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News/Tourismus
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„Wir tun uns mit der Frauenquote keinen Gefallen“
„Wir tun uns mit der Frauenquote keinen Gefallen“
Sie sind diplomierte Betriebswirtin und seit April 2008 Chief Financial Officer bei der Falkensteiner Michaeler Tourism Group. Welche Vorteile hat ein „gemischter Vorstand“ Ihrer Meinung nach?
Die gemeinsame Zusammenarbeit ist, unabhängig davon, dass laut Forschungsarbeiten Mann und Frau teilweise unterschiedliche Argumentationsstile verfolgen bzw. unterschiedliche Führungsstile attestiert werden, immer sehr befruchtend, was in einem rein männlichen oder rein weiblichen Vorstand vermutlich nicht der Fall ist. Davon abgesehen kommt es immer darauf an, wie die einzelnen Personen miteinander umgehen. Das ist in erster Linie für mich entscheidend und nicht, ob es sich um einen gleichgeschlechtlichen oder mixed Vorstand handelt.
Müssen Sie sich als Frau mehr behaupten als die männlichen Kollegen?
Im Falkensteiner-Vorstand nicht. Auch in meiner Vergangenheit war das nicht nötig. Meine Anfangszeit gestaltete sich ein wenig schwieriger, da ich schon sehr jung Führungspositionen bekleidete. Das wiederum führte dazu, dass ich sehr viel konsequenter und pointierter agierte. Ich bin meiner Strategie immer treu geblieben, zum Gesagten zu stehen, unpolitisch an alles heranzugehen und Position zu beziehen, was vom weiblichen Standpunkt her betrachtet der beste Weg war und ist. Ich verfolge meine Linie konsequent und stehe für diese Werte. All das ist immer sehr überzeugend, wobei ich nicht beurteilen kann, ob das eine typisch weibliche Eigenschaft ist…
Vor Ihrem Eintritt in die FMTG waren Sie in der Automobilzulieferindustrie tätig. Wie schwierig war es für Sie, sich in einer Männerdomäne durchzusetzen?
Ich hatte die Chance, eine Karriere vom Controlling bis hin zur alleinigen Geschäftsführung/Vorstand innerhalb einer deutschen Unternehmensgruppe der Automobilbranche zu machen. Dadurch habe ich extremes Fachwissen erlangt, habe mir sozusagen fachlich eine Expertise erarbeitet und konnte daraufhin verschiedene Geschäftsführungspositionen erlangen, weil ich wusste, wovon ich sprach. Auch bin ich ein technisch interessierter Mensch. Es war zunächst sicherlich vor allem für unsere Kunden, die Automobilkonzerne, überraschend, eine Frau an der Spitze eines sehr technikorientierten Unternehmens zu sehen, welches vor allem seit Generationen von Männern geführt wurde. Was sich dann in den Verhandlungen und in den Gesprächen allerdings sehr schnell als normal herausstellte, weil ich keine Quereinsteigerin war, sondern das Fach von der Pike auf gelernt habe, die Produkte, welche wir produzierten, kannte und wusste, worum es geht.
Inwieweit war Ihr Einstieg in die Tourismusbranche eine Umstellung?
Ich musste lernen, dass es sich beim Tourismus um ein People Business handelt und für mich noch nicht so „industrialisiert“ war wie die Automobilzulieferindustrie selbst, die Tourismusbranche war für mich noch nicht so fokussiert bzw. strukturiert in vielen Dingen. Bezogen auf die FMTG-Falkensteiner Hotels & Residences: Die FMTG befindet sich nach wie vor in einem Wachstumsprozess und hat sich vor allem zu einer regionalen Hotelgruppe entwickelt, welches sicherlich ein klares Geschäftsmodell und effiziente Strukturen und Profitabilität voraussetzt, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Die sog. Krise, hat vor allem in den letzten zwei Jahren dazu geführt, dass Opportunitäten nicht unbedingt von Investoren oder Banken finanziert werden.
Was halten Sie von der viel diskutierten Frauenquote?
Ich persönlich halte nichts davon, denn ich denke, dass wir durch unser Wissen, unsere Expertise im Job einfach überzeugen und nicht aufgrund der Quote hinein gewählt werden sollten. Es wäre begrüßenswert, das Thema Frauen in Führungspositionen nicht so politisch anzugehen. Man sollte davon ausgehen, dass Frauen die gleiche Expertise haben wie Männer und dadurch für eine mixed Kultur sorgen – so wie wir es gemacht haben oder andere Unternehmen, wo das vorbildlich funktioniert. Die Frauenquote sollte niemandem aufdiktiert werden, denn Frauen selbst tun sich damit keinen Gefallen.
Bereits mit Anfang 30 waren Sie im Vorstand der Frauenthal Holding. Welche Eigenschaften sind wichtig, um bereits so jung eine derartige Karriere vorweisen zu können?
Wichtig ist sicher, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, dieser Punkt gehört einfach dazu. Des Weiteren eine große Konsequenz und auch Hartnäckigkeit, man muss für Dinge stehen und wissen, was man will. Des Weiteren die Fähigkeit besitzen, eine Aufgabe als Ganzes zu betrachten und Führungsverantwortung zu übernehmen. Und sicherlich auch eine gesunde Neugier und Wissbegier sowie Flexibilität. Mir hat es sehr viel gebracht, dass ich Herausforderungen liebe, es mag, an Grenzen zu kommen und zu schauen, wie ich diese aufbrechen und Menschen dabei mitnehmen kann, um doch noch ans Ziel zu gelangen. Diese Form der Konsequenz sollte man verfolgen und dabei authentisch bleiben, das ist meiner Meinung nach sehr wichtig.
