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Hochmut kommt vor dem Fall: Aktuelle Umfrage zeigt die Todsünden des Deibitoren-managements auf
Zahlungsverzüge und Ausfälle bewegen sich seit Jahresanfang auf hohem Niveau. Die Gründe erforschte das österreichische Gallup Institut im Auftrag der am Markt führenden Kreditversicherung Acredia Versicherung AG. Gallup befragte 300 unversicherte Unternehmen, welche Maßnahmen sie zum Schutz gegen Forderungsausfälle kennen. "Kreditversicherung" war mit 81 Prozent eine der am häufigsten genannten Möglichkeiten, gefolgt von "Vorauskassa" mit 79 Prozent. Beides wird dennoch unzureichend genutzt, Kreditversicherung sogar nur zu 12 Prozent. Das sei laut Acredia auch der Grund, warum die Schäden für Unternehmen nicht zurückgehen. Acredia ist mit ihren beiden Marken "OeKB Versicherung" und "PRISMA Die Kreditversicherung" am Markt vertreten.
Hochmut kommt vor dem Insolvenzfall
Auf die Frage "Aus welchen Gründen nutzen Sie derzeit keine Kreditversicherung?" antworten 86 Prozent der Befragten gestützt mit "Ich kenne unsere Kunden. Unsere Kunden zahlen immer.". 48 Prozent der Unversicherten sind der Meinung, sie können das Risiko selbst gut tragen. 44 Prozent meinen, eine Versicherung gegen Forderungsausfall und Zahlungsverzug sei zu teuer. "Zu kompliziert" antworten 34 Prozent und 32 Prozent vermuten, die Versicherung übernehme zu wenig Risiko.
Über die Unbekümmertheit von Unternehmern zeigt sich Karolina Offterdinger, Markenvorstand der OeKB Versicherung, besorgt. "Unsere Erfahrung zeigt, dass Schadensfälle am häufigsten bei langjährigen Kunden unserer Versicherungsnehmer eintreten." Im Debitorenmanagement sei es eine Todsünde, wenn man so offensichtlich die Augen vor ständig immanenten Risiken verschließe.
Missgunst und Geiz geben kalkulierbaren Kosten den Nachrang
Der Kreditversicherer mutmaßt, dass einfache Missgunst Unternehmen daran hindert, Risiken gegen Bezahlung einzutauschen - und zwar im guten Glauben, das Risiko des Zahlungsausfalles allein tragen zu können. "Das ist oft ein Irrglaube. Fallen 50.000 Euro tatsächlich aus, ist das nicht gleich wieder aufgeholt, wenn man ein neues Geschäft über 50.000 Euro abschließt", so Offterdinger. In diesem Fall müsse bei einer Gewinnspanne von beispielsweise fünf Prozent das Unternehmen eine Million Euro zusätzlichen Umsatz erwirtschaften, um den Schaden wieder wettzumachen. Weiters kann Geiz Unternehmer daran hindern, den kalkulierbaren Kosten den Vorzug zu geben.
Faulheit bei Anwendung
"Es ist uns ein Rätsel, warum genau Unversicherte sagen ‚ist mir zu kompliziert‘. Sie haben eine Kreditversicherung ja noch gar nicht ausprobiert. Die Faulheit ist tatsächlich ein Hund", feixt Ludwig Mertes, Markenvorstand von PRISMA Die Kreditversicherung. Genau so sei für den Vorstand die Antwort "die Versicherung übernimmt zu wenig Risiko" nicht nachvollziehbar. "Die Kreditversicherung übernimmt genau so viel Risiko, wie tragbar ist. Als sorgfältiger Kaufmann stellt man ja auch nicht seine Waren in ein brennendes Lagerhaus", ergänzt Mertes.
Maßloses Begehren nach umfassender Risikoübernahme für wenig Geld
Ein immer wiederkehrendes Thema sei der Wunsch nach günstigeren Prämien bei umfassender Risikoübernahme. Es sei laut Mertes aber auch bei der Kreditversicherung wie überall am Markt: "Es wiegt so viel wie es hat. Solidität hat ihren Preis. Maßlosigkeit ist hier einfach fehl am Platz." Es läge im Interesse des Kunden, dass sein Versicherer zahlt. "Eine Kreditversicherung der Acredia punktet in jedem Fall mit umfassender Risikoübernahme, Einfachheit und persönlicher Betreuung - dem Begehren nach Billigstprodukten können und wollen wir nicht nachkommen", stellt Mertes fest.
Zorn über die schlechte Wirtschaftslage
42 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass das Risiko von Forderungsausfällen für ihr Unternehmen zunimmt. Wer von einem gesteigerten Risiko ausgeht, macht dafür im Wesentlichen (75 Prozent) die aktuelle Wirtschaftslage und Konjunktur verantwortlich. "Obwohl die Stimmung am Markt generell nicht so schlecht ist, spürt man bei den Managern des Landes den Zorn über die nicht ordentlich in Schwung kommende Wirtschaft. Dieser Zorn hindert aber leider auch oft daran, gute Alternativen und Wege zu erkennen", bemerkt Offterdinger abschließend.
Foto: Acredia/Martina Draper