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Aktuell
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Die Zukunft des Bezahlens
Die Zukunft des Bezahlens
Diese Themen stellte der Handelsverband unter dem Titel „Die Zukunft des Bezahlens“ in den Mittelpunkt des Handelskolloquiums am 10. April 2014. Rund 120 hochkarätige Gäste und ExpertInnen folgten der Einladung in das Tagungszentrum des Schloss Schönbrunn. Fazit: Die Bezahlrevolution hat viele Anführer, aber eben noch kaum Anhänger.
„Mobile Payment und Mobile POS sind strategische Themen für den Handel“, so eröffnete Martin Meinert von Mücke & Sturm Company GmbH das Handelskolloquium in seiner Key-Note. Mehr als die Hälfte aller Händler plane die Einführung innerhalb der nächsten drei Jahre oder biete die Lösungen bereits an: Mobile Payment, also das Bezahlen per Handy oder Smartphone, bzw. mobile POS-Lösungen, also flexible Kassensysteme für Karten- oder mobile Bezahlung, die nicht mehr an den Kassentisch gebunden sind. Die vom Handel erhofften Mehrwerte: Ergänzung bestehender Zahlservices, stärkere Kundenbindung und Differenzierung gegenu?ber dem Wettbewerb.
Digital Payment – Ein hoch fragmentierter Markt
Banken, Telekommunikationsdienstleister und neue Bezahldienstleister wittern die Gunst der Stunde und drängen mit immer neuen Lösungen auf den Markt: Die Übertragungstechnologien reichen von Funk via NFC und optischen Systemen wie QR-Codes bis hin zu Bluetooth (BLE, iBeacon). Ebenso vielfältig sind die Hard- und Software-Lösungen: Sie reichen von mobilen Terminals wie Wincor Nixdorfs „Albert“ oder Paylifes mobiler Alleskönner „touch&go“ über Apps, die auch Einkaufslisten verwalten, bis hin zu Digital Wallets, die zusätzlich noch sämtliche Kundenkarten ersetzen. Einen Grund für die starke Fragmentierung sieht Tim Kiesewetter vom EHI Retail Institute u.a. in der stark zerklüfteten Bankenlandschaft. Meinert abschließend: „Der Markt wird das regulieren“.
Case Studies POS Payment: VeroPay, PayLife und Wincor Nixdorf
Die App wird gestartet und nach der PIN-Eingabe erscheint ein Strichcode auf dem Screen. Die Kassiererin ruft eine Summe auf, und anstatt Bares zu verlangen, scannt sie den Code. So einfach funktioniert das Bezahlsystem VeroPay, das u.a. bei Hartlauer, Merkur, MPreis und Billa im Einsatz ist. „Thema Nummer eins für Kunden ist Sicherheit. Deshalb übermitteln wir nur anonyme Daten und bieten ein völlig anonymes Frontend“, erklärte Michael Suitner, Gründer und Geschäftsführer des österreichischen Anbieters Secure Payment Technologies. Einfache Implementierung beim Händler und Beschleunigung an der Kasse erfüllen Anforderung Nummer zwei: Convenience. Bequem sind auch die PayLife-Terminals, die NFC ermöglichen und stationär wie mobil eingesetzt werden können. „NFC wird noch wenig genutzt“, sagte Roger Niederer, Vorsitzender der Geschäftsführung der PayLife Bank GmbH, erwartet aber durch die bevorstehende Ausgabe von 3 Mio. neuen NFC-fähigen Bankomat-Karten einen Aufschwung und verspricht noch für dieses Jahr eine weitere neue Lösung: ein Mobile-Payment-Terminal, das an ein Smartphone angeschlossen werden kann. Auch Wincor Nixdorf arbeitet an Lösungen für die mobile Bezahlung am POS. Der Clou: „Albert“ ist ein Android-basiertes Open-Source-Tablet, das je nach individuellem Händlerbedarf mit zusätzlichen Apps und Services ausgestattet werden kann und somit etwa als Zahl-, Incentive- oder Inventur-System gleichzeitig fungiert.
