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ÖGB-Sprecher Kaske fordert Lösung
"Der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den über 50-Jährigen zeigt, wie dringend es ist, den schönen Worten von der altersgerechten Arbeitswelt Taten folgen zu lassen", sagt vida-Vorsitzender und ÖGB-Arbeitsmarktsprecher Rudolf Kaske angesichts der am 03. August veröffentlichten Arbeitsmarktdaten für Juli 2012. Die Zahl der Arbeitslosen - inklusive SchulungsteilnehmerInnen – stieg gegenüber dem Juli des Vorjahres um 8,7 Prozent auf 285.899 Personen. Die Arbeitslosigkeit der über 50-Jährigen stieg um 13,2 Prozent, jene von Menschen mit Behinderung um 18,7 Prozent.
Es sei an der Zeit, das Bonus-Malus-System einzuführen, auf das sich die Sozialpartner schon vor längerem "prinzipiell" geeinigt hätten, so Kaske. "Unternehmen, die keine oder zu wenige ältere ArbeitnehmerInnen beschäftigen, sollen einen Malus zahlen; Firmen, die überdurchschnittlich viele Ältere beschäftigten und sich um eine altersgerechte Gestaltung der Arbeitsplätze kümmern, dafür mit einem Bonus belohnt werden", sagt Kaske. Als sinnvoll erachtet Kaske auch den Vorstoß der Arbeiterkammer, für Unternehmen mit einem unterdurchschnittlichen Anteil an älteren Beschäftigten höhere Pensionsversicherungsbeiträge einzuführen.
Zum Erhalt der Gesundheit der Beschäftigten müsse zudem mehr in die betriebliche Gesundheitsförderung investiert werden. "Dazu gehört, dass der Überlastung der Beschäftigten Einhalt geboten wird", sagt Kaske. Deshalb sei es wichtig, dass neben den Arbeitsmedizinern und Sicherheitsvertrauenspersonen in Hinkunft auch Arbeits- und OrganisationspsychologInnen in den Betrieben zum Einsatz kämen. "Das Arbeitnehmerschutzgesetz muss dahingehend verbessert werden, die Regelung sollte mit Anfang kommenden Jahres verbindlich gelten", erklärt Kaske.
Zusätzlich verlangt Kaske, dass auch Betriebe, die bei der Einstellung von Menschen mit Behinderung säumig sind, stärker in die Pflicht genommen werden. "Es gilt zu hinterfragen, ob die Höhe der Behindertenausgleichstaxe, die derzeit maximal 345 Euro im Monat beträgt, ausreichend ist", so der Gewerkschafter abschließend.