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Mehr als eine „Männerärztin“

Wie reagieren männliche Patienten auf einen weiblichen Urologen?
Eigentlich mehrheitlich positiv.Verweigerer gibt es, sie sind aber eher die Ausnahme.
Männer schätzen durchaus einen sachlichen und doch empathischen Zugang zu ihren Problemen auch wenn sicher einige eine Urologin für doch eher exotisch halten.
Sobald eine Vertrauensbasis zu dem Patienten geschaffen ist, gelingt es auch bei intimeren und unangenehmen Problemstellungen einen zunächst skeptischen Patienten dazu zu bewegen, sich zu öffnen, um gemeinsam eine optimale Behandlungstrategie zu entwickeln.

Frauen, die zum Urologen bzw. zur Urologin gehen, kenne ich eigentlich wenige. Wird die Wichtigkeit unterschätzt?
Vielleicht ist es das noch immer eher nicht so bekannte Fachgebiet der Urologie, im Vergleich zum Beispiel mit dem der Gynäkologie, das hier eine Rolle spielt.
Ein Patient oder eine Patientin mit der simplen Diagnose Harnwegsinfekt kann, wenn dieser nicht erkannt oder unnötig verschleppt wird, schon auch einmal auf der Intensivstation landen. Natürlich sollte man mit einfachen Infekten zunächst zum Hausarzt gehen, doch bei Komplikationen empfiehlt es sich dann doch ohne Verzögerung den Urologen aufzusuchen.
Auch Vorsorgeuntersuchungen für Männer wie für Frauen, die dazu beitragen sollten Erkrankungen von Niere, Blase und Harntrakt zu verhindern oder zumindest rechtzeitig zu erkennen, werden oft unterschätzt. Die Harninkontinenz gilt noch immer als ein Tabuthema, doch  das Bewusstsein für die Urologie, im Speziellen auch für die Urologie der Frau, wächst schön langsam. Der Berufsverband der Österreichischen Urologen setzt sich hier sehr ein und macht immer wieder Aufklärungskampagnen. Insgesamt scheint der medizinische Informationsstand der Bevölkerung jedenfalls besser geworden zu sein, sie ist allgemein informierter.Sie werden heute also viel mehr Leute finden, die wegen einer Inkontinenz zum Arzt gehen als früher. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass wir älter werden, und diese Beschwerden häufiger auftreten.

Wie haben eigentlich die männlichen Kollegen auf Sie reagiert?
Eigentlich durchwegs positiv. Ich hatte aber den großen Vorteil, dass ich nicht die erste Frau an meiner Abteilung  war – es gab im Wilhelminenspital bereits zwei Urologinnen, die mir den Weg sozusagen „geebnet“ haben. Die Ausbildung ist teilweise aber noch immer „männerlastig“, was sich aus der Geschichte des Fachs heraus erklärt.Im Großen und Ganzen habe ich gute Erfahrungen.


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