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Sieben gute oder sieben schlechte Jahre?
„Das Jahr 2013 wird maßgeblich mitentscheiden, ob Österreich 2020 - also in nur sieben Jahren - ein kleines erfolgreiches Land mit ausreichend Chancen für unsere Jugend ist oder nicht. Wir entscheiden im kommenden Jahr, ob sieben schlechte oder sieben gute Jahre vor uns liegen. Wir entscheiden 2013, ob wir weiterhin zu den erfolgreichen Ländern Europas gehören oder ob uns Asien und Amerika rasch überholen." Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, fordert für 2013 aber auch, dass mit der heimischen Polit Tradition des Zerredens endlich Schluss sein muss: "Das langfristig Richtige zu erkennen ist das Eine. Der Mut, die Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen, ist das andere. Diesen Mut brauchen wir verstärkt im kommenden Jahr."
"Ich rechne auch im nächsten Jahr - obwohl Europa in die Rezession steuert - mit einem wirtschaftlichen Wachstum in Österreich. Und unsere Betriebe werden erneut eine Rekordbeschäftigung erzielen", ist Leitl grundsätzlich optimistisch: "Denn am meisten Optimismus und Zuversicht für die Menschen vermittelt eine hohe Beschäftigung."
Allerdings werden die Herausforderungen für die heimischen Unternehmen 2013 nicht kleiner werden. Als Anreiz für die heimischen Unternehmen, welcher laut Aussagen des Wirtschaftsforschungsinstitutes WIFO das Budget nicht belastet, fordert Leitl einen Handwerker-Bonus. Das wäre ein wichtiger Beitrag gegen Pfusch und würde für zusätzliche Aufträge und Steuereinnahmen sorgen.
Wovor Leitl vehement warnt, ist die Einführung neuer Eigentums-Steuern: "Das würde vor allem die Betriebe belasten und Investoren aus dem Ausland abschrecken. Die wirkliche Chance für Österreich besteht darin, die notwendigen Reformen - etwa bei Pensionen oder der Verwaltung - endlich anzugehen und unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern. Die Entscheidung, vor der wir 2013 stehen, heißt, ob wir Österreichs Zukunft in Form teurer Wahlzuckerl verkonsumieren oder in Forschung, Bildung und Innovation investieren" warnt Leitl vor "Forderungspopulismus" vor den bevorstehenden Landtags- und Parlamentswahlen: "Statt wie 2008 teure, aber recht nutzlose Wahlzuckerl zu verteilen, müssen noch vor der Nationalratswahl die wichtigsten Probleme Österreichs angegangen und entsprechende Lösungen im Pensions- und Bildungsbereich, in der Staats- und Verwaltungsreform, bei Forschung und Entwicklung erarbeitet werden. Österreich braucht mehr Wettbewerbsfähigkeit statt mehr Populismus."
"Der Standort Österreich", so Leitl, "steht nicht schlecht da. Zuletzt sind wir aber in der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Staaten etwas zurückgefallen. Da müssen wir wieder besser und konkurrenzfähiger werden."