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Ausbildungsoffensive für Jugendliche

Die sogenannte "Produktionsschule" ist bereits seit Jänner dieses Jahres ein weiteres Leistungsangebot des NEBA Netzwerk Berufliche Assistenz.

Österreich hat nach wie vor die zweitniedrigste Jugendarbeitslosigkeitsquote innerhalb der EU. In Zahlen ausgedrückt sind das rund 75.000 Jugendliche. Besonders betroffen sind Jugendliche mit einer körperlichen oder sozialen Behinderung. "Wir müssen in jedem Einzelfall versuchen, die Potenziale dieser Jugendlichen zu stärken. Denn auch die Wirtschaft fordert eine bessere Vorbildung der Jugendlichen und mehr soziale Kompetenzen für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben", erklärte Sozialminister Hundstorfer. Seit Jahresbeginn bietet daher das Sozialministeriumservice innerhalb seiner NEBA-Leistungen wie Jugendcoaching, Berufsausbildungsassistenz, Arbeits- und Jobassistenz die Produktionsschule als weitere Möglichkeit an, bestehende Bildungsdefizite auszugleichen. "In der Produktionsschule geschieht dies auf der einen Seite durch praktisches Arbeiten für bestimmte Berufsbilder und andererseits durch Lernen in der Wissenswerkstatt sowie verschiedene persönlichkeitsbildende Angebote." Ziel sei es generell, so Mag. Charlotte Welzl von der Volkshilfe Jobfabrik, das Selbstwertgefühl der Jugendlichen zu stärken.

Bei der Pressekonferenz begründeten Unternehmensvertreter aber auch, warum sie sich für das Thema engagieren. Der Vorstandsvorsitzende von Siemens Österreich, Wolfgang Hesoun, betonte in seinem Statement, dass man Jugendlichen Mut machen müsse, spannende, aber eben oft auch fordernde Berufe zu ergreifen. "Unabhängig von körperlichen Einschränkungen, oder auch Geschlecht, sollte alleine die Neugier, Motivation und das Interesse junger Menschen ausschlaggebend für den weiteren Berufsweg sein." Um dieses Potenzial zu heben, müssten die vielleicht noch bestehenden Berührungsängste auf beiden Seiten abgebaut werden. Ebenso wie die Siemens AG beschäftigt auch auch die ELK Fertighaus GmbH, die an den NEBA-Schnuppertagen im vergangenen Jahr teilgenommen hat, Menschen mit Behinderung. "Das betrifft nicht nur Lehrlinge, sondern auch Mitarbeiter, die durch Krankheit oder einen Unfall einen Schicksalsschlag erlitten haben. Sie bleiben entsprechend ihren Fähigkeiten und Stärken selbstverständlich weiterhin im Unternehmen", so Elk-Geschäftsführer Marcus Ramsauer.

Vergleichbare Bemühungen setzte das Sozialministeriumservice auch im Vorjahr mit der Arbeitsmarktinitiative "NEBA-Schnuppertage", die 2014 bereits zum zweiten Mal österreichweit organisiert wurden. Insgesamt wurden 1.300 Schnuppertage für mehr als 300 Berufsbilder geboten. "Das starke Engagement der Wirtschaft lässt sich auch damit begründen", so der Leiter des Sozialministeriumservice Dr. Günther Schuster, "da der Mangel an Fachkräften evident ist und es nach wie vor in vielen Fällen Berührungsängste seitens der Unternehmen gibt, wenn es um die Beschäftigung von Menschen mit Benachteiligung geht."

Foto: Sozialministeriumservice/Agentur CM Creative
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