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Luxus-Boom

Sechs neue 5-Stern-Hotels
So öffnete 2010 das Sofitel Vienna seine Pforten. Das Hotel verfügt über 182 Zimmer und Suiten. Sofitel ist die Leitmarke der französischen Accor Gruppe (4.100 Hotels und fast 500.000 Zimmer in 90 Ländern). 2012 folgte das Ritz-Carlton mit 202 Zimmern inklusive 43 Suiten, das Hotel liegt am Schubertring. Das Unternehmen Ritz-Carlton befindet sich seit 1998 zu 99 Prozent im Besitz von Marriott International, betreibt weltweit 85 Hotels und beschäftigt ca. 40.000 Mitarbeiter. Ende 2012 öffneten sich die Türen des Hotels Sans Souci Wien in der Burggasse – Original-Werke von Roy Lichtenstein, Allen Jones oder Steve Kaufman Designermöbeln von Tom Dixon oder Egg Chairs von Arne Jacobsen Platz finden sich in den öffentlichen Bereichen und in den Zimmern. Im Jahr darauf war Wien wieder um zwei luxuriöse Herbergen reicher. Das Palais Hansen Kempinski Wien – 98 Zimmer und 54 Suiten – liegt in einem denkmalgeschützten Palais am Schottenring. Kempinski Hotels ist die älteste Luxushotelgruppe Europas. Das mehr als 110 Jahre alte Unternehmen betreibt insgesamt 74 Fünf-Sterne-Hotels in 30 Ländern – und expandiert weiter in Europa, dem Nahen Osten, in Afrika und Asien erweitert. Außer Kempinksi eröffnete vergangenes Jahr eine weiteres Hotel der Fünf-Sterne-Kategorie: The Guesthouse. Und heuer eröffnete das Park Hyatt Vienna seine Pforten, das erste Hyatt Hotel in Österreich und das siebente in Europa. Wien punktet aber nicht nur mit solchen neuen Luxus-Hotels, sondern natürlich auch mit Fünf-Stern-Klassikern wie dem Traditions-Hotel Sacher, wie Walter Straßer, stellvertretender Pressechef von WienTourismus betont.

Wien boomt als Stadt
Was aber macht Wien als Stadt so attraktiv und für Investoren im Luxussegment so interessant? Für die Experten von WienTourismus hat das mehrere Gründe: Zum einen: Wien boomt einfach als Stadt. Ein weiterer Faktor sind Sicherheit und Sauberkeit der Stadt sind ein weiterer Faktor. Wien hat einzigartiges High-Class Kulturangebot: Opernball, Neujahrskonzert, Staatsoper, die Liste ist lang. Das bestätigt auch eine Studie des internationalen Beratungs-Unternehmens Mercer. Jedes Jahr wird darin die Lebensqualität in 223 Metropolen weltweit untersucht. Auch 2013 stellten die Ergebnisse der Studie Wien das beste Zeugnis aus und machten die Österreichische Bundeshauptstadt zum fünften Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt weltweit. Bewertet wurden das politische, soziale und ökonomische Klima, medizinische Versorgung, Ausbildungsmöglichkeiten, infrastrukturelle Vorausstetzungen wie das öffentliche Verkehrsnetz, Strom- und Wasserversorgung. Weiters wurden Freizeitangebote wie Restaurants, Theater, Kinos, Sportmöglichkeiten, die Verfügbarkeit von Konsumgütern vom Nahrungsmittel bis zum Auto sowie Umweltbedingungen von der Grünanlage bis zur Luftverschmutzung verglichen.

Wechselwirkung: Luxus trifft Luxus
Ein dritter Punkt, der für Wien als Reisedestination für betuchte Touristen spricht, sind die Möglichkeiten, die sich betuchten Shopping-Touristen bieten. Allein das „Goldene Quartier“, die Verlängerung der Luxusmeile Kohlmarkt, steht für 8.500 Quadratmeter Einzelhandelsfläche an der Tuchlauben und 3.000 Quadratmeter Fläche Am Hof. In Wien hat Louis Vuitton seinen drittgrößten Store weltweit, Edellabels wie Emporio Armani, Miu Miu, Roberto Cavalli, ital. Edelschneider Brioni, Mulberry, Etro, Kindermodenshop Bambini, Prada, Yves Saint Laurent, um nur einige zu nennen, können in Wien geshoppt werden. Das allein macht es aber nicht aus – das „können“ auch andere Metropolen. Was Wien besonders macht, ist die Kombination aus modernem High-End-Shopping und prachtvollen historischen Bauten, einer Altstadt, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. „Luxus im Shopping- und Hotellerie-Bereich trifft auf Wiens einzigartiges imperiales Erbe – damit hebt sich Wiener Shoppingflair von anderen Destinationen ab, die ebenso über Luxusangebote verfügen“, bestätigt Walter Straßer. Luxus-Shopping und Luxus-Hotellerie ergeben zusammen eine „unschlagbare“ Kombination. „Die Entwicklungen im Hotel- und im Shopping-Bereich unterstützen sich gegenseitig. Wer zum Luxusshoppen nach Wien kommt, wählt in der Regel ja auch dementsprechend einen Beherbergungsbetrieb im High-End-Bereich“, erklärt Straßer.

Verdrängungswettbewerb?
Nicht alle allerdings können dem Ansturm der großen internationalen Ketten und ihrer 5-Stern-Häuser auf Wien nur positives abgewinnen. Dr. Martin Schick, Obmann Fachgruppe Hotellerie in der Wirtschaftskammer Wien: „2013 war der Anstieg der neuen Hotelbetten größer als der Zuwachs an Nächtigungen in Wien und das muss der Markt erst einmal verdauen. Wie stehen daher vor zwei bis drei schwierigen Jahren und daher ist es jetzt einmal genug mit neuen Hotels in allen Kategorien.“ Große internationale Ketten mit großen Namen ziehen, so Schick, natürlich auch eigene Gäste mit, die nach Wien kommen, weil es dort so ein Hotel gibt. „Allerdings naschen diese natürlich auch ganz stark am bestehendem Luxushotelmarkt mit und die älteren Hotels müssen sehen, dass sie in der Ausstattung und Qualität mithalten.“ Etwas anders sieht das Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner: „Wir sind keine Konkurrenz-Vermeider. Wir sollten froh sein, dass wir für internationale Companies attraktiv sind, dass wir diese Betriebsansiedelungen haben. Wien wird offenkundig auch zugetraut wird, dass es diese Betten füllt – wovon wir auch ausgehen. Wir haben Langzeitvergleiche angestellt, sie zeigen, dass in Wirklichkeit die Bettenanzahl und die Nächtigungen über fünf Jahrzehnte eigentlich ziemlich parallel verlaufen. Das heißt: Die neuen Angebote werden neue Nächtigungen, werden neue Wertschöpfung bringen. Und das steigert die Produktivität der Stadt.“
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