Ein Mann mit diesem USP braucht keine Visitenkarten, Charisma tut´s auch. Vitalität, Wachheit, Zentriertheit, Offenheit, Leichtigkeit haben bei ihm maximale Signalstärke. Glücklicher Felix: Das kommt ­davon, weil er dauernd in seinen Seminaren ist – und zwar oft mit einer Alpha-Frau an seiner Seite.

Der Mann ist ein einziges Aha-Erlebnis. Dass er ein bisserl den Helden raushängen lässt, würde man erwarten. Und erlauben, weil er uns als König der Nordischen Kombination ja alle so oft national stolz gemacht hat. Nur: Hängenlassen ist prinzipiell halt so gar nicht sein Talent. Seine 18 Medaillen, darunter je drei Olympia- und WM-Goldene, bringt er allenfalls als Lehrbehelf in Managementtrainings und Firmenworkshops mit. Er schupft sie unvermittelt Teilnehmern zu, die sich den Edelmetall-Pathos kaum zu fangen und schon gar nicht fallenzulassen trauen. „Da wird das wichtigste Erfolgsprinzip begreifbar: Er erfolgt als Resultat innerer Ausrichtung und passiert nicht auf der Ziellinie, sondern entlang des gesamten Weges.“

Als Athlet ein Standalone. Als Autor und Seminartrainer ein Bestseller. Als Botschafter der Laureus Sport for Good-Stiftung und für Jane Goodall ein Synonym für Integrität. Begonnen hat Felix Gottwald als vermeintliches Anti-Talent: „Im Skigymnasium Stams wollten sie mich zuerst nicht nehmen und nach dem ersten Halbjahr wieder heimschicken.“ Seiner Mama sagte er damals: „Entweder du vertraust dem Urteil anderer, oder du vertraust mir.“ Solche Metaphern lassen es still werden in den Auditorien. Es poppen Fragen auf: Wie abhängig bin ich vom Werturteil anderer? Kann ich mir vertrauen? Wie gut führe ich mich selbst? Wie rede ich mit mir, wenn keiner zuhört? Ist meine Karriereleiter ein Hamsterrad?

Auf solche Fragen legt er es an in seinen Trainingsformaten. Sie sind „der Pincode zu uns selbst.“ Führungskraftsport für die Seele: Denn um Führungskraft zu sein, gelte es, die Führungskraft in uns zu trainieren. Also: ChefIn im eigenen System zu werden und zu lernen, wie aus Denken, Fühlen und Handeln ein Team wird. „Erfolg zu haben setzt voraus, sich selbst jeden Tag neu darauf auszurichten: Wie das geht, ist Inhalt meiner Seminare.“ Felix Gottwald sieht sich als Übersetzer dessen, was erfolgreiche Spitzensportler auszeichnet und Menschen fit für die Herausforderungen im Job macht. Mit Eso-Hokuspokus hat das alles nichts zu tun: „Ich bin nicht am Tag der Rennen Olympiasieger geworden, sondern in den Tagen dazwischen.“ Wie? Felix Gottwald: „Wir neigen dazu, Veränderung und Entwicklung – das eine ist ohne das andere nicht zu haben – immer auf ferne Horizonte zu verschieben. Die „Dann, wenn…“-Sätze kosten nur Energie. Hier, jetzt und heute zählt´s! Unser Alltag ist der Raum, in dem unsere Lebensqualität entsteht. Je nachdem, welchen Rituale und Routinen wir integrieren oder weglassen – das liegt immer an uns selbst.“

Die Lifestyle-Marke Vossen hat sich die Kraft der Einfachheit zunutze gemacht und die Fastenzeit heuer zu „Energy Weeks“ erklärt. 40 Impulse und Inspirationen für mehr Vitalität kommen von Felix Gottwald (www.energyweeks.com): „Das eine ist ein Set an Übungen zu haben, das andere ist, sie auch zu machen und beizubehalten – den Unterschied merkt man sofort.“ In Loipersdorf finden sein offenen Seminare IM-PULS-, RE-SOURCE und TRANS-FORM Tage statt; für Unternehmen entwickelt er Trainings und Programme nach Maß passend zu den Entwicklungszielen und Firmenkultur.

Dass er die Bühne dabei oft freiwillig mit einer Alpha-Frau teilt - seine Trainerkollegin Anna Demel hat bei Michael Jackson getanzt und mit vielen Top-Performern seit Peter Alexander gearbeitet – hat übrigens auch didaktische Gründe. Felix Gottwald: „Solange die großen Töchter in der Bundeshymne und Conchita Wurst Aufreger sind, ist in der grundsätzlichen Umgangskultur, auch und gerade in Unternehmen, noch Platz für Entwicklung. Wenn wir Trainings zu zweit halten, dann ist das ein Seminar im Seminar, weil alle sehen: Augenhöhe geht sich aus.“