Online Payment – Weniger ist mehr fu?r eine heterogene Zielgruppe
26% der Online-Kunden zahlen auf Rechnung, 26% per Kreditkarte und 16% via PayPal – diese zahlen präsentierte Martin Meinert. Tim Kiesewetter verwundert das nicht. Es gäbe zwar viele alternative Payment-Lösungen, aber „Zahlsysteme müssen für den Kunden gemacht sein“. Und diese seien im Internet wie im echten Leben sehr unterschiedlich. Er sieht die Zukunft in schnellen, einfachen Online-Payment-Lösungen, die die Eingabe nur weniger Daten erfordern. Hierzu gehören der klassische Kauf auf Rechnung und Express-Checkout-Systeme. Ein bedeutender Anbieter von Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr ist etwa Wirecard. Das Portfolio des Unternehmens reicht von Checkout-Pages und SEPA-Lastschriftverfahren bis hin zu Wallet-, Rechnungs- und Ratenkauf. Roland Toch, Geschäftsführer von Wirecard CEE: „Einfaches Zahlen überzeugt und trägt dazu bei, dass ein Kunden wiederkehrt.“
Bitcoin – Weltwährung mit Werbe-Effekt und kleinen Nebenwirkungen
Bitcoin ist die erste digital geborene Währung. Sie erzeugt sich selbst durch Rechenleistung, die Nutzer zur Verfügung stellen. Je mehr Rechenleistung, desto sicherer und unantastbarer die Währung. „Bitcoin wird staatliche Währungen nicht ersetzen, ist aber eine parallele Weltwährung, wie Gold, nur dass man mit Bitcoin eben bezahlen kann“, erklärte Oliver Flaskämper, Geschäftsführer von Bitcoin Deutschland, die auf der Hayekschen Idee der Entnationalisierung des Geldes beruhende Währung. Die Einbindung in den Shop ist via Dienstleister wie Bitpay einfach, die Transaktionsgebühren mit höchstens einem Prozent u?berschaubar und die Werbe- und Imagewirkung für frühe Anbieter enorm. Nachteile: Hohe Volatilität und staatliche Regulierung oder gar Verbote – wie etwa in Russland, China, Dänemark. Neben einigen großen US-Online-Händlern setzen parfuemerie.de und die französische Handelskette Monoprix auf Bitcoin.
„Mobile Payment und Mobile POS sind strategische Themen für den Handel“, so eröffnete Martin Meinert von Mücke & Sturm Company GmbH das Handelskolloquium in seiner Key-Note. Mehr als die Hälfte aller Händler plane die Einführung innerhalb der nächsten drei Jahre oder biete die Lösungen bereits an: Mobile Payment, also das Bezahlen per Handy oder Smartphone, bzw. mobile POS-Lösungen, also flexible Kassensysteme für Karten- oder mobile Bezahlung, die nicht mehr an den Kassentisch gebunden sind. Die vom Handel erhofften Mehrwerte: Ergänzung bestehender Zahlservices, stärkere Kundenbindung und Differenzierung gegenu?ber dem Wettbewerb.
Digital Payment – Ein hoch fragmentierter Markt
Banken, Telekommunikationsdienstleister und neue Bezahldienstleister wittern die Gunst der Stunde und drängen mit immer neuen Lösungen auf den Markt: Die Übertragungstechnologien reichen von Funk via NFC und optischen Systemen wie QR-Codes bis hin zu Bluetooth (BLE, iBeacon). Ebenso vielfältig sind die Hard- und Software-Lösungen: Sie reichen von mobilen Terminals wie Wincor Nixdorfs „Albert“ oder Paylifes mobiler Alleskönner „touch&go“ über Apps, die auch Einkaufslisten verwalten, bis hin zu Digital Wallets, die zusätzlich noch sämtliche Kundenkarten ersetzen. Einen Grund für die starke Fragmentierung sieht Tim Kiesewetter vom EHI Retail Institute u.a. in der stark zerklüfteten Bankenlandschaft. Meinert abschließend: „Der Markt wird das regulieren“.
