News/Tourismus
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Tourismus von morgen
Tourismus von morgen
Nämlich der Zukunft des Tourismus in Österreich. Unter dem Titel „Tourismus in Österreich, Quo Vadis?“ wurde der Bericht des Expertenbeirats zu Österreichs Tourismusstrategie von einem hochbesetzten Podium aus Wirtschaft, Wissenschaft und Journalismus diskutiert.
„Welchen Weg wird der Österreichische Tourismus in Zukunft einschlagen?“, diese Frage stellte Hani El Sharkawi, Leiter des Karrierezentrums MODUL Career im Rahmen seiner Eröffnung der Kahlenberger Gespräche. Den Anlass dafür gab der erst kürzlich veröffentlichte Bericht des Expertenbeirats „Tourismusstrategie“, der im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe der Kahlenberger Gespräche stand. Mit Prof. Dr. Egon Smeral (WIFO) und Prof. Dr. Karl Wöber (MODUL University Vienna) stellten sich gleich zwei bedeutende Mitglieder des Expertenbeirats der öffentlichen Diskussion am Wiener Kahlenberg, zu der das Karrierezentrum MODUL Career geladen hatte.
Hochkarätig besetztes Expertenpodium diskutierte Ergebnisse des Berichts
Univ.-Prof. Dr. Egon Smeral ist Ökonom und Experte für Tourismus und Freizeitwirtschaft am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und zusätzlich auch Professor an der MODUL University Vienna. Der Tourismus- und Wirtschaftsexperte vertrat im Rahmen seiner Keynote die Ansicht, dass „sich der österreichische Tourismus 2012 nach einer länger andauernden Anpassungsphase erholt und wieder an Boden gewonnen hat. Jedoch führen die europaweite Schuldenkrise und die Notwendigkeit der Sanierung der Staatsfinanzen dazu, dass sich auch für den Tourismus die Entwicklungsspielräume deutlich verengen.“ Für Prof. Smeral sollte die touristische Entwicklung daher weiterhin durch eine koordinierte und fokussierte Tourismuspolitik unterstützt und vertieft werden.
Erwartungen und Prognosen über den Tourismus der Zukunft aus Sicht der Österreichischen Wirtschaft wurden auch von Dr. Martin Schick eingebracht. Der geschäftsführende Gesellschafter und Obmann der Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer Wien leitet selbst ein Familienunternehmen im Tourismus und kennt daher die Sicht der Wirtschaft besonders gut: „Die Nächtigungszahlen in Wien steigen. Durch das steigende Bettenangebot gibt es jedoch zunehmend ein Umsatzproblem. Ich wünsche mir ein Bekenntnis der Stadtregierung zum Tourismus". Aus seiner Sicht habe Österreich einen Wettbewerbsnachteil aufgrund der Sonntagsöffnungszeiten. Auch die Erhöhung der Ortstaxe um 27% sowie weitere Anstiege bei diversen Gebühren für U-Bahn, Müll und Wasser wurden von Dr. Schick kritisiert, der für weniger Einmischung durch den Staat eintrat. Angesprochen auf ein Erfolgsrezept sollten für ihn „Altes und Kultur nach vorne gestellt, dabei aber modern inszeniert werden.“
Ebenfalls am Podium vertreten war Dr. Petra Stolba. Sie ist seit 2006 Geschäftsführerin der Österreich Werbung und wies in der Diskussion darauf hin, dass ein Paradigmenwechsel notwendig sei und man vor allem im Förderbereich von der Anbieter- zur Nachfragesicht wechseln solle. „Im Marketing bedeutet das Koordinierung statt kompetitives Auftreten der Tourismusverbände. Auch die Internationalisierung ist wichtig, um den Ganzjahrestourismus zu unterstützen“, führte sie aus. So müsse Österreich einerseits auf den Hauptmärkten präsent bleiben, obwohl diese gesättigt sind und zugleich neue Märkte aufbereiten. Zusätzlich wünscht sie sich eine Studie zur Wirksamkeit von Marketinginstrumenten und sieht es als Aufgabe der Tourismuspolitik an, Qualitätssicherung und Produktentwicklung zu forcieren.
