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European Newspaper Congress in Wien – Moderne Verlage, die unkonventionelle Wege beschreiten

„Wir setzen nicht zwei oder drei große Jetons auf ein einziges Segment“, so Julia Jäkel, Chefin von Europas zweitgrößtem Druck- und Verlagshaus Gruner+Jahr. Der Kern des Geschäftes des Hamburger Unternehmens bleibt immer guter Journalismus, selbst wenn sich andere Medienhäuser davon zunehmend verabschieden. „Ziel ist es, der beste und innovativste Magazinverlag zu sein, der zugleich ein erfolgreiches Digitalgeschäft betreibt“, meint Jäkel. Dabei beschreitet das Team durchaus unkonventionelle Wege: Vom 8. bis 19. Mai werden alle Chefredakteure auf Exkursion geschickt, wobei sie Themen wie künstliche Intelligenz, Startups oder Recruiting erkunden sollen. Die kurzzeitig kopflosen Redaktionen sollen in dieser Zeit neue Formen der Zusammenarbeit sowie journalistische Alternativkonzepte ausprobieren. Auch darauf wird Julia Jäkel eingehen, wenn sie beim European Newspaper Congress in Wien ihre Thesen für einen modernen Verlag vorstellt.

Rund 500 Chefredakteure und Medienmanager diskutieren

Der größte europäische Zeitungskongress findet vom 21. bis 23. Mai im Wiener Rathaus statt. Rund 500 Chefredakteure und Medienmanager werden über die Zukunft ihrer Branche diskutieren. Darunter etwa Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der „Zeit“, Jürgen Kaube, Herausgeber der „FAZ“ und Julian Reichelt, Chefredakteur von „Bild“. Veranstaltet wird der Kongress vom Medienfachverlag Johann Oberauer, der Stadt Wien und Norbert Küpper, Zeitungsdesigner in Deutschland.

Innovative Medienprojekte im Fokus

Die digitale Transformation eines Medienhauses ist dabei einer von vielen Themenschwerpunkten. Mehrere Beiträge setzen sich mit den politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für Medien auseinander. „Im selben Boot? – Politik und Medien im Zeitalter von Fake News und Populismus“ lautet der Titel der Keynote von Bundeskanzler Christian Kern. Was konstruktiver Journalismus wirklich bringt, wird Oliver Reinhard von der „Sächsischen Zeitung“ dokumentieren, der dazu erstmals die Ergebnisse von sechs Monaten Praxistest vorstellen will. Jürgen Kaube, Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, wird für die europaweit außergewöhnliche Sonntagsausgabe der „FAZ“ ausgezeichnet und wird aus diesem Anlass ausführlich das Konzept des „Zeitungsmachens für den siebten Tag“ vorstellen. Außerdem werden innovative Medienmacher aus ganz Europa ihre neuesten Projekte präsentieren.

Foto: Shutterstock/hanohiki

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