Die gemeinsame Zusammenarbeit ist, unabhängig davon, dass laut Forschungsarbeiten Mann und Frau teilweise unterschiedliche Argumentationsstile verfolgen bzw. unterschiedliche Führungsstile attestiert werden, immer sehr befruchtend, was in einem rein männlichen oder rein weiblichen Vorstand vermutlich nicht der Fall ist. Davon abgesehen kommt es immer darauf an, wie die einzelnen Personen miteinander umgehen. Das ist in erster Linie für mich entscheidend und nicht, ob es sich um einen gleichgeschlechtlichen oder mixed Vorstand handelt.
Müssen Sie sich als Frau mehr behaupten als die männlichen Kollegen?
Im Falkensteiner-Vorstand nicht. Auch in meiner Vergangenheit war das nicht nötig. Meine Anfangszeit gestaltete sich ein wenig schwieriger, da ich schon sehr jung Führungspositionen bekleidete. Das wiederum führte dazu, dass ich sehr viel konsequenter und pointierter agierte. Ich bin meiner Strategie immer treu geblieben, zum Gesagten zu stehen, unpolitisch an alles heranzugehen und Position zu beziehen, was vom weiblichen Standpunkt her betrachtet der beste Weg war und ist. Ich verfolge meine Linie konsequent und stehe für diese Werte. All das ist immer sehr überzeugend, wobei ich nicht beurteilen kann, ob das eine typisch weibliche Eigenschaft ist…
Vor Ihrem Eintritt in die FMTG waren Sie in der Automobilzulieferindustrie tätig. Wie schwierig war es für Sie, sich in einer Männerdomäne durchzusetzen?
Ich hatte die Chance, eine Karriere vom Controlling bis hin zur alleinigen Geschäftsführung/Vorstand innerhalb einer deutschen Unternehmensgruppe der Automobilbranche zu machen. Dadurch habe ich extremes Fachwissen erlangt, habe mir sozusagen fachlich eine Expertise erarbeitet und konnte daraufhin verschiedene Geschäftsführungspositionen erlangen, weil ich wusste, wovon ich sprach. Auch bin ich ein technisch interessierter Mensch. Es war zunächst sicherlich vor allem für unsere Kunden, die Automobilkonzerne, überraschend, eine Frau an der Spitze eines sehr technikorientierten Unternehmens zu sehen, welches vor allem seit Generationen von Männern geführt wurde. Was sich dann in den Verhandlungen und in den Gesprächen allerdings sehr schnell als normal herausstellte, weil ich keine Quereinsteigerin war, sondern das Fach von der Pike auf gelernt habe, die Produkte, welche wir produzierten, kannte und wusste, worum es geht.
Inwieweit war Ihr Einstieg in die Tourismusbranche eine Umstellung?
Ich musste lernen, dass es sich beim Tourismus um ein People Business handelt und für mich noch nicht so „industrialisiert“ war wie die Automobilzulieferindustrie selbst, die Tourismusbranche war für mich noch nicht so fokussiert bzw. strukturiert in vielen Dingen. Bezogen auf die FMTG-Falkensteiner Hotels & Residences: Die FMTG befindet sich nach wie vor in einem Wachstumsprozess und hat sich vor allem zu einer regionalen Hotelgruppe entwickelt, welches sicherlich ein klares Geschäftsmodell und effiziente Strukturen und Profitabilität voraussetzt, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Die sog. Krise, hat vor allem in den letzten zwei Jahren dazu geführt, dass Opportunitäten nicht unbedingt von Investoren oder Banken finanziert werden.
Was halten Sie von der viel diskutierten Frauenquote?
Ich persönlich halte nichts davon, denn ich denke, dass wir durch unser Wissen, unsere Expertise im Job einfach überzeugen und nicht aufgrund der Quote hinein gewählt werden sollten. Es wäre begrüßenswert, das Thema Frauen in Führungspositionen nicht so politisch anzugehen. Man sollte davon ausgehen, dass Frauen die gleiche Expertise haben wie Männer und dadurch für eine mixed Kultur sorgen – so wie wir es gemacht haben oder andere Unternehmen, wo das vorbildlich funktioniert. Die Frauenquote sollte niemandem aufdiktiert werden, denn Frauen selbst tun sich damit keinen Gefallen.
Bereits mit Anfang 30 waren Sie im Vorstand der Frauenthal Holding. Welche Eigenschaften sind wichtig, um bereits so jung eine derartige Karriere vorweisen zu können?
Wichtig ist sicher, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, dieser Punkt gehört einfach dazu. Des Weiteren eine große Konsequenz und auch Hartnäckigkeit, man muss für Dinge stehen und wissen, was man will. Des Weiteren die Fähigkeit besitzen, eine Aufgabe als Ganzes zu betrachten und Führungsverantwortung zu übernehmen. Und sicherlich auch eine gesunde Neugier und Wissbegier sowie Flexibilität. Mir hat es sehr viel gebracht, dass ich Herausforderungen liebe, es mag, an Grenzen zu kommen und zu schauen, wie ich diese aufbrechen und Menschen dabei mitnehmen kann, um doch noch ans Ziel zu gelangen. Diese Form der Konsequenz sollte man verfolgen und dabei authentisch bleiben, das ist meiner Meinung nach sehr wichtig.
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