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Gudrun Peter, GF des legendären Hotels "Im Weissen Rössl", über Gästewünsche und Tradition
Gudrun Peter, Geschäftsführerin des legendären Hotels „Im Weissen Rössl“ am Wolfgangsee im ABW-Gespräch über Gästewünsche, Tradition und Innovation.
Was waren im Vorjahrr für sie die beruflichen Highlights?
Wir haben 2014 einen Markenprozess mit den Abteilungsleitern begonnen und im Frühling 2015 abgeschlossen. Es war beeindruckend zu sehen, mit welcher Motivation und wie viel Herzblut meine Abteilungsleiter mit Ihren Team hinter der Positionierung, dem Haus und mir als Führungskraft stehen und in diesem - doch sehr fordernden Sommer - alles gegeben haben.
Was macht für sie an ihrer Arbeit aus?
Es ist nicht Arbeit – mein Beruf ist eine Berufung! Es gibt für mich nicht Schöneres, als anderen Menschen Freude zu machen und dort arbeiten zu dürfen, wo andere Urlaub machen.
Die Bekanntheit ihres Hauses - ist das immer nur ein Vorteil?
Kein Licht ohne Schatten. Von Bekanntheit kann man nicht leben und wie viele Menschen wegen der Bekanntheit nicht ins Weisse Rössl kommen, ist nicht bekannt. Die, die kommen, lieben Ihr Rössl aus den unterschiedlichsten Gründen.
Was zeichnet ihr Haus aus?
Wir sind vermutlich am schönsten Kraftplatz dieser Welt – neben der Wallfahrtskirche am wunderschönen Wolfgangsee. Über Generationen hat meine Familie das Haus liebevoll weiter entwickelt und dabei die Tradition beibehalten. Nun ist es an mir, meinen Teil zur Geschichte beizutragen. Gelebte österreichische Gastlichkeit wird zelebriert und wir verstehen uns als Botschafter Österreichs.
Haben sich die Ansprüche der Gäste in den letzten Jahren verändert?
Veränderung ist die einzige Konstante und etwas Gutes! Stillstand ist Bedrohung. Unsere Gäste fordern uns und spornen uns zu neuen Höchstleistungen heraus. Vieles hat sich verändert und doch kommt es mir vor, dass alte Werte wieder an Wert gewinnen. Tradition, Verbundenheit und Fürsorge werden sehr genau wahrgenommen von den Gästen und Mitarbeitern, wenn sie von Herzen kommt.
Was muss man mitbringen, um in dieser Branche erfolgreich zu sein?
Man muss Menschen lieben in all ihrer Verschiedenheit. Ich glaube, das ist das einzige, was man nicht lernen und lehren kann. Kochen, servieren, Gäste einchecken – das ist Handwerk, dass man schulen und perfektionieren kann. Doch die Freude daran, anderen Menschen Freude zu machen, muss man selbst erlebt und genossen haben, damit man verstehen kann, was diese Branche so einzigartig und liebenswert macht!
Fakten: Die Rösslwirtin
Das Hotel Im Weissen Rössl am Wolfgangsee und die Familie Peter sind seit mehr als 100 Jahren eine untrennbare, erfolgreiche Kombination. Paul Johann Peter erwarb 1912 das "Weisse Rössl" und wurde zum Gründer eines Familienunternehmens, das inzwischen in der fünften Generation geführt wird. Mit der Operette und speziell dem „Rössl-Film“ der 1950er Jahre wurde das Weisse Rössl am Wolfgangsee zu einer Ikone. Zahlreiche Ausflugsgäste bestaunten die Kulissen, in denen die Waltraud Haas als Rössl Wirtin Josefa Vogelhuber und Peter Alexander als ihr Oberkellner Herr Leopold unvergessliche Melodien zum Besten gaben. Die Bekanntheit hat nicht nur Sonnenseiten: Zehn Jahre benötigte die Inhaberfamilie, um Ende der 1970er-Jahre die Wandlung vom Ausflugsgasthof zum ernstzunehmenden 4-Sterne-Superiorhotel zu manifestieren. Damit gingen zahlreiche Umbauten und die Erweiterung des Weissen Rössl zur jetzigen Größe einher. Das Romantik Hotel „Im Weissen Rössl“ am Wolfgangsee wird von Gudrun und Oliver Trutman-Peter bereits in fünfter Generation geführt. Gäste finden – in einer herrlichen Landschaft und einer einzigartige Lage – charmante Gastlichkeit, überragenden Komfort und jeglichen Service vor– völlig abseits des Klischeebildes, das die Operette vermittelt.
Foto: Archiv