDARD dies seit 2007 macht. Optisch gut aufbereitet gibt dies Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, zu komplexen Sachverhalten aus verschiedenen Blickwinkeln mehr zu erfahren.
Werden Frauen heutzutage beruflich ausreichend gefördert?
Derart generell gestellt, lässt sich die Frage nur mit „kommt darauf an“ beantworten. In manchen Bereichen gibt es sicher noch Defizite. Im Journalismus hat sich vieles geändert – zum Glück. Ich habe 1993 meine Diplomarbeit beendet, in der ich mich mit dem journalistischen Arbeitsmarkt beschäftigt habe. Der Titel geht auf das Zitat eines damals amtierenden Chefredakteurs zurück: „Journalismus ist in der Realität ein Männerberuf.“ Diese Aussage würde öffentlich niemand mehr so machen.
Sind Sie im Laufe Ihrer Karriere jemals auf Widerstand gestoßen bzw. fühlten sich aufgrund der Tatsache, eine Frau zu sein, benachteiligt?
Ich wurde 98 Jahre nach der Gründung 2004 als erste Frau zur Vorsitzenden des Vereins der Ausländischen Presse in Deutschland gewählt, einer Vereinigung von rund 500 Korrespondenten aus 60 Ländern. Da gab es Widerstände. Sonst konnte ich immer alles machen, ich war auch als Reporterin in Kriegs- und Krisengebieten im Einsatz.
Wie entspannen Sie von Ihrer Tätigkeit?
Ich fliege am Wochenende oder an freien Tagen nach Berlin.
Wer oder was macht einen Tag für Sie perfekt?
Beruflich: Wenn wir eine gute Zeitung gemacht haben. Privat: Gespräche mit klugen Menschen und Zeit zu haben, in Ruhe ein Buch zu lesen, das ich beruflich nicht unbedingt brauche.
Womit oder wie möchten Sie Menschen in Erinnerung bleiben, wenn Sie einmal nicht mehr schreiben?
Darauf habe ich keinen Einfluss und mache mir deshalb auch keine Gedanken.
Trennung von Bericht und Kommentar, fundierte Recherche, kompetent geführte Interviews und die Analyse komplexer Sachverhalte sowie eine ausreichende Auslandsberichterstattung.
Welche Vorbilder haben Sie?
Ein journalistisches Vorbild ist die Chilenin Patricia Verdugo, die mit ihren Recherchen die Anklage gegen Diktator Augusto Pinochet ermöglicht hat. Und in allen Lebenslagen meine Oma.
Worauf sind Sie besonders stolz?
Mir alles durch eigene Leistung erarbeitet zu haben.
Sie leiten die Chefredaktion des Standard und sind auch Co-Herausgeberin. Haben Ihnen diese Positionen jemals Angst gemacht?
Angst nicht. Ich weiß, dass diese Funktionen hohe Anforderungen stellen, denen ich gerecht werden muss und will.
Welche Eigenschaften dürfen einem guten Journalisten Ihrer Meinung nach auf keinen Fall fehlen?
Ein Gespür für Geschichten und der Wunsch, mehr wissen zu wollen.
Was muss eine gute Tageszeitung bieten, um gegen das Internet bestehen zu können?
All das, was Qualitätsjournalismus ausmacht. Darüber hinaus gibt es Formen, die nur in der Zeitung funktionieren. Doppelseitige Grafiken etwa oder Schwerpunktausgaben zu einem Thema, wie DER STANDARD dies seit 2007 macht. Optisch gut aufbereitet gibt dies Leserinnen und Lesern die Möglichkeit, zu komplexen Sachverhalten aus verschiedenen Blickwinkeln mehr zu erfahren.
Werden Frauen heutzutage beruflich ausreichend gefördert?
Derart generell gestellt, lässt sich die Frage nur mit „kommt darauf an“ beantworten. In manchen Bereichen gibt es sicher noch Defizite. Im Journalismus hat sich vieles geändert – zum Glück. Ich habe 1993 meine Diplomarbeit beendet, in der ich mich mit dem journalistischen Arbeitsmarkt beschäftigt habe. Der Titel geht auf das Zitat eines damals amtierenden Chefredakteurs zurück: „Journalismus ist in der Realität ein Männerberuf.“ Diese Aussage würde öffentlich niemand mehr so machen.
Sind Sie im Laufe Ihrer Karriere jemals auf Widerstand gestoßen bzw. fühlten sich aufgrund der Tatsache, eine Frau zu sein, benachteiligt?
Ich wurde 98 Jahre nach der Gründung 2004 als erste Frau zur Vorsitzenden des Vereins der Ausländischen Presse in Deutschland gewählt, einer Vereinigung von rund 500 Korrespondenten aus 60 Ländern. Da gab es Widerstände. Sonst konnte ich immer alles machen, ich war auch als Reporterin in Kriegs- und Krisengebieten im Einsatz.
Wie entspannen Sie von Ihrer Tätigkeit?
Ich fliege am Wochenende oder an freien Tagen nach Berlin.
Wer oder was macht einen Tag für Sie perfekt?
Beruflich: Wenn wir eine gute Zeitung gemacht haben. Privat: Gespräche mit klugen Menschen und Zeit zu haben, in Ruhe ein Buch zu lesen, das ich beruflich nicht unbedingt brauche.
Womit oder wie möchten Sie Menschen in Erinnerung bleiben, wenn Sie einmal nicht mehr schreiben?
Darauf habe ich keinen Einfluss und mache mir deshalb auch keine Gedanken.
Was möchten Sie noch erreichen?
Als Korrespondentin aus Südamerika zu berichten.
Dr. Alexandra Föderl-Schmid ist Journalistin, Chefredakteurin und Co-Herausgeberin des Standard sowie Kurt-Vorhofer-Preisträgerin 2012.
Foto: Matthias Cremer