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Treue zahlt sich aus: Vorstand Silvia Emrich ist seit 30 Jahren bei der Zürich Versicherung

Silvia Emrich ist seit 1987 bei der Zürich Versicherung, sie hatte und hat zahlreiche Führungsfunktionen inne – teilweise auch parallel. Im Vorstand des Versicherers ist die Handelswissenschafterin für den Bereich Finanzen inklusive Kapitalveranlagung und Risikomanagement. Die Spitzenmanagerin im Austrian Business Woman-Gespräch über Erfolgsfaktoren und Frauen in der Versicherungswirtschaft.

Was waren für Sie die beruflichen Highlights in den vergangenen Jahren? 

Zu den Highlights der letzten fünf Jahre zähle ich definitiv die Erreichung von 5% Marktanteil im Schaden-Unfall-Geschäft im Jahr 2010, meine interimistische Rolle als CFO für den Bereich Schaden-Unfall bei Zurich Deutschland im Jahr 2013, die Berufung in die Aufsichtsräte der Deutschen Zurich Gesellschaften mit der Übernahme der Leitung des Prüfungsausschusses sowie die erfolgreiche Akquisition der Victoria Volksbanken Pensionskasse und Vorsorgekasse zum Ausbau und zur Stärkung der Marktposition unserer BONUS Tochtergesellschaften. Diese Beispiele haben gezeigt, dass sowohl die Expertise als auch die strategische Komponente der Finanzfunktion einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg bzw. zur Geschäftsentwicklung leisten. Immer bedeutsamer wird das Risikomanagement – hier war die Einführung eines 360°-Blickes auf das Thema Risiko, Risikobewertung und -einschätzung ein großes Projekt. Zudem erfordert Solvency II nicht nur vermehrtes internes und externes Reporting. Es bietet gleichzeitig die Chance, das eigene Unternehmen voranzubringen. Diese Bewegung in der Versicherungsbranche gestaltet die Arbeit des CFO also sehr spannend. 

Welche Ziele haben Sie noch? 

Ich bin aktuell mit meinen Aufgaben zufrieden, denn sie sind interessant, abwechslungsreich und es bieten sich immer wieder neue Herausforderungen. Dennoch bin ich immer für neue Möglichkeiten offen, die einen weiteren Schritt nach vorne bedeuten. 

Was zeichnet „Ihr“ Unternehmen aus? 

Zurich ist ein weltweit agierender Konzern und bietet viele Chancen zur Entwicklung. Ich schätze die Möglichkeit des internationalen Austausches bzw. in Projekten in der Gruppe oder in anderen Ländern mitzuarbeiten. Beispielsweise war ich im Rahmen meiner Rolle als CFO für die Region CEE für Projekte in Russland und der Türkei verantwortlich. In Österreich hat Zurich eine Unternehmenskultur, die einerseits sehr leistungsorientiert und andererseits von einem großen Teamgeist geprägt ist. Wir legen großen Wert darauf, unseren Mitarbeitenden ein optimales Arbeitsumfeld zur Verfügung zu stellen und bieten ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsangebot. 

Wie stehen die Karrierechancen für Frauen in der Versicherungsbranche, hat sich hier etwas verbessert? 

Die Versicherungsbranche ist noch immer männerdominiert, auch wenn sich die Situation insgesamt gebessert hat. Das liegt sicher auch daran, dass es mittlerweile einige weibliche Vorbilder gibt, die andere Frauen motivieren und zeigen, dass der eingeschlagene Karriereweg funktionieren kann. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ist heute leichter zu erreichen. 

Werden Frauen bei der Zürich in ihren Karrieren gefördert? 

Im Rahmen unseres Fokus auf Diversität und Inklusion kommt der Unterstützung von Frauen eine große Bedeutung zu. Zwei von vielen Maßnahmen möchte ich hervorheben: Erstens, das „mobile Arbeiten“, also die Möglichkeit, an vereinbarten Tagen von zuhause zu arbeiten. Das hilft vielen Müttern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zweitens, die Vernetzung der Frauen untereinander: Ich bin Sponsorin unseres internen Frauennetzwerkes, dem Women’s Innovation Network, welches Anfang 2015 gegründet wurde. WIN bietet der Auseinandersetzung mit Gleichstellungsthemen einen Rahmen, der vom Vorstand mitgetragen wird. 

Warum schaffen es so wenige Frauen in der Versicherungsbranche an die Spitze, ins Management? 

Es bedarf eines hohen Arbeitseinsatzes, Hartnäckigkeit, Durchhaltevermögen und Geduld. Die Versicherungsbranche ist noch immer männerdominiert und dessen muss man sich bewusst sein. Es hat sich zwar viel verändert, aber es wird noch lange brauchen, bis ausschließlich die Qualifikation bei der Besetzung von Jobs zählt – von einer Gleichstellung sind wir meines Erachtens noch weit entfernt. 

Bitte geben Sie uns einen Karrieretipp für Frauen.

An sich glauben ist wichtig und natürlich Selbstvertrauen. Eine Portion Selbstzweifel darf sein und ist kein Zeichen der Schwäche, sondern eine Chance, sich weiterzuentwickeln. Respekt vor Aufgaben zu haben, ist gut, aber es sollte nicht zu viel Respekt sein. Denn dann wird der Respekt zum Hemmschuh. 

Wenn sie nicht diese Funktion hätten, wären sie gern......

Dann würde ich gerne bei gleichem Gehalt den ganzen Tag am Strand liegen. Nein, Spaß beiseite, ich wäre gern sportlich aktiver, mehr auf Reisen und kreativ künstlerisch tätig. Mein Interesse für Kunst und meine Begeisterung für das Zeichnen und Malen kommen neben Job und Familie doch oft zu kurz. Die Seele baumeln lassen und innere Ruhe sind einfach Voraussetzung, um künstlerischer Kreativität Raum zu geben.

Foto: Zürich Versicherung

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