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Dipl. Math. Christina Franz, Vorstandsmitglied Allianz: „Ich blicke über den Tellerrand hinaus“
Christina Franz ist seit 1996 im Allianz Konzern tätig, in Deutschland und Italien – und seit Sommer vergangenen Jahres in Österreich, sie hat im Vorstand das Finanzressort übernommen. Die Spitzenmanagerin über ihre Karriere, die Liebe zu Zahlen und warum sie immer schon in internationalen Teams arbeiten.
Was waren die wesentlichen Stationen ihrer Karriere?
Nach dem Abschluss des Studiums der Mathematik und Wirtschaftswissenschaften in München und Illinois habe ich als Junior Aktuarin in der Allianz Leben AG in Deutschland begonnen. Im Jahr 2000 bin ich in den internationalen IT-Bereich der Allianz gewechselt und habe dabei als Projekt- und Teamleiterin erstmals Führungsverantwortung für ein internationales Team übernommen. 2003 war ich in der internationalen Allianz Gruppe für die Rückversicherung des Lebensversicherungsgeschäfts in Frankreich, England und Irland verantwortlich. 2004 wechselte ich als Analystin in die Abteilung „Group Aktuarial“ der Allianz SE, im Jahr 2007 habe ich dort dann die Leitung des Bereichs Leben übernommen. Im Jahr 2010 bin ich als Chief Risk Officer nach Italien gewechselt. Seit August 2015 bin ich CFO der Allianz in Österreich.
Wo haben Sie am meisten gelernt?
Ich habe von der Summe an Erfahrungen profitiert: Durch die vielfältigen Perspektiven in unterschiedlichen Abteilungen und Ländern konnte ich meinen Wissens- und Handlungsspektrum kontinuierlich erweitern. In unterschiedlichen kulturellen Kontexten habe ich viele unterschiedliche Persönlichkeiten kennengelernt. Ich habe im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen viel gelernt – auch in Sachen Menschenführung!
Sie haben auch im Ausland studiert, Ihre Karriere ist international angelegt: Hat sich das so ergeben oder war das geplant?
Ich habe schon zu meiner Studienzeit geplant, einen Arbeitgeber auszuwählen, der international tätig ist, da ich immer schon ins Ausland gehen bzw. in internationalen Teams arbeiten wollte. Für mich war und ist es wichtig, über den Tellerrand hinausblicken zu können.
Was umfasst Ihr aktueller Aufgabenbereich im Vorstand, was ist die besondere Herausforderung?
In meiner Funktion als CFO bin ich für Jahresabschlüsse, Bilanzierung, Rechnungswesen, Controlling, Aktuariat Leben sowie das Risikomanagement der österreichischen Allianz Versicherungsgesellschaften verantwortlich. Die besondere Herausforderung liegt im ständigen Wandel, getrieben von äußeren und inneren strukturellen Veränderungen: Dazu zählen Veränderungen des Marktumfeldes, der Finanzmärkte sowie der rechtlichen Grundlagen – z.B. Solvency II sowie internationale Rechnungslegungsstandards.
Aktuariat, Rückversicherung, Risk Management, Finanzvorstand: Ist das alles nicht eine sehr trockene Materie, was reizt Sie daran?
Mich reizt besonders, dass ich als CFO in alle strategischen geschäftspolitischen Entscheidungen involviert bin. Durch zunehmenden Konkurrenzdruck ist es wichtig, genau und jederzeit zu wissen, wo man als Unternehmen steht und was die nächsten Schritte sind. Dabei geht es für uns vor allem darum, aus der immer größeren Flut von Informationen diejenigen zu filtern, die für Geschäftsentscheidungen wichtig sind. Diese Prozesse und Entwicklungen halte ich für sehr spannend.
Werden Frauen bei der Allianz in ihren Karrieren gefördert?
Ja, absolut. Sowohl auf internationaler als auch nationaler Ebene gibt es viele Programme mit dem Ziel, eine Vielfalt neuer Potenziale zu entdecken und gezielt zu fördern. In Österreich gibt es zum Beispiel ein speziell für Frauen entwickeltes Mentoringprogramm: Jeder Mentee wird bereichsübergreifend eine passende Mentorin zugeteilt, mit der sie in Einzelsitzungen über Erfahrungen und Führungsambitionen sprechen und einen persönlichen Karriereweg erarbeiten kann.
Foto: Allianz Österreich