Mit Günther Greul kam auch ein weiterer Experte und langjähriger Beobachter der Tourismus- und Freizeitwirtschaft zu Wort. Der Redakteur von Tourismuswirtschaft Austria International (TAI), der trotz Ruhestand noch immer sehr aufmerksam die Geschehnisse im heimischen und internationalen Tourismus verfolgt stellte fest, dass sich die Wertschätzung der Politik für den Tourismus gebessert hat. Keine Notwendigkeit sieht er für einen Paradigmenwechsel, denn das Grundprodukt Alpen, Donauraum und Seen, Städte und Kultur habe sich in den letzten 50 Jahren nicht geändert. „Das Produkt kann zwar verbessert und besser verkauft werden, es zu verändern hingegen ist nicht möglich. Wir erleben eine Renaissance der Sommerfrische, also wozu ein Paradigmenwechsel?“, fragte er im Rahmen der Diskussion. Ändern müsse sich aber die Angebotspolitik. Dazu wünschte sich Greul eine Benchmarkstudie, „um herauszufinden, was die EU-15 Länder besser machen.“ Der Wissenschaft warf er mangelnde Kommunikation mit der Wirtschaft vor und forderte von der Politik mehr Geld und keine Einmischung des Staates in den Tourismus.
Nicht fehlen bei einer solch spannenden Diskussion durfte natürlich auch der „Hausherr“ und Rektor der MODUL University Vienna, Prof. Dr. Karl Wöber. Als national und international angesehener Experte im Bereich der Tourismus- und Freizeitforschung „wünscht er sich eine Erhöhung der Tourismusforschungsförderung. Im Sinne einer kompetitiven Förderung, bei der sich alle, die sich qualifiziert fühlen, einreichen können.“ Zusätzlich trat er auch für die Erforschung eines weiteren Bereichs ein und nannte in diesem Zusammenhang die zukünftige Entwicklung des Arbeitsmarkts sowie die Authentizität des Produkts. Denn nur so lasse sich herausfinden, „welchen Herausforderungen wir uns in Zukunft stellen müssen“.
Moderiert wurden die Kahlenberger Gespräche von Mag. Ulrike Reisner. Sie ist selbstständige Beraterin im Bereich der politischen Strategieentwicklung und der politischen Kommunikation und beschäftigt sich seit 20 Jahren intensiv mit der alpinen Tourismus- und Freizeitwirtschaft.
„Welchen Weg wird der Österreichische Tourismus in Zukunft einschlagen?“, diese Frage stellte Hani El Sharkawi, Leiter des Karrierezentrums MODUL Career im Rahmen seiner Eröffnung der Kahlenberger Gespräche. Den Anlass dafür gab der erst kürzlich veröffentlichte Bericht des Expertenbeirats „Tourismusstrategie“, der im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe der Kahlenberger Gespräche stand. Mit Prof. Dr. Egon Smeral (WIFO) und Prof. Dr. Karl Wöber (MODUL University Vienna) stellten sich gleich zwei bedeutende Mitglieder des Expertenbeirats der öffentlichen Diskussion am Wiener Kahlenberg, zu der das Karrierezentrum MODUL Career geladen hatte.
Hochkarätig besetztes Expertenpodium diskutierte Ergebnisse des Berichts
Univ.-Prof. Dr. Egon Smeral ist Ökonom und Experte für Tourismus und Freizeitwirtschaft am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) und zusätzlich auch Professor an der MODUL University Vienna. Der Tourismus- und Wirtschaftsexperte vertrat im Rahmen seiner Keynote die Ansicht, dass „sich der österreichische Tourismus 2012 nach einer länger andauernden Anpassungsphase erholt und wieder an Boden gewonnen hat. Jedoch führen die europaweite Schuldenkrise und die Notwendigkeit der Sanierung der Staatsfinanzen dazu, dass sich auch für den Tourismus die Entwicklungsspielräume deutlich verengen.“ Für Prof. Smeral sollte die touristische Entwicklung daher weiterhin durch eine koordinierte und fokussierte Tourismuspolitik unterstützt und vertieft werden.