Case Studies POS Payment: VeroPay, PayLife und Wincor Nixdorf
Die App wird gestartet und nach der PIN-Eingabe erscheint ein Strichcode auf dem Screen. Die Kassiererin ruft eine Summe auf, und anstatt Bares zu verlangen, scannt sie den Code. So einfach funktioniert das Bezahlsystem VeroPay, das u.a. bei Hartlauer, Merkur, MPreis und Billa im Einsatz ist. „Thema Nummer eins für Kunden ist Sicherheit. Deshalb übermitteln wir nur anonyme Daten und bieten ein völlig anonymes Frontend“, erklärte Michael Suitner, Gründer und Geschäftsführer des österreichischen Anbieters Secure Payment Technologies. Einfache Implementierung beim Händler und Beschleunigung an der Kasse erfüllen Anforderung Nummer zwei: Convenience. Bequem sind auch die PayLife-Terminals, die NFC ermöglichen und stationär wie mobil eingesetzt werden können. „NFC wird noch wenig genutzt“, sagte Roger Niederer, Vorsitzender der Geschäftsführung der PayLife Bank GmbH, erwartet aber durch die bevorstehende Ausgabe von 3 Mio. neuen NFC-fähigen Bankomat-Karten einen Aufschwung und verspricht noch für dieses Jahr eine weitere neue Lösung: ein Mobile-Payment-Terminal, das an ein Smartphone angeschlossen werden kann. Auch Wincor Nixdorf arbeitet an Lösungen für die mobile Bezahlung am POS. Der Clou: „Albert“ ist ein Android-basiertes Open-Source-Tablet, das je nach individuellem Händlerbedarf mit zusätzlichen Apps und Services ausgestattet werden kann und somit etwa als Zahl-, Incentive- oder Inventur-System gleichzeitig fungiert.
Online Payment – Weniger ist mehr fu?r eine heterogene Zielgruppe
26% der Online-Kunden zahlen auf Rechnung, 26% per Kreditkarte und 16% via PayPal – diese zahlen präsentierte Martin Meinert. Tim Kiesewetter verwundert das nicht. Es gäbe zwar viele alternative Payment-Lösungen, aber „Zahlsysteme müssen für den Kunden gemacht sein“. Und diese seien im Internet wie im echten Leben sehr unterschiedlich. Er sieht die Zukunft in schnellen, einfachen Online-Payment-Lösungen, die die Eingabe nur weniger Daten erfordern. Hierzu gehören der klassische Kauf auf Rechnung und Express-Checkout-Systeme. Ein bedeutender Anbieter von Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr ist etwa Wirecard. Das Portfolio des Unternehmens reicht von Checkout-Pages und SEPA-Lastschriftverfahren bis hin zu Wallet-, Rechnungs- und Ratenkauf. Roland Toch, Geschäftsführer von Wirecard CEE: „Einfaches Zahlen überzeugt und trägt dazu bei, dass ein Kunden wiederkehrt.“
Bitcoin – Weltwährung mit Werbe-Effekt und kleinen Nebenwirkungen
Bitcoin ist die erste digital geborene Währung. Sie erzeugt sich selbst durch Rechenleistung, die Nutzer zur Verfügung stellen. Je mehr Rechenleistung, desto sicherer und unantastbarer die Währung. „Bitcoin wird staatliche Währungen nicht ersetzen, ist aber eine parallele Weltwährung, wie Gold, nur dass man mit Bitcoin eben bezahlen kann“, erklärte Oliver Flaskämper, Geschäftsführer von Bitcoin Deutschland, die auf der Hayekschen Idee der Entnationalisierung des Geldes beruhende Währung. Die Einbindung in den Shop ist via Dienstleister wie Bitpay einfach, die Transaktionsgebühren mit höchstens einem Prozent u?berschaubar und die Werbe- und Imagewirkung für frühe Anbieter enorm. Nachteile: Hohe Volatilität und staatliche Regulierung oder gar Verbote – wie etwa in Russland, China, Dänemark. Neben einigen großen US-Online-Händlern setzen parfuemerie.de und die französische Handelskette Monoprix auf Bitcoin.
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