Österreichs erstes Wirtschaftsmagazin für Frauen

33 Jahre Kreuzfahrten: Wollten sie noch nie etwas Anderes machen?
Nein, ganz und gar nicht! Mich hat das Kreuzfahrt-Virus gepackt und nie mehr los gelassen. Bei uns ist immer alles in Bewegung und in Veränderung – es werden jedes Jahr neue Schiffe gebaut, andere verlassen wieder den Markt, und auch die Routen werden jedes Jahr neu zusammengestellt. Die Reedereien versuchen immer neue Ziele anzusteuern bzw. neue Kombinationen zu finden. Man darf auch nicht vergessen, mein Aufgabenbereich beschränkt sich ja nicht nur auf eine einzelne Destination sondern umfasst alle Weltmeere und die schönsten und interessantesten Flüsse dieser Welt.

Was macht ihnen besonders viel Freude?
Freude macht mir der persönliche Kontakt, zum Beispiel bei Reisemessen, mit dem Kunden. Wo man die Möglichkeit hat, auszuloten welche Erwartungen hat der Kunde, und dementsprechend das richtige Schiff oder die richtige Destination empfehlen kann. Und besonders schön ist es, wenn dieser Kunde im folgenden Jahr wiederkommt und sich bedankt, dass die Empfehlung genau richtig war!

Wie hat sich der Bereich geändert?
Wenn ich zurückdenke so gab es vor 33 Jahren, verglichen mit heute, nur wenige kleine Schiffe und Kreuzfahren war einen Urlaubsform, die wegen der Kosten nur einer kleinen elitären Gruppe vorbehalten war. Auch die Ansprüche der Kunden, was den Komfort der Kabinen betraf, waren ein ganz anderer. Es gab Großteils nur Innen- und Außenkabinen die günstigeren Doppelkabinen waren mit Stockbetten ausgestattet und in manchen Kategorien teilten sich je 2 Kabinen eine Dusche/WC. Das wäre heute alles nicht mehr zu verkaufen. So um die Jahrtausendwende begann man dann mit dem Bau der großen Schiffe und ging
dazu über auch bei einer Vielzahl von normalen Kabinen zu bauen. Mit der zunehmenden Größe der neuen Schiffe hat sich das Angebot an Bord vervielfacht. Diese Angebote und auch günstigen Preise resultierend aus der Größe der Schiffe, zieht auch jüngeres Publikum an. Es ist nicht nur die Route ausschlaggebend, sondern das Schiff an sich, wird zur Destinantion.

Wer sind die „Kreuzfahrer“?
Bei den großen Schiffen sind es immer mehr auch die Club-Urlauber und natürlich die Familien, wegen der wirklich günstigen Kinderpreise, und auch die Wellness-Urlauber die wir hier ansprechen. Die kleineren Schiffe ziehen wegen der oft auch längeren und ausgefallenen Routen eher Personen an die schon in Pension sind. Gestresste Manger entspannen auf den kleinen luxuriösen Schiffen, und last not least sind es die Entdecker, die wir mit den Expeditions-Schiffen ansprechen.

Sie bieten auch Seereisen an - was ist der Unterschied zur Kreuzfahrt?
Die Hurtigruten entlang der norwegischen Küste bezeichnen wir zum Beispiel als Seereise. Bei diesen Schiffen handelt es sich um eine Kombination von lokalen Transportmittel und Touristischer Einrichtung. Nicht die Ausstattung der Schiffe oder das
Unterhaltungsprogramm stehen im Vordergrund, sondern die wunderschöne Natur.
Zu den spannendsten Seereisen zählen sicherlich die Expeditions-Seereisen. Mit einem Expeditionsschiff in Regionen, wie zum Beispiel die Diskobucht in Grönland, vorzudringen, von Eisbergen umgeben zu sein, mit dem Zodiac in kleinen Dörfern anzulanden und dabei mit der einheimischen Bevölkerung direkt in Kontakt zu kommen, das finde ich sehr spannend und interessant.

Wie viele Kreuzfahrten/Seereisen haben sie schon gemacht?
Ich habe in der Zwischenzeit schon aufgehört zu zählen. Da Kreuzfahren für mich auch immer die ideale Urlaubsform war und ist bin ich natürlich auch im Urlaub mit meiner Familie viel mit dem Schiff an Südeuropas Küsten herumgekommen. Ich habe auch Island – Spitzbergen – Norwegen und auch die Westküste Alaskas und Grönland bereist. Die klassische Ostseekreuzfahrt und natürlich auch das Schwarze Meer. Aber auch auf allen Flüssen Europas sowie dem Jangtse in China. Besonders beeindruckend war es für mich den
Irrawady in Burma und den Mekong in Laos zu bereisen.