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Geschlechterunterschiede im Visier

Marketagent.com hat einen Blick in die bunte Sammlung seiner Studien geworfen und geschlechtsspezifische Ergebnisse genauer unter die Lupe genommen. Die Daten zeigen, dass Frauen weniger risikofreudig und oftmals vernünftiger sind als Männer. Ein traditionelles Familien- und Rollenbild schlägt in vielen Bereichen durch. Typische Klischees bestätigen sich ebenfalls, wie etwa der männliche Fleischtiger und Fußballenthusiast auf der einen und die gesundheits- und schönheitsbewusste Frau auf der anderen Seite.

Geschlechterunterschiede sind stets ein spannendes Thema, ob nun für die Wissenschaft oder für Laien. In vielen Bereichen zeigen sich manifeste Differenzen, so etwa auch bei der Lebenserwartung. Diese liegt bei Männern in Österreich bei der Geburt beispielsweise bei 79 Jahren, bei Frauen wird sie auf 84 Jahre geschätzt . Erwachsene Frauen sind in der Regel auch kleiner (in Österreich zwischen 164 cm bis 167 cm) als erwachsene Männer (178 bis 180 cm).  In Österreich werden deutlich mehr Männer (insgesamt 24.642) als Frauen (4.649) aufgrund von strafbaren Handlungen verurteilt . Unfälle mit Personenschaden durch alkoholisierte Lenker werden ebenfalls mehrheitlich durch Männer (89%, Frauen: 11%) verursacht . Marketagent.com hat nun zahlreiche Studien der letzten Monate durchforstet und sich dabei auf jene Daten konzentriert, die deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen erkennen lassen. Die Ergebnisse wurden heute von Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com, im Rahmen eines Pressefrühstücks mit dem Titel „Gender-Report“ in Wien präsentiert.

Risikofreude und die Vernunft
Grundsätzlich ist erkennbar, dass Frauen risikoaverser sind als Männer. Die Gefahr sich in Österreich selbst mit HIV-/AIDS zu infizieren wird von Männern (49%), im Vergleich zu Frauen (33%), beispielsweise häufiger als eher gering oder sehr gering geschätzt. Für mehr Männer wäre es außerdem vorstellbar einen One-Night Stand (32%) oder Sex mit einem neuen Partner (13%) ohne Kondom zu haben. Deutlich weniger Frauen (11% und 2%) denken in diesen Belangen genauso - sie scheinen vernünftiger mit dem Thema Verhütung umzugehen. Apropos Vernunft: Für Frauen ist eine gesunde Ernährung wichtiger als für Männer. Sie achten beim Einkauf häufiger auf Lebensmittel, die gesund (62%, Männer: 49%) sind, keine künstlichen Zusatzstoffe enthalten (44%, Männer 30%) und aus fairem Handel stammen (31%, Männer: 22%). Dementsprechend wenig überraschend ernähren sie sich auch gesünder. Während Frauen angeben, täglich Milchprodukte (57%, Männer: 46%), Obst (51%, Männer: 39%) und Gemüse (44%, Männer: 29%) zu konsumieren, haben Fleisch- und Wurstprodukte bei Männern klar die Nase vorne (35%, Frauen: 17%). Wird es mit dem Geld knapp, sind Frauen öfter dazu bereit auf Restaurantbesuche (75%) und das Ausgehen (72%) zu verzichten sowie beim Einkauf vermehrt zu Sonderangeboten (67%) zu greifen (Männer: 62%, 63%, 50%). Frauen fällt der Verzicht auf Dinge scheinbar allgemein leichter. Denn sie geben auch an, häufiger ohne Probleme eine Woche lang auf Alkohol (92%), Fernsehen (53%) und Sex (53%) verzichten zu können, als Männer (81%, 46%, 35%).

Traditionelles Bild schlägt deutlich durch
Wiederholt zeigt sich bei diversen Studien und Lebensbereichen eine teilweise starke Präsenz von traditionellen Familien- und Rollenbildern. Frauen kümmern sich häufiger um die Kinder und schupfen nebenbei den Haushalt. So beispielsweise früh morgens: Männer lesen in der Früh öfter die Zeitung (47%, Frauen: 36%), während Frauen öfter die Kinder aufwecken (48%, Männer: 23%), ihnen ihre Zuneigung zeigen (48%, Männer: 28%) sowie das Frühstück (45%, Männer: 23%) und die Pausenbrote (42%, Männer: 15%) für die Kinder herrichten. Beinahe dreimal so häufig (11%, Männer: 4%) räumen Frauen morgens auf, putzen oder gießen die Blumen. Generell nehmen Frauen die Hausarbeit öfter selbst in die Hand (90%, Männer: 54%). Festzustellen ist außerdem, dass für knapp die Hälfte der Frauen die Zeit sehr schnell zu vergehen scheint (48%, Männer: 39%). „Unsere Daten zeigen, dass Frauen häufiger den Alltag und die Kinderbetreuung managen. Wenn sie zusätzlich auch noch berufstätig sind, ist das eine deutliche Mehrbelastung. Möglicherweise vergeht deshalb für Frauen die Zeit schneller“, so Sophie Prenner, Researcherin bei Marketagent.com. Offensichtlich befinden sich Männer auch nach wie vor öfters in der Rolle des Ernährers oder Alleinverdieners. Das könnte zumindest ein Grund sein, weshalb Männer im Schnitt mehr Bargeld (89,39 Euro, Frauen: 62,26 Euro) mit sich im Geldbörserl tragen und an Wochenenden häufiger (70%) von Gedanken an die Arbeit verfolgt werden (Frauen: 61%).

Typische Klischees
„Klischees und erheiternde Unterschiede zwischen den Geschlechtern haben wir natürlich auch allerhand in unseren Daten gefunden. Während Männer beispielsweise dem Fußball frönen, sind Frauen Themen wie das Aussehen, die Körperpflege und Mode eindeutig wichtiger“, so Thomas Schwabl. Die Anzahl der Frauen, die ein sehr großes Interesse an Fußball bekunden (6%), hält sich im Vergleich zu jenem der Männer (23%) wahrlich in Grenzen. Dafür bewerten mehr Frauen (81%) als Männer (63%) eine ausführliche Körperhygiene als sehr wichtig. Sie benötigen morgens im Schnitt 21 Minuten für ihre Körperpflegeroutine. Männer sind hier mit durchschnittlich 15 Minuten etwas rascher. Dass das Aussehen für junge Frauen wichtiger ist als für Männer zeigt sich mitunter auch darin, dass Frauen im Durchschnitt doppelt so lange (6 Minuten) für die Auswahl ihres Outfits benötigen. Auch bei den Beweggründen für Sport zeigen sich klare Unterschiede: Während für Männer der persönliche Ehrgeiz (18%) und das Training mentaler Stärke (18%) häufiger im Vordergrund stehen (Frauen: 11% und 10%), betreiben Frauen Sport vorrangig, um abzunehmen oder das Gewicht zu halten (53%, Männer: 42%).
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