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Brillen Sillhuette

Brillen aus Linz

Die Geschichte der Brille bzw. der Sehbehelfe begann um 1200, als Mönche des Franziskanerordens in England und Deutschland die Kraft des Lesesteins - technisch auch als Plankonvexlinsen in Überhalbkugelform bezeichnet – entdeckten. Alterssichtigen Brüdern wurde mit Hilfe der aus Bergkristall oder dem beinahe durchsichtigen Halbedelstein Beryll – aus dem sich der Begriff Brille ableitet - gefertigten Steine bzw. Linsen das Lesen und Leben erleichtert. Die weitreichende Bedeutung des Lesesteins als Sehhilfe wurde vom englischen Franziskaner Roger Bacon (1214 – 1294) erkannt und von ihm in seinem „Opus Majus“ festgehalten. Bis zur Erfindung des Buchdrucks sollte die Sehhilfe allerdings ein überaus exklusiver Gegenstand bleiben. Johannes Gutenberg revolutionierte mit dem Buchdruck und der Demokratisierung des Lesens auch die Brillenherstellung, die ab dem 15. Jahrhundert in Venedig, Flandern, Frankreich, Deutschland, Spanien und England florierte. Das Einglas bzw. der Lesestein fand seine Fortsetzung im – vor allem im 19. Jahrhundert populären - Monokel und Manokel, während die Niet- und Bügelbrille des 15. Jahrhunderts als Vorläufer unserer heutigen Brillen gelten. Anfang des 19. Jahrhunderts richtete die optische Welt ihre Blicke nach Österreich, respektive nach Wien, wo sowohl Johann Friedrich Voigtländer – Inhaber einer Werkstätte für optische und feinmechanische Instrumente - als auch der Optiker Jakob Waldstein die ersten „Glasbrillen“ im Sortiment hatten. Wer tatsächlich – wahrscheinlich um 1825 – der Erfinder und erste Produzent der ersten Glas- bzw. randlosen Brille ist, ist nicht eindeutig eruierbar, bewiesen ist allerdings, dass ihr Geburts- und Erfindungsort Wien ist. Jakob Waldstein trieb die Kunst der randlosen Brille des 19. Jahrhunderts auf die Spitze und stellte auch Monokel und Kneifer ganz aus Glas her. Die frühen Glasbrillen – bis ins 20. Jahrhundert hinein - waren wenig stabil, sie brachen häufig.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts widmeten sich Brillenhersteller vermehrt der Herausforderung der randlosen Brille, die allerdings vorerst bis in die 70er Jahre beinahe vom Markt verschwand. Neue Materialien, aber vor allem verbesserte Techniken ermöglichten ein Experimentieren auf diesem Gebiet und zeigten in den 80er Jahren erste Erfolge.
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