Erwartungen und Prognosen über den Tourismus der Zukunft aus Sicht der Österreichischen Wirtschaft wurden auch von Dr. Martin Schick eingebracht. Der geschäftsführende Gesellschafter und Obmann der Fachgruppe Hotellerie der Wirtschaftskammer Wien leitet selbst ein Familienunternehmen im Tourismus und kennt daher die Sicht der Wirtschaft besonders gut: „Die Nächtigungszahlen in Wien steigen. Durch das steigende Bettenangebot gibt es jedoch zunehmend ein Umsatzproblem. Ich wünsche mir ein Bekenntnis der Stadtregierung zum Tourismus". Aus seiner Sicht habe Österreich einen Wettbewerbsnachteil aufgrund der Sonntagsöffnungszeiten. Auch die Erhöhung der Ortstaxe um 27% sowie weitere Anstiege bei diversen Gebühren für U-Bahn, Müll und Wasser wurden von Dr. Schick kritisiert, der für weniger Einmischung durch den Staat eintrat. Angesprochen auf ein Erfolgsrezept sollten für ihn „Altes und Kultur nach vorne gestellt, dabei aber modern inszeniert werden.“
Ebenfalls am Podium vertreten war Dr. Petra Stolba. Sie ist seit 2006 Geschäftsführerin der Österreich Werbung und wies in der Diskussion darauf hin, dass ein Paradigmenwechsel notwendig sei und man vor allem im Förderbereich von der Anbieter- zur Nachfragesicht wechseln solle. „Im Marketing bedeutet das Koordinierung statt kompetitives Auftreten der Tourismusverbände. Auch die Internationalisierung ist wichtig, um den Ganzjahrestourismus zu unterstützen“, führte sie aus. So müsse Österreich einerseits auf den Hauptmärkten präsent bleiben, obwohl diese gesättigt sind und zugleich neue Märkte aufbereiten. Zusätzlich wünscht sie sich eine Studie zur Wirksamkeit von Marketinginstrumenten und sieht es als Aufgabe der Tourismuspolitik an, Qualitätssicherung und Produktentwicklung zu forcieren.
Mit Günther Greul kam auch ein weiterer Experte und langjähriger Beobachter der Tourismus- und Freizeitwirtschaft zu Wort. Der Redakteur von Tourismuswirtschaft Austria International (TAI), der trotz Ruhestand noch immer sehr aufmerksam die Geschehnisse im heimischen und internationalen Tourismus verfolgt stellte fest, dass sich die Wertschätzung der Politik für den Tourismus gebessert hat. Keine Notwendigkeit sieht er für einen Paradigmenwechsel, denn das Grundprodukt Alpen, Donauraum und Seen, Städte und Kultur habe sich in den letzten 50 Jahren nicht geändert. „Das Produkt kann zwar verbessert und besser verkauft werden, es zu verändern hingegen ist nicht möglich. Wir erleben eine Renaissance der Sommerfrische, also wozu ein Paradigmenwechsel?“, fragte er im Rahmen der Diskussion. Ändern müsse sich aber die Angebotspolitik. Dazu wünschte sich Greul eine Benchmarkstudie, „um herauszufinden, was die EU-15 Länder besser machen.“ Der Wissenschaft warf er mangelnde Kommunikation mit der Wirtschaft vor und forderte von der Politik mehr Geld und keine Einmischung des Staates in den Tourismus.
Nicht fehlen bei einer solch spannenden Diskussion durfte natürlich auch der „Hausherr“ und Rektor der MODUL University Vienna, Prof. Dr. Karl Wöber. Als national und international angesehener Experte im Bereich der Tourismus- und Freizeitforschung „wünscht er sich eine Erhöhung der Tourismusforschungsförderung. Im Sinne einer kompetitiven Förderung, bei der sich alle, die sich qualifiziert fühlen, einreichen können.“ Zusätzlich trat er auch für die Erforschung eines weiteren Bereichs ein und nannte in diesem Zusammenhang die zukünftige Entwicklung des Arbeitsmarkts sowie die Authentizität des Produkts. Denn nur so lasse sich herausfinden, „welchen Herausforderungen wir uns in Zukunft stellen müssen“.
Moderiert wurden die Kahlenberger Gespräche von Mag. Ulrike Reisner. Sie ist selbstständige Beraterin im Bereich der politischen Strategieentwicklung und der politischen Kommunikation und beschäftigt sich seit 20 Jahren intensiv mit der alpinen Tourismus- und Freizeitwirtschaft.