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Kategorie: Aktuell
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Wenn Führungskräfte Unternehmens-krisen erleben

Fast alle Unternehmenslenker (95 Prozent) erwarten, in Zukunft in eine Krise zu geraten und mehr als zwei Drittel (69 Prozent) waren in den letzten fünf Jahren bereits mit einer Unternehmenskrise konfrontiert. Die häufigsten Vorfälle betreffen dabei die finanzielle Liquidität und Technologieausfälle: Jeweils 23 Prozent der Führungskräfte haben eine Krise dieser Art erlebt. Zu diesem Ergebnis kommt die Global Crisis Survey 2019 von PwC. Für die Studie wurden mehr als 2.000 leitende Angestellte aus Unternehmen aller Größen in 25 Branchen und 43 Ländern befragt. 

Unternehmen mit 5.000 oder mehr Mitarbeitern sind am ehesten von Krisen betroffen, besonders was Cyberkriminalität (26 Prozent), Naturkatastrophen (22 Prozent), Führungsfehlverhalten (17 Prozent) oder ethisches Fehlverhalten (16 Prozent) betrifft – dazu zählen auch Betrug, Korruption und unternehmerische Gesetzesübertretungen. In 29 Prozent aller Unternehmen gibt es keine Mitarbeiter, die sich mit Krisenvorsorge oder Krisenbewältigung befassen. 

Frühzeitige Erkennung schützt vor schwerwiegenden Folgen 
„Die Frage ist nicht, ob eine Krise auftaucht, sondern wann. Eine Krise kann jeden treffen, überall und zu jeder Zeit. Dafür gerüstet zu sein, ist entscheidend, um Auswirkungen auf die Kunden und das eigene Unternehmen gering zu halten“, so Kristof Wabl, Partner und Head of Forensic bei PwC Österreich. „Viele Krisen zeichnen sich frühzeitig ab. Führungskräfte müssen bereits bei den ersten Anzeichen rasch handeln, um gegensteuern zu können.“ 

Die Umfrage nennt 19 mögliche Krisenauslöser, unterteilt in sieben Bereiche: operative Belange, Technologie, humanitäre Angelegenheiten, Finanzen, Rechtliches, Personal und Reputation. Die Hälfte der Führungskräfte (53 Prozent) gab an, eine operative Krise erlebt zu haben. Krisen, die durch technologische Ausfälle und Fälle von Cyberkriminalität ausgelöst wurden, führte ein Drittel an, gefolgt von humanitären (29 Prozent) und rechtlichen (28 Prozent) Krisen. 

Von der Krise zum Wettbewerbsvorteil 
Basierend auf den Ergebnissen der Umfrage zeigt PwC fünf Handlungsschritte auf, wie Unternehmen als Folge einer Krise einen Wettbewerbsvorteil erzielen können: 

  1. Budget für Krisenmanagement bereitstellen, bevor der Krisenfall eintritt
  2. Pläne für Krisenszenarien erstellen und testen
  3. Daten sammeln und analysieren, ohne die wichtigsten Interessengruppen zu vernachlässigen
  4. Eine Ursachenanalyse der Krise durchführen und weiterverfolgen
  5. Als Team handeln – und am eigenen Wert festhalten

„Die Auswirkungen einer Krise sind auch nach deren Auftreten noch spürbar. Unternehmen müssen sich nach einer Krise intensiv mit den Ursachen befassen und die Auswirkungen auf alle Geschäftsbereiche evaluieren. Nur so können Schwachstellen oder ineffiziente Prozesse beseitigt werden, damit derartige Vorfälle in Zukunft vermieden werden“, sagt Kristof Wabl. 

Weitere Informationen finden Sie unter: Global Crisis Survey 2019 und www.pwc.at/forensic

Foto: Shutterstock/